Wie ist es möglich, mehr Aktien eines Unternehmens zu shorten als im Umlauf sind?

2 Antworten

Das geht mit ungedeckten Leerverkäufen mit einem späteren Lieferzeitpunkt. „Ungedeckt“ bedeutet, dass der Verkäufer den Wert zum Abschluss des Geschäfts noch nicht hat. Dazu sind keine Aktien nötig und es kann theoretisch mehr verkauft werden als insgesamt da ist.

Natürlich ist ein Risiko dabei, denn der Leerverkäufer muss die Aktien zum vereinbarten Termin durch Deckungskäufe erwerben. Wenn der Markt es nicht hergibt, kann der Kurs durch die Decke gehen.

Allerdings sind nicht alle zum selben Zeitpunkt fällig und wer gerade welche gekauft hat, kann sie dann ja auch wieder verkaufen. Daher können die verschiedenen Leerverkäufe unter Umständen doch noch geliefert werden, aber es kann eng werden.


Dudenox2  31.01.2021, 01:29

Sekunde Mal, ich bin mir ziemlich sicher du redest von Puts denn Shorts haben kein festgelegtes Datum, wie es auch Longs nicht haben

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verreisterNutzer  31.01.2021, 08:44
@Dudenox2

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Short-Position zu haben, zum Beispiel wenn man als Anleger Marge bei einem Broker einzahlt. Da kann man die Short-Position beliebig lange offen lassen, solange man die Marge aufrechterhält (und das ist natürlich auch der Haken beim Short Squeeze, weil man irgendwann vielleicht kein Geld mehr hat und glattstellen muss). Die Hedgefunds machen es aber direkter, nicht mit einem Konto bei einem Broker, denn dazu sind sie zu groß.

Ich hatte den klassischen Leerverkauf als Modell verwendet. Da gibt es aber einen Erfüllungszeitpunkt, egal ob als Kassa- oder Termingeschäft.

Wikipedia hat es gut erklärt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Leerverkauf

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Dudenox2  31.01.2021, 16:11
@verreisterNutzer

Du meinst Margin? Das ist vom Broker entgegengebrachtes Geld für Hebel als Beispiel, bei Shorts wird das auch benötigt. Das betrifft alle Positionen die negativ sein können.

Du verwechelst aber Puts und Shorts. Puts können genauso leerverkauft sein. Puts haben aber ein festes Datum, an dem sie auslaufen, Shorts nicht. Shorts kosten eine Gebühr abhängig vom Preis der aktuellen Aktie und benötigen Margin. Da shorts theoreitsch endlos sein können besteht hier der Unterschied zu Leverage. Hebel haben ein Maximum an Minus.

Das hier sind 3 verschiedene Punkte aber beim aktuellen Punkt GME kommt alles zusammen. Puts und Shorts+Leverage, heißt ein Minus wird vervielfacht. Der Short Squeeze wird dann ausgelöst, sobald ein Prozentsatz - oft 10-20% vom Account Guthaben - erreicht wird.

Ändert aber nichts an meiner ursprünglichen Aussage zu deiner.

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verreisterNutzer  31.01.2021, 16:25
@Dudenox2

Ich habe Leerverkäufe gemeint wie in dem Artikel von Wikipedia verlinkt. Ein Leerverkauf hat einen Lieferzeitpunkt. Von Optionen habe ich nicht geredet (obwohl die auch einen Verfallstermin haben).

Ich habe dann noch Möglichkeiten erwähnt, wie man als Anleger über einen Broker eine Short-Position halten kann, die nicht zeitlich begrenzt ist, weil ich denke, dass du das meinst. Margin ist das englische Wort für Marge. Das bei dem Broker eingezahlte Geld. So macht es ein Hedgefund nicht.

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Dudenox2  31.01.2021, 16:33
@verreisterNutzer

Nein, Leerverkäufe haben keinen Lieferzeitpunkt. Leerverkäufe von Puts (Options/Devisen) haben einen aber das hat nichts mit dem Leerverkauf zu tun, sondern dass es Puts sind.

Die Frage war wie mehr Aktien im Umlauf sind und das geht nur mit Shorts, die kein Verdallsdatum haben. Ergo stimm der Teil der Antwort nicht.

Theoretisch haben Puts einen ähnlichen Effect, allerdings lässt der sich leicht umgehen.

Calls und Puts können entweder ausgeführt oder geschlossen werde. Ausführen=du kaufst 100 aktien pro Position. Geschlossen=du bekommst/verlierst die Differenz.

Da du dich aber auf den Short Squeeze nun bezogen hast geht aus auch nur um Shorts und nicht um Options

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Dudenox2  31.01.2021, 16:36
@verreisterNutzer

Und PS:

Dein Verständnis von Margin ist auch nicht richtig. Margin ist nicht das Geld, welches du einzahlst, aber das Geld, welches du ausleihst.

Zahle ich 500€ ein und handle mit einem Hebel von 1:50 und bin so bescheuert 500 zu investieren, dann handle ich mit einem Wert von 25000€ anstatt 500€. Allerdings wird eine ca. 1.5% negative Änderung diese Position auch schließen, gleichzeitig bekomme ich aber auch für jede 2% Erhöhung 100% Profit auf meine 500€.

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verreisterNutzer  31.01.2021, 16:41
@Dudenox2

Ja, in dem hast du Recht. "Buying on margin" involviert ein "down payment" und "borrowing". Wobei der Margin aber gerade der geliehene Teil ist, nicht der eingezahlte.

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Dudenox2  31.01.2021, 16:43
@verreisterNutzer

Wieso sagst du nun ja?

Ich zitiere dich:

Margin ist das englische Wort für Marge. Das bei dem Broker eingezahlte Geld. So macht es ein Hedgefund nicht.
  1. widersprichst du dich somit, indem du mir zustimmst. Denn es ist nicht das eingezahlte Geld
  2. Doch, auch Hedgefunds machen es so, denn jede Position die negativ werden kann MUSS mit Margin aufgesetzt werden.
  3. Ich bin mir sicher, dass die andere Margin-Anforderungen haben. Wie gesagt normal ist 10-25%, bei GME wurde es auf 100% gehoben, für Hedge Funds ist es wahrscheinlich nur 1%, wenn überhaupt.
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verreisterNutzer  31.01.2021, 16:45
@Dudenox2

Das beim Broker eingezahlte Geld ist das "Down Payment". Der Margin ist der geliehene Teil. Gleicher Geschäftsvorfall, aber der Begiff geht anders als ich ihn verwendet hatte.

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Dudenox2  31.01.2021, 16:46
@verreisterNutzer

Short selling ist nicht der englische Begriff für Leerverkauf.

Short selling kann naked oder covered statt finden, also leer oder gedeckt. Leer heißt man besitzt die Aktien nicht, gedeckt heißt man besitzt sie.

Leerverkauf kann für puts und für shorts existieren. Shorts handeln mit Aktien, Puts. Ich empfehle:

https://www.investopedia.com/ask/answers/05/shortvsput.asp

Puts haben nichts mit der Frage:

Wie ist es möglich, mehr Aktien eines Unternehmens zu shorten als im Umlauf sind?

zu tun, da diese nicht zwingend Aktien benötigen. Man benötigt sie um gedeckt zu sein oder der Broker benötigt sie um bei einer Ausführung des Puts die Aktien zu verkaufen, aber wie gesagt in 99% der Fälle wird ein Put die Position stattdessen schließen und den negativen Wert zahlen.

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Dudenox2  31.01.2021, 16:49
@verreisterNutzer

Es ist nicht gleich, da du sagtest Margin = eingezahlte Geld, heißt Margin ist an das eingezahlte Geld gebunden.

In der Realität ist Margin flexibel und kann alles mögliche als Wert haben, abhängig davon, wie hoch der Hebel von der Kauf-Option ist.

Margin ist nichts anderes als der Wert, der beim Erreichen von 0€ einer z.B. Aktie in dieser Position benötigt wird. In meinem Beispiel wäre das für die 500€ 24.500€ fehlendes Geld, welches ich einzahlen müsste um die Position aufrecht zu erhalten.

Was du meinst ist der Margin Call und das Schließen der Positionen - der Call passiert hierbei weitaus früher, meist 40-50%. Dies ist abhängig vom eingezahlten Geld und meist 10-20%.

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verreisterNutzer  31.01.2021, 16:52
@Dudenox2

Ja, Margin ist nicht das eingezahlte Geld. Das eingezahlte Geld ist das "Down Payment". Das hatte ich vorher falsch. Aber ich hatte es schon geschrieben :-)

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Dudenox2  31.01.2021, 16:53
@verreisterNutzer

Nochmal: Short selling ist ein Teil vom Leerverkauf. Leerverkauf gibt es auch für Devisen. Es ist nur eine Möglichkeit.

Leerverkauf findet automatisch IMMER statt, wenn einem die Aktie nicht gehört.

  1. Du hast Devisen mit Aktien verwechselt, da Aktien NIE auslaufen. Es gibt kein Datum, der Fragesteller hat nach Aktien gefragt
  2. Du hast Margin falsch verstanden oder zumindest falsch beschrieben
  3. Du verstehst nicht, dass es nicht DER Leerverkauf ist, sondern Leerverkauf eine Möglichkeit ist, die auf mehrere Handelsmöglichkeiten zutrifft, eine davon sind shorts
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Dudenox2  31.01.2021, 16:57
@verreisterNutzer

Ich habe dich auch nur korrigiert, denn genau solche Aussagen haben dazu geführt, dass unheimlich viele bei Reddit dachten, dass der Short Squeeze am Freitag oder kommenden Montag passiert - was komplett falsch ist. Natürlich kann es passieren, aber das sind 2 paar Schuhe.

Hättest du einfach gesagt "Ach ja, ich hab an Devisen gedacht" oder falls es einfach Halbwissen war "Stimmt, danke für die Korrektur", dann wäre es direkt beendet gewesen.

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das geht, wäre aber finanzieller Selbstmord. Ein Beispiel dafür war die Übernahmeschlacht VW Porsche in deren Verlauf die VW Aktie auf 1000 Euro stieg.

Die Aktie wurde privat stark geshortet und Porsche hat den Umlauf stark reduziert, durch seine Aufkäufe zwecks Übernahme. Die Position des Privatkunden wurde zwangsweise geschlossen. Der Betreffende hat anschließend nicht nur den allergrößten Teil seines Vermögens verloren. Milliardenschaden.