Wie soll ich meine Eltern erklären das ich Kommunist bin?

7 Antworten

Zum einen denke ich nicht, dass dein Vater Dich hasst, weil er den Kommunismus hasst.

Allerdings lässt doch sehr tief blicken, dass du in dem Zusammenhang nur an das Erbe denkst.

Aber zu deiner Beruhigung, selbst wenn deine Eltern dich Enterben, steht dir noch der gesetzliche Pflichtteil zu.

Ist ja aber auch durchaus möglich, dass deine Eltern beide Pflegebedürftig werden, in‘s Pflegeheim müssen oder daheim ambulanten Dienst oder Pflegekräfte angewiesen sind. Dank der modernen Medizin ist es möglich, dass Leute bis zu 100 Jahre alt werden.

Ja es gibt Pflegegeld, was die Kosten von Pflege aber bei weitem nicht abdeckt. Was dann auch bedeutet, dass das Vermögen deiner Eltern schnell zusammen schmelzen kann und wenig bis nichts übrig bleibt.

Du solltest also sehen, dass du finanziell auf eigenen Beinen stehst und nicht auf das Erbe deiner Eltern angewiesen bist.

Was deine Ausrichtung betrifft, ist es deine Entscheidung, was du machst.

Allerdings muss ich sagen, das in der DDR und der Sowjetunion eine harmlose Form des echten Kommunismus in reinform existiert hat.

Gegen Nordkorea oder China war das wahrscheinlich noch harmlos.

Ich denke, wir können froh sein, dass wir dass nicht miterleben müssen oder mussten.

Denk lieber nochmal stark nach. Kommunismus ist nichts gutes. Schau einfach einmal in die Länder, in denen Kommunismus herrscht und vergleiche sie mit den kapitalistischen Staaten. Dort herrscht nämlich, im Gegensatz zu den kommunistischen, großer Wohlstand.

Kommunsimus scheitert so oft, weil es schier ein schlechtes System ist. Der Kapitalismus ist sicherlich nicht das beste System, aber sehrwohl ist es besser als der Kommunismus.

Beschäftige dich darüber hinaus einmal damit, was Kommunismus ist, und welche anderen Regierungsformen es noch gibt.

Aber wenn Du bei deiner Meinung bleibst, kommuniziere sie deinem Vater gegenüber respektvoll und wertschätzend und so, dass er es irgendwie verstehen kann.


erkläre ihm dass die Ideen des Kommunismus aus der Bibel entstammen.
Nach dem würde es auf der Erde ein Paradies geben sprich jeder bekommt das was er braucht und bringt sich da ein wo Hilfe und Arbeitskraft benötigt wird.

Somit sind Kommunisten näher an der Bibel als das C der CDU


Ihabkanam 
Fragesteller
 08.04.2022, 22:02

danke, die idee ist mega klug

0
Machtnix53  08.04.2022, 22:02

Von der Kommunion zum Kommunismus ist ja auch nicht mehr weit.

3
newcomer  08.04.2022, 22:05

https://www.nd-aktuell.de/artikel/171691.gottes-reich-ist-der-kommunismus.html

Gottes Reich ist der Kommunismus Ernesto Cardenal über Gott und die Revolution, die Theologie der Befreiung und den Sozialismus im 21. Jahrhundert

Er ist einer der berühmtesten, beeindruckendsten und umstrittensten Priester. Er nennt sich Marxist und glaubt an den Kommunismus. Er hat sich an Aufständen und an der Sandinistischen Revolution in Nicaragua beteiligt, die 1979 die Somoza-Diktatur hinwegfegte. Auf Solentiname, einer Insel im Großen See von Nicaragua, hat er eine Art neuer Kommune, eine genossenschaftliche Gemeinschaft über zwölf Jahre ausprobiert. Mit dem Theologen, Dichter und Revolutionär ERNESTO CARDENAL, geboren 1925 in Granada, sprachen in Berlin MARTIN LING und KARLEN VESPER.

ND: Sie haben einmal gesagt, die Liebe hat Sie zu Gott geführt und Gott zur Revolution. Wie passt das zusammen: ein gottesliebender und gottesfürchtiger Mensch zu sein und zugleich ein Aufrührer, ein Revolutionär?

Cardenal: Im Alten Testament haben wir den Gott, den man fürchtet. Der Gott des Alten Testaments ist ein harter, grausamer Gott. Jesus ist gekommen, um uns einen anderen Gott zu zeigen. Einen gütigen, barmherzigen. Jesus zeigte uns, dass Gott Vater ist. Und nicht nur Vater, sondern ein zärtlicher Papa. Das Evangelium hat mich zur Revolution gebracht. Mehr als die Lektüre von Karl Marx.

Vermutlich sind die meisten Christen keine Marxisten und scheuen eher Revolution oder Kommunismus, die Sie predigen, wie der Teufel das Weihwasser.

Das ist unbegründet und falsch. Der Kommunismus hat einen christlichen Ursprung. Die ersten Christen waren Kommunisten. Lukas berichtet über sie: »Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hielten alle Dinge gemein. Keiner sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären.« Der Kommunismus wird verteufelt, weil er verfälscht wird wie das frühe Christentum. Bei Lukas heißt es auch, dass jedem nach seinen Bedürfnissen gegeben wurde. Ebenso hat es später Marx formuliert.

Wie sähe für Sie das Reich Gottes auf Erden aus? Wäre es identisch mit dem, was Linke unter Sozialismus verstehen?

Ich glaube, dass der Sozialismus uns erst zu diesem Reich Gottes auf Erden bringen wird. Das Reich Gottes auf Erden ist eine perfekte Gesellschaft – entsprechend dem Ideal, das Gott von der menschlichen Gesellschaft haben kann. Der Sozialismus ist ein Mittel, um zu dieser perfekten Gesellschaft zu gelangen. Wenn man voraussetzt, dass es nur zwei mögliche Wirtschaftssysteme gibt, den Kapitalismus und Sozialismus, also eine Gesellschaft, die auf dem Privateigentum beruht, und eine andere, die auf dem gemeinschaftlichen Eigentum basiert, dann ist das Reich Gottes auf Erden ganz offensichtlich die Gesellschaft des gemeinschaftlichen Eigentums, nicht des Privateigentums. Die perfekte Gesellschaft ist identisch mit Kommunismus.

Sie glauben, trotz des grandiosen Scheiterns des Sozialismus, dass Sozialismus machbar ist?

Der Sozialismus ist nicht gescheitert, weil er noch gar nicht richtig praktiziert worden ist. Was bisher gewesen ist, war noch nicht Sozialismus. Ich glaube, dass Sozialismus möglich und notwendig ist. Das ist die Doktrin der Heiligen Väter, der Bibel: Das gemeinschaftliche Eigentum ist heiliger als das Privateigentum; Gott hat den Reichtum für alle geschaffen und nicht nur für einige Wenige.

1
SeiEhrlich2020  08.04.2022, 22:08

Funfakt: Die Partei “CDU” in Portugal repräsentieren tatsächlich die Kommunisten!

1
Silicium58  08.04.2022, 22:43
sprich jeder bekommt das was er braucht

Diesen Satz kann man allerdings auch zynisch auslegen. Dann wäre das Ergebnis weder christlich noch kommunistisch.

0

Erste Frage mal an dich, was ist für dich Kommunismus?

Die offizielle Staatsdoktrin der sogenannten „realsozialistischen“ Staaten war der der Marxismus-Leninismus bzw. seine autoritäreren Spielarten wie Stalinismus und Maoismus. Meiner Meinung nach hat diese (bürgerliche) Kommunismusvorstellung nicht wirklich viel mit der ursprünglichen Definition, einer klassen- und herrschaftslosen Gesellschaft zu tun.

Diese ursprüngliche Definition wird besonders stark von den Anarchist:innen bzw. Anarchokommunist:innen vertreten, für die basisdemokratische Strukturen die Grundlage der kommunistischen Gesellschaft bilden sollen und die d.h. dem Marxismus-Leninismus schon immer ablehnend gegenüberstehen.

Irgendwo dazwischen stehen Rätekommunist:innen, für die basisdemokratische Entscheidungsprozesse ebenfalls unverzichtbarer Bestandteil des Kommunismus sind (wenngleich sie mit ihrer Ablehnung von Staat und anderen hierarchischen Institutionen nicht ganz so radikal wie die Anarchist:innen sind) und Trotzkist:innen.
Trotzkismus ist ne demokratische Auslegung des Marxismus-Leninismus und hat u.a. nen stärkeren Fokus auf Internationalismus.

Unter Stalin wurden Trotzkist:innen als „Ultralinke“ verfolgt, die anarchistische und rätekommunistische Bewegung wurde in der UdSSR schon unter Lenin brutal zerschlagen.
also wenn du dich als Kommunist:in mit einer dieser drei Strömungen (gibt allerdings noch tausend andere) identifizierst, sollte die Abgrenzung von UdSSR und DDR kein Problem sein.
(Mit Anarchismus müsstest du allerdings ebenfalls vorsichtig sein, nicht missverstanden zu werden, da das viele Menschen nach wie vor fälschlicherweise mit „Chaos“ übersetzen:D)

evtl. kannst du ja mal harmlos anfangen, z.B. mit bisschen Kritik daran, dass Betriebe nicht demokratisch organisiert sondern autokratisch geführt werden, große Konzerne häufig ungestraft Menschenrechte missachten, menschliche Grundbedürfnisse wie Wohnen und Nahrung Spekulationsobjekte des Marktes geworden sind (Stichwort Mietpreisexplosion, Teuerungen -> auch der ölpreisanstieg ist zu fast 100% auf willkürliche Erhöhungen der Profite durch die Ölkonzerne zurückzuführen,...), wachsende soziale Ungleichheit (auch während Pandemie sind die Reichen noch reicher geworden) etc.

Wenn das gut geht, kannst du im antikapitalismus ja immer bisschen offener werden. Wenn du den besonders aus demokratischen Gesichtspunkten begründest, ist wahrscheinlich auch nicht schlecht.

des weiteren ist ursprünglicher Kommunismus ja ein gesellschaftliches System, in welchem die Menschen rücksichtsvoll und solidarisch miteinander umgehen und füreinander Verantwortung übernehmen, wovon ja auch die Lokalpolitik lebt :)

Das ist doch ganz einfach.

Zeige ihm Beispiele wo der Kommunismus funktioniert hat. Dann wird er es akzeptieren.