Wieso gab es das früher scheinbar nicht?

13 Antworten

Scheinbar ist hier der springende Punkt: Weil du Dinge damals noch nicht kanntest, diese nicht in der Öffentlichkeit diskutiert wurden, oder die Begriffe noch nicht existierten, bedeutet das eben nicht, dass es diese Dinge vor 2016 nicht gab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mitglied des Cologne Center for Gender Studies
Von Experten marlynator und emyness bestätigt

Homosexuelle/Queer gab es vor Kolumbus in Lateinamerika bei zB den Azteken und Mayas:

Homosexual and gender-variant individuals were also common among other pre-conquest civilizations in Latin America, such as the Aztecs, Mayans, Quechuas, Moches, Zapotecs, and the Tupinambá of Brazil.

https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_homosexuality#Pre-colonization_Indigenous_societies

In Texten aus Mesopotamien, die etwa 4500 Jahre alt sind, könnten transgender Priester beschrieben sein (Gala waren Priester der Göttin Inanna:):

Sumerian and Akkadian texts from 4500 years ago document priests known as gala who may have been transgender.

Der römische Herrscher Elagabal bevorzugte als Lady, und nicht als Lord angesprochen zu werden:

 Roman emperor Elagabalus (d. 222 AD) preferred to be called a lady (rather than a lord)

Hijra ist in Indien eine sehr alte Bezeichnung für Transgender- oder intersexuelle Personen:

Hijras on the Indian subcontinent and kathoeys in Thailand have formed trans-feminine third gender social and spiritual communities since ancient times,

https://en.wikipedia.org/wiki/Transgender_history

Vermutlich gibt es Transgender, seit es die Menschheit gibt.

Das gab es immer schon. Aber früher wurde wurde das (Anders-Sein) teils verfolgt, teils als körperliche und/oder psychische "Krankhei"t gesehen, nie darüber geredet, weil auch die Akzeptanz nicht in dem Ausmaß wie heute vorhanden war. In Zeiten, wo sich jeder über alles outen kann, wird es immer bekannter, erreicht mehr Menschen (wird natürlich auch mehr kontrovers besprochen) und heute haben Menschen auch z.B. medizinisch die Möglichkeit, sich an das anpassen zu lassen, was sie als Primär-Geschlecht empfinden.

Hallo,

wieso man vor 2016 nie was davon gehört hat? Die Frage ist doch warum du davor nie etwas davon gehört hast. Das liegt wahrscheinlich daran, dass du bis dahin keinen Kontakt mit eben solchen queeren Menschen hattest, diese Menschen oft marginalisiert werden und so wenig sichtbar sind.

In "Psychopathia sexualis" von Richard von Krafft-Ebing wurde 1886 erstmals in moderner wissenschaftlicher Weise eine Person beschrieben die wir heute als trans Frau bezeichnen würden.

Und Kumpel Jesus kannte laut Bibel auch schon mehr als Mann und Frau. Matthäus 19,12: "Denn es ist so: Manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht - um des Himmelreiches willen. Wer das erfassen kann, der erfasse es."

500 Jahre vor Jesus hat Herodot von den Enaree Priestern der Skythen berichtet, die ihre Körper mit Stutenurin feminisierten.

Also alles nicht neu - Nur für dich halt.

Das gab es.

Und zwar genau wie heute.

Nur traf man sich in dunklen Spelunken und hinter runtergelassenen Rolläden, dennd raußen wurde man verhöht und nicht selten auch angegriffen.

Ich erinnere mich da an eine Begebenheit, die ich in den 80ern erlebt habe. Es ging ein Mann mit Frauenklamotten einen Gehweg entlang.

Die Leute blieben stehen, einige lachten "nur", andere riefen lauthals und lachend Schmähungen und Bleidigungen.

Und einer meinte, dass man wohl seine Vorfahren bei der Vergasung vergessen habe, dass "sich sowas hier frei bewegen darf".

Und das war normal, da krähte kein Hahn danach.

Ich weiß jetzt nicht, was manche sich vorstellen, wenn queere Menschen von Diskriminierung oder gar Verfolgung sprechen, welche noch unlängst tagtäglich war. Das war nicht nur ein komischer Blick oder hier und da wurde etuschelt, nein,d a wurde massiv verbal und manchmal auch körperlich zu Werke gegangen.

Also´versteckt man sich oder sein leben lieber und lässt sowas vielleicht in einem Keller zu, den man abschließt, dass nicht zufällig jemand reinkommt.