Wie schätzt ihr dieses Verhalten von einem Professor ein?
Ich hatte vor kurzem eine relativ aufwendige/schwierige mündliche Prüfung in einem Statistik-Fach (ausgelegt für Ende Bachelor; Anfang Master). Eine Sache, die mir aufgefallen ist, die mir immer noch nicht aus dem Kopf geht, ist dass der Professor sein eigenes handgeschriebenes Skript vor sich liegen hatte und ich glaube sogar einmal selbst dort nachgeschaut hat, während der Prüfung. (Dieses Skript hat er nie zu Verfügung gestellt, sondern nur verwendet, um das Material auf die Tafel zu schreiben während der Vorlesung.)
Was haltet ihr von diesem Verhalten?
(Kleine Erklärung am Rande, warum ich das Frage: in anderen Prüfungen war das halt noch nie der Fall und weiß halt nicht, ob das normal / okay oder was auch immer ist; da wussten teilweise die anderen Professoren die Aussagen und Beweise so gut, dass die einen direkt einleiten konnten :D )
Denn ich im Gegenzug musste alles auswendig wissen, verstehen und beschreiben können.
3 Antworten
und ich glaube sogar einmal selbst dort nachgeschaut hat
Oh nein!
Was haltet ihr von diesem Verhalten?
Er vergewissert sich, dass er korrekt und gemäß dem von euch erwarteten Wissensstand für die jeweilige Lehrveranstaltung fragt. Er wird nämlich auch andere haben. Er wird ganz generell auch andere Dinge im Kopf haben und sichergehen wollen, dass seine Beurteilung auch beim fünfunddreißigsten Prüfling tatsächlich richtig ist.
Wenn dir diese simple Angelegenheit "nicht aus dem Kopf" geht, ist das für einen angehenden Akademiker schon einigermaßen...befremdlich.
Also deine Perspektive macht auch Sinn, nur sind wir halt ein kleiner Kurs mit unter 20 Leuten und er hat diesen Kurs auch schon mehrfach mal gehalten, weil es fast jedes WiSe angeboten wird.
Ob es eine simple Angelegenheit ist oder nicht, ist halt nicht wirklich relevant, weil ich einfach aus meiner Erfahrung heraus eine untypische Situation beobachtet habe, die vllt für andere egal / trivial ist.
Es geht mir nur darum, dieses Verhalten einfach richtig zuordnen zu können.
Ich kann deine Deutung nachvollziehen.
Auch kann es eine Möglichkeit sein, dass er viele verschiedene Kurse gibt und sichergehen will, nur das euch gelehrte auch abfragen zu wollen.
Häufig haben verschiedene Kurse aus unterschiedlichsten Gründen einen ganz anderen Wissenstand.
Sei vorsichtig mit Vermutungen. Am Ende musst du die Prüfung bestehen. Er nicht mehr :D
Naja, ich fands einfach nur in der Prüfung selbst komisch, weil in anderen Prüfungen, dass nie der Fall war, also die Professoren kannten halt ihr Material super gut; aber wollte einfach verschiedene Eindrücke davon einholen.
Kann er doch.
Du sollst dich nicht in seinem Skript auskennen, sondern im Wissensgebiet.
Wenn du zu McDonalds gehst, ist es dort auch unerheblich, wie viele einen Burger auf dem Tisch haben. Du musst dir schon deinen eigenen erwerben.
So in der Art verhält sich das auch mit dem Wissen.
Also das Skript bzw meine Notizen sind ja meine einzige Wissensquelle,
Nein, sicher nicht. Es gibt Bibliotheken, Internet usw.
In der Schule bekommst du alles in die Hand und vorgekaut, was du wissen musst.
In der Uni musst du dich schon aktiver um deinen Wissenserwerb kümmern.
Also das Skript bzw meine Notizen sind ja meine einzige Wissensquelle, deshalb muss ich mich am Ende auch trotzdem damit auskennen, um zu wissen, um was es geht. Es muss ja einen Grund geben, warum der Professor sich halt für dieses Material entschieden hat.
Wissen ist perspektivabhängig: bei deinem Beispiel ist es für das Lokal wichtig zu wissen, wie viel rausgeht, weil sie sonst es nicht anbieten können bis sie es aufstocken und halt Kunden vllt wegen dem verlieren. Der Kunde will halt nur das was er will und schaut halt, was es gibt und macht halt von diesem eine Entscheidung.