Wie war das damals mit Urlaub in Bulgarien?

3 Antworten

Wenn der DDR Bürger damals brav war und gut seinen Verpflichtungen nachkam durfte er zur Belohnung in Bulgarien Urlaub machen.

Wo hast du den Unsinn her? Visafrei ging es zwar nur nach Polen und der CSSR, ein Visum für Ungarn, Rumänien oder Bulgarien zu bekommen war allerdings problemlos möglich. Kenne genug Leute die dort waren und Alles andere als systemkonform waren.

Ich war selbst mehrmals in Ungarn und einmal in Bulgarien. Wir haben dort ganz normal neben den Wessis Urlaub gemacht. Grad der Plattensee war ein beliebter Treffpunkt um sich längere Zeit mit seiner Verwandtschaft aus der BRD zu treffen, das war allgemein bekannt.

Gerade bei den jungen Leuten bildete sich vielleicht mal eine Liebe, ein Flirt…man wurde ich Fluchtversuchung geführt was fürchterliche Folgen hatte.

Ich habe 2,5 Jahre in Eisenach gelebt, dort in den Diskos hab ich mehr Wessis getroffen als in den Urlauben. Das "Problem" gab es also nicht nur im Ausland.

War das nicht ein Problem auch, ein Risiko…

Nein war es nicht, es war ganz normal. Keine Ahnung warum man heute da ein Problem draus macht.

https://www.mdr.de/geschichte/ddr/alltag/reisen-freizeit/bulgarien-urlaub-trampen-schwarzes-meer-100.html

Das Treffen mit den BRD Bürgern, vor Allem mit der Verwandschaft, das war ein Problem!
Denn auch die Staatssicherheit reiste mit in den Urlaub.
Die waren überall. Spätestens bei der Heimfahrt an der Grenze, hat man das dann zu spühren bekommen. Wenn einem das Auto auseinandergenommen wurde.
Als DDR Bürger hatte man ja nur die DDR Mark dabei, was natürlich die finanzielle Situation im Ausland einschränkte.
Und nein, man musste sich nicht verdient machen um nach Bulgarien fliegen zu können. Man musste nur Beziehungen haben. Thats it.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ToffeeFee50 
Fragesteller
 01.05.2022, 11:47

Ah ok, vielen Dank

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Leute aus dem Westen wohnten (meistens) nicht im gleichen Hotel wie die aus dem Osten. In den Restaurants war es aber nicht zu vermeiden, dass man auf einander traf. Hin und wieder kam man auch mit jemandem aus dem anderen Teil Deutschlands ins Gespräch. Ich habe dort eine Familie aus Bayern kennen gelernt. Nach dem Urlaub habe ich mich eine Weile mit denen geschrieben. Weil damals die Notenhefte für klassische Musik im Westen sehr teuer und im Osten sehr billig waren, habe ich ihnen immer wieder Noten geschickt, weil deren Kinder Musik studiert haben. Irgendwann musste ich zur NVA und konnte nicht länger schreiben. Da hat meine Mutter das übernommen und nicht nur geschrieben, sondern auch weiter Noten geschickt. Sie hat diese Familie sozusagen von mir übernommen ;-) Die haben sich natürlich nicht lumpen lassen und zum Dank Kaffee geschickt.

So etwas kam eigentlich nicht nur in Bulgarien vor, sondern auch in allen anderen Staaten des Ostblocks. Überall traf man aus Leute aus dem Westen, auch in der DDR. Verhindern konnte die Stasi das nicht. Über einen Fluchtversuch haben aber die wenigsten gesprochen, denn man wusste ja nie an wen man geraten war und ob man ihm trauen konnte.