Wie haben Leute eigentlich Auschwitz überlebt?

6 Antworten

Auschwitz war auch ein riesiger Sklavenmarkt, besonders im Jahr 1944.

d.h. es kamen Gefangene aus ganz Europa nach Auschwitz. Kinder, Frauen mit Kindern, "ältere" (über 30 oder so) "gebrechliche" Menschen haben die Deutschen gleich nach Ankunft ermordet. Das waren meist 80% der ankommenden, wenn sie jüdisch waren.

Doch die übrigen 20% blieben in Auschwitz, entweder um in Auschwitz selber zu arbeiten, oder man wartete, bis irgendwo in Deutschland bzw. den von Deutschland besetzten Gebieten jemand Zwangsarbeiter brauchte und schickte sie dann dort hin.

D.h. die meisten jüdischen Überlebenden von Auschwitz sind nach Auschwitz noch in andere Lager gekommen. Viele Überlebende haben 3, 4, 5 Lager durchgemacht. Gegen Ende wurde Auschwitz ja evakuiert, die Deutschen haben die Gefangenen in Richtung Deutschland verschleppt (Bergen-Belsen und andere Lager).

Ausserdem gab es in Auschwitz auch Gefangene, denen die Deutschen nicht von vornherein das Recht auf Leben abgesprochen hatten: Kriminelle aus Deutschland, nichtjüdische politische Gegner aus Deutschland und anderen Ländern (z.B. Kommunisten), Kriegsgefangene, Widerstandskämpfer, etc.

Diese Gefangenen waren oft in Auschwitz I oder Auschwitz III, und manche von ihnen waren mehrere Jahre lang dort, maximal 6 Jahre. Was natürlich auch extrem traumatisierend ist.

Dann gab es auch noch mehrere "Nebenlager" von Auschwitz, die administrativ zu Auschwitz zählten, sich aber woanders befanden.

Meine Mum war im Lager der Nazis, weil sie Jüdin war. Aber Arbeitslager, kein KZ. Als dieses von Russen befreit wurde, kann sie ins russische KZ, weil sie Deutsche war.

1948 wurde sie von der BRD frei gekauft.

Sie überlebte durch viel Schutz (von oben) und vieler positiver "Zufälle".

Viele Juden versteckten sich irgendwo oder ihnen wurde gezielt geholfen (Siehe Film "Nicht alle waren Mörder"), manchmal sogar von Nazis (Siehe Film "Der Pianist").

Wer alles den Juden aktiv half, sind namentlich in Yad Vashem aufgelistet. Es sind etwas über Tausend Namen.

Im KZ überlebte man am besten, wenn man besonderen hübsch war, vor allem Frauen und Kinder und Jugendliche, männlich und weiblich, die sexuell von den dortigen Soldaten mißbraucht wurden (Siehe Film "Exodus" mit Paul Newman).

Oder man hatte besondere Fähigkeiten, wie Schauspieler, Sänger, Musikanten oder ein besonderen Feinarbeiten, wie zB Geld zu fälschen (Siehe Film "Die Fälscher").

Oder sie gehörten einer Sondertruppe an, die ihre ermordeten Leute aus den Duschen holten und die Verbrennungsöfen instant hielten und bedienten. Nicht selten karrten sie eigene Familienmitglieder ab. Andere schnitten Juden zu Haare und diese anderweitig zu verwerten oder brachen Juden das Gold aus den Zähnen. Andere waren in Kleiderkammern tätig, sammeln von Sachen für die Soldaten.

Gibt noch einige mehr Stationen, wo viele Juden am Leben blieben.

Im KZ Sobibor gab's auch Mal einen geglückten Ausbruchsversuch. Siehe Film "Flucht aus Sobibor".

Gibt noch viele weitere Optionen, wie man überlebte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – אני יהודי ישראלי - Ich bin israelischer Jude.

Zwar gehört Auschwitz zu den Vernichtungslagern, war aber auch zugleich ein Arbeitslager. Nicht jeder wurde gleich nach seiner Ankunft getötet, zuerst wurden die Ankömmlinge in zwei Gruppen unterteilt, diejenigen die arbeiten konnten und die es nicht konnten. Letztere Gruppe wurde meist gleich in die Gaskammern geschickt, bevor es die Kammern gab, wurden sie um die Ecke geführt und wenn sie Glück hatten, erschossen. Diejenigen die arbeiten konnten wurden zumeist in die Fabriken und Betriebe in der Umgebung als Zwangsarbeiter geschickt. An anderen wiederum wurden unmenschliche Experimente durchgeführt, die sie meistens nie überlebt haben. Andere wiederum leisteten auch arbeiteten im KZ selbst, hierbei waren es unterschiedliche Arbeiten, wie Büroarbeiten, Krankenpfleger, aber auch Aufgaben wie das wegräumen von Körpern, Habseligkeiten oder Gefangene zur Hinrichtung zubringen, usw. Das größte „Glück“ der dort inhaftierten war, das die rote Armee schneller vor Ort war als das die Nationalsozialisten genügend Zeit hatten ihre Spuren zu verwischen und alle im Lager zu töten.

Nein, es wurde an der berüchtigten Rampe selektiert. Jene, die nicht arbeiten konnten, wurden gleich vergast, die anderen als Arbeitssklaven eingesetzt. Esther Bejaro z. B. wurde im Mädchenorchester eingesetzt - dass sie ein Instrument spielen konnte, hat ihr das Leben gerettet.

Auch die Familie des Sinto Hugo Höllheimer hat - bis auf eine alte Tante - überlebt. Sie kamen jedoch erst spät nach Auschwitz, da man zunächst die Sinti wegen ihrer indischen Abstammung als "Arier" eingestuft hatte.

Machd waren dort als der Krieg zu Ende ging und wurden befreit.