Wie fühlt sich eine Nikotinvergiftung an?
1 Antwort
Schrecklich. Vergiftungen fühlen sich schrecklich an, denn der Körper kämpft ums Überleben.
Ich möchte dir nicht erklären, wie man solche Fragen per WikiPedia selbst klärt. Wenn ich deine dutzenden anderen Fragen lese, bekomme ich den Eindruck, es steckt etwas anderes dahinter. SVV, Untergewicht, Vergiftungen, Selbstmordgedanken - du bist hier in der Rolle des versinkenden Schiffs, von dem nur noch Überschriften als letzte Signale gesendet werden.
Das Leben stellt dir viele Aufgaben an deinen Weg. Ein paar haben dir offensichtlich viel Lebensfreude geraubt. Das tut mir sehr leid. Du bist jung und hast mehr abbekommen, als du verarbeiten kannst. So wirken deine Fragen jedenfalls auf mich.
Du hast eine Entscheidung vor dir: dein Weg teilt sich in zwei Richtungen.
In der einen gehst du unter. An einer Nikotinvergiftung wirst du sicherlich nicht sterben, weil man dafür absurd hohe Dosen braucht. Da ist es einfacher an einer T-Shirt-Vergiftung zu sterben, wenn man sie aufisst.
Der andere Weg ist anstrengender, denn er führt durch dein langes Leben. Es werden zwar viele schöne und manche ruhige Momente dabei sein, aber auch viel Schmerzhaftes. Das Beruhigende ist es, dass es niemals und auf keinen Fall unendlich viel Leiden sein wird, denn das Leben ist zeitlich begrenzt.
Es gibt also keinen Grund sich umzubringen, denn die Natur erledigt das sowieso. Du könntest dich genauso gut auf einen Berg stellen und herumpusten, um Wund und Wetter zu erzeugen. Völlig sinnlos.
Wenn man eine Depression hat oder die Dinge nicht konsequent bis zum Ende durchdenkt, kann man das aber nicht sehen. Das ist nicht dein Fehler oder deine Schuld. Sehr viele Menschen sind nicht in der Lage, das zu erkennen.
Du stellst hier im Forum viele Fragen, weil du längst weißt, dass es die Antworten gibt, die du wirklich suchst. Ich vermute, die Antworten befriedigen dich nicht wirklich, denn die eigentliche Lösung steckt in dir selbst. Kein anderer kann dir sagen, welchen Weg du wählen sollst und wie du eine Entscheidung findest. Ich kann das auch nicht für dich tun, ich bin schon froh, dass ich es für mich selbst einigermaßen hinbekomme.
Ich kann dir aber erklären, dass man bei einer Vergiftung mit extrem hohen Nikotinmengen jämmerlich stirbt. Diese Information wird nicht nützlich sein, auch nicht, wenn ich beschreibe, welche Schmerzen dabei durch das Versagen welcher Organe auftreten.
Sprichst du mit einer Psychologin über dein Leben? Hört sie dir zu? Das hilft dabei, deinen Weg zu finden. Eine Lösung kann dir auch dort nicht geschenkt werden, aber die Unterstützung, die dir hilft selbst zu entscheiden.
Dies hier, alles um dich herum, ist dein Leben. Mit deinem Körper kommst du noch gar nicht klar. SVV, Hungern, Vergiftungen: Du hast ein Auto geschenkt bekommen, eine Wagen, in dem du auf deinem Weg entlangrollen kannst. Leider hast du diesen Wagen quer auf den Weg gestellt, schiebst wir irre gegen die Seite und verzweifelst daran, dass das blöde Ding nicht fliegt. Darum rollt es einfach nicht und du überlegst, wie du diesen lästigen Körper loswerden könntest.
Uns Menschen wird keine Gebrauchsanweisung in die Wiege gelegt. Wenn man seinen Körperwagen mal so richtig schräg gestellt hat und die Bremsen blockieren, ist das Leben richtig schwer, ein Bleiklotz, und man versucht ihn wenigstens leichter zu hungern oder zu schneiden.
Mit Hilfe einer Therapie kann man seinen Wagen Stückfür Stück wieder in Fahrtrichtung stelle und die Bremsen lösen. Das ist im Allgemeinen sehr schwer und man muss sich das erst mal trauen! Wenn er aber richtig steht, wenn du tief im Herzen begriffen hast, wie du deinen Körper verwenden kannst um zu leben, dann rollt es, fast von alleine.
Es gibt so viel zu sehen in dieser Welt: die Alpen, ein Sonnenuntergang am Mittelmeer, Giraffen in Freiheit, Blaubeerpfannenkuchen, Fjorde in Norwegen, Ameisen, die Nachbarin mit den schönen Schultern, eine Familie die zusammensteht, die Erleichterung in den Augen eines Kindes (vielleicht dein eigenes), wenn der Splitter endlich rausgezogen ist und du heilend auf die Wunde pustest.
Das klingt schön, voller Wunder, und gleichzeitig ist es der schmerzhaftere Weg. Liebe kommt, Liebe geht und zum Schluss fällt der Wagen auseinander und zerbröselt zu Staub und Asche.
Aber da bist du noch nicht. Weder eine Vergiftung mit Cannabis, noch mit Nikotin, weder Schneiden, Brennen, Hungern oder Fressen sind eine Abkürzung. Leben ist immer mit Leiden verbunden. Du kannst aber nicht mehr Leben finden, indem du dir mehr Leid zufügst. So rollt es nicht.
Ich kann dir ganz ernsthaft versprechen, dass es einen Weg für dich gibt, auf dem dein Auto geschmeidig und elegant rollt. (Nahrung dient auf diesem Weg z.B. zu 95% der Energiezufuhr und 5% dem wonnigen Genuss). Wo dieser Weg ist, kann dir leider weder ich, noch ein Psychologe, Guru oder Lehrer sagen, denn es ist dein Weg.
Es würde mich wundern, wenn du den Sinn dieser Antwort sofort begreifst. Es könnte ein paar Jahre dauern, vielleicht auch 10 oder 20. Vielleicht hilft es dir auch gar nicht und du brauchst etwas krass anderes. Ich bin kein Psychologe, sondern ein Fremder aus dem Internet, der dich und deine Geschichte nicht kennt. Ich weiß aber, dass dir ein Leben zusteht und eine Nikotinvergiftung sich da hauptsächlich falsch anfühlt, genau wie die anderen Versuche.
Alles Gute!