Wie verbindet man ein 2-adriges Kabel mit einem 3-poligen Anschluss?
Hallo.
Es wäre schön, wenn ich nicht nur "Lass die Finger davon" als Antwort kriege.
Für ein Elektrogerät mit Metallgehäuse ist mir das Netzteil abhanden gekommen (16,5V, 1,5a) und kann nicht ersetzt werden. Ich habe ein anderes, von den Daten her passendes Netzteil mit anderem Anschluss rausgekramt und wollte es nun mit dem Gerät verlöten.
Problem? Aus dem anderen Netzteil kommen nur zwei Adern (trotz Schuko am Netzstecker), der Anschluss am Gerät hat aber 3 Adern (wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass das Originalnetzteil nur einen Eurostecker hatte). Nun bin ich also doch etwas verwirrt. Lasse ich das Massekabel unverbunden oder lege ich es auf N? Ist das bei der Spannung und Stromstärke überhaupt gefährlich?
4 Antworten
Ein Gerät mit leitfähigen Gehäuse (Metall) muss geerdet sein. Außer es ist dennoch schutzisoliert (Schutzklasse 2). Möglich wäre das zum Beispiel durch eine Schicht Kunststoff unter dem Metall. Wenn das der Fall ist steht das aber auf dem Gerät (ein kleines in einem größeren Quadrat).
Mal abseits der offiziellen Regelungen: wenn es um elektrische Spannung geht sind eigentlich nur Dinge kritisch, die zwar gefährlich sind, aber nicht so aussehen. Wenn du um potentielle Gefahren weißt, kannst du auch nicht regelkonforme Installationen vornehmen.
Leg auf keinen Fall die Erde auf den Neutralleiter. Der ist nicht immer spannungsfrei. Schließ L und N an und wisse, dass das Gehäuse nicht geerdet ist, sodass du bei einem möglichen Kurzschluss Probleme bekommen kannst. Ist der entsprechende Stromkreis via RCD abgesichert?
Um auf deine letzte Frage zurückzukommen; bestenfalls (99,9% der Zeit) nicht, aber:
Ein Defekt im Netzteil, normalerweise durch mangelhafte Qualität des Trafos oder unzureichende Isolierabstände und Schmutz kann dazu führen dass du einen Kurzschluss und 230V am Ausgang hast. Selten aber kommt vor.
Wie geschrieben, ist der Stromkreis über einen RCD abgesichert und hast du den RCD mal geprüft? Das würde schon viel der potentiellen - und an sich nicht besonders hohen - Gefährlichkeit nehmen.
Was du zum Originalnetzteil schreibst verstehe ich nicht so richtig. Ein Eurostecker hat keine Erde, da sollte sekundärseitig dann auch keine vorhanden sein. Ich kann mir das höchstens mit "chinesische Ingenieursleistung" erklären. Aber da sterben jährlich auch hunderte Menschen in Aufzügen, die Chinesen nehmen das nicht so.
Zu meinem ersten Absatz: Schutz durch Kleinspannung (Schutzklasse 3) wäre in deinem Fall mit 16,5V natürlich auch gegeben.
Aber wie gesagt, kommt halt drauf an worum es sich bei dem Netzteil handelt. Wenn es einem Gerät aus China gekauft bei Ebay beilag ... meh.
Ein Schuko (PE) wird dann benötigt, wenn grössere Spannungen ins Gerät geführt werden die laut VDE als lebensgefährlich eingestuft ist und das Gerät ein Metallgehäuse hat. In diesem Fall liegt das Gehäuse auf PE. Würde nun die gefährliche Spannung durch einen technischen Defekt auf dem Gehäuse liegen, gäbe es über den PE einen Kurzschluss und die Sicherung würde fallen. Das soll uns schützen.
In deinem Fall:
Erreichen die 230V nicht das Innere deines Gerätes (Netzteil aussenliegend), dann ist der Schuko (PE) nicht notwendig.
Baust du das Netzteil in das Gerät, ist es nicht zulässig, es sei den du schliesst den PE an das Gehäuse an. Warum?: Das Kabel könnte bei der Durchführung oder anderswo durchscheuern und somit dich oder einer deiner Lieben töten.... Eine Sache der Abwägung, wo du deine Prioritäten setzt....
Durch ein externen Netzteil mit Trafo, erreicht man zwei Effekte :
1. Die Spannung wird auf eine Spannung herunter transformiert, so dass ein Körperschluss ungefählich ist.
2. Durch den Trafo im Netzteil erfolgt eine Potenzialtrennung.
Man darf auch Kabel mit Schukostecker verwenden, wenn der PE im Gerät nicht angeschlossen werden muss. Aber: Die VDE verlangt, dass der PE im Stecker trotzdem angeschlossen ist. Grund : Sollte das Kabel anderweitig verwendet werden, ist sichergestellt, dass der PE angeschlossen ist.
solange nur die 16,5V DC ins Gerät gehen besteht keine Lebensgefahr.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß du von der 230V Seite in allen Punkten sprichst ....
Was spricht dagegen eine 3-Adrige Anschlußleitung zu verwenden? Nur das wäre richtig - Fachman weiß das. Also - ab zum Baumarkt - 3-adriges Anschlußkabel und paar Hülsen besorgen ... oder noch besser - nen Elektriker machen lassen ;)
Masse einfach auf N legen? Bei einem gesteckten Gerät? Den Stecker kann man in zwei verschiedenen Lagen einstecken ... volle Spannung auf dem Gehäuse...deshalb: Lass die Finger davon - der Spruch kommt nicht von irgendwo her - da ist schon eine vernünftige Aussage/Mahnung dahinter!!
Falls du nicht von der 230V - Seite sprichst ... Foto von beiden Netzteilen?
Ich bin nicht sicher, was ich unklar formuliert habe.
Aus dem Gerät gucken 3 Adern, aus dem Netzteil gucken 2. Ich möchte wissen, ob sich trotzdem beides ohne Lebensgefahr verbinden lässt.
Mal ehrlich, wenn ich 3 Adern oder 2 Adern oder 100 Adern habe und nicht weiß was an den Kabeln angeschlossen werden soll/darf und dieses auch nicht nach öffnen des Gehäuses sagen kann, weil ich z. B. nicht vom Fach bin, dann darf oder sollte ich nichts daran anschließen, sondern sollte einen Fachmann fragen.
Wir können ohne weitere Informationen wie Farbe der Kabel und wohin sie genau führen auch keine ausreichend abgesicherte Aussagen treffen.
Das müsste so oder so sein ist einfach nur gefährlich. Ob es dir gefällt oder nicht, die Aussage "lass die Finger davon", ist die einzig richtig Antwort dafür!!!
warum musst verheimlichen, was für ein "Elektrogerät mit Metallgehäuse" das ist?
Ob das Gerät ein Metallgehäuse hat oder nicht, spielt keine Rolle. Im Gegenteil. Würde man alle Metallteile mit "Erde" verbinden, dann ist die Gefahr eines elektrischen Schlages viel höher, denn berührt man z.B. mit einer Hand eine Phase und mit der anderen so ein geerdetes Metallteil .....
Da ist es wohl besser das Metallteil ist nicht geerdet.
Etwas anders ist es, wenn so ein Metallgehäuse durch einen technischen Defekt von innen mit einer Phase in Berührung kommen kann.
(mit Phase meine ich eine Spannung, die auch gegen Erde messbar und größer als 48V ist)
Wenn ein anderes Netzteil die aus einer Netzspannung abgeleitete Sekundärspannung nur 2-polig anbietet, dann sollte sicher sein, dass diese auch galvanisch von der Netzspannung getrennt ist und auch weder eindringendes Wasser oder Scheuerstellen (im Netzteil) dazu führen, dass diese Trennung aufgehoben wird.
Das "Elektrogerät mit Metallgehäuse" wird also über diesen Weg nicht mit der Netzspannung in Berührung kommen. Somit besteht auch keine Notwendigkeit der Erdung des Gehäuses.
Wenn das alte Netzteil die genannte Sicherheit nicht geboten hat, dann war wohl auch die Erdung geboten.
Es gibt aber auch andere Gründe bestimmte Gehäuse zu erden. Elektrostatische Aufladungen können zu Schäden (in der vielleicht vorhandenen Elektronik ) führen. Das hat dann aber nichts mit einem Schutz für Menschen zu tun.
Ja... dass wollte ich auch noch ergänzen..... Die Erdung kann auch bei HF-Technik notwendig sein. Befinden sich im Gerät Schaltkreise die mit hohen Frequenzen arbeiten (Radioempfänger, Computer, Schaltnetzteile, Signalgenerator) kann die Erdung zu Schirmungszwecke notwendig sein. Dann könnte es dir passieren, dass es irgendwann bei dir klingelt und ein Enstörttrupp bei dir nachfragt, warum du bestimmte Funkfrequenzen störst.
Wie gesagt..... Auch Empfänger senden.....
Vielen Dank.
Der Trafo ist extern, war das alte Netzteil auch. Heißt, - sofern kein anderer Defekt vorliegt und ich nichts wichtiges zu erwähnen vergessen habe - kann ich L und N verbinden, PE unverbunden lassen und muss keine übermäßige Angst vor dem Metallgehäuse haben?