Wie erklärt der Buddhismus die Evolution?

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Eins muss man noch beachten: Im Buddhismus gibt es ein zyklisches Zeitverständnis, und kein lineares wie z.B. im Christentum. Dazu zitiere ich aus http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus#Der_Kreislauf_des_Lebens:_Samsara

Der den wichtigen indischen Religionen gemeinsame Begriff Samsara, „beständiges Wandern“, bezeichnet den fortlaufenden Kreislauf des Lebens aus Tod und Geburt, Werden und Vergehen. Das Ziel der buddhistischen Praxis ist, diesen Kreislauf zu verlassen.

Somit stellt sich die Frage nach der Schöpfung im Buddhismus nicht bzw. sie hätte zumindest einen deutlich kleineren Stellenwert als im Christentum.

Buddha hat zur Entstehungsfrage nie eine konkrete Antwort gegeben, er soll ihr sogar ausgewichen sein, weil sie ihm angeblich unangenehm gewesen sein soll.  Für ihn war sie  unwichtig und nicht relevant. Woher alles kommt oder wie alles  entstehen konnte interessierte ihn nicht  und lag außerhalb seiner philosophischen Überlegungen.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Entstehungsfrage weder unwichtig, noch belangslos ist. Denn alle weitere Überlegungen und Schlusfolgerungen hängen ganz eng mit der  Entstehung  aller Dinge  zusammen.


gerdr108  12.05.2011, 14:34

Bitte lese mal meine Antwort weiter oben! Ich habe mich köstlich über den Ausdruck "angeblich unangenehm" amüsiert , denn das zeigt das du noch weniger Ahnung von Erleuchtung hast als ich, denn einem Buddha ist wirklich nichts unangenehm da er sich ja ständig im höchsten Freudenzustand befindet. 

Übrigens denke ich wenn man nur 10% ermessen könnte was Erleuchtung ist, würde man 20 Stunden am Tag meditieren um dorthin zu kommen, aber davon bin ich auch noch weit entfernt.

 

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Nein,, die "Buddhisten" müssen keinesfalls die Entstehung von Leben erklären. In den bedeutenden Religionen geht es doch um den spirituellen Aufstieg der einzelnen Menschen und der Menschheit; wenn man sich damit befasst, ist die Vergangenheit nicht wirklich so wichtig; es geht mehr um die Gegenwart und die Zukunft, die sich ja aus dem Verhalten in der Gegenwart ergibt. Und der Buddhismus ist  eben deshalb eine so angenehme Religion, weil er sich nicht mit Zitaten und geschichtlichen Unwichtigkeiten beschäftigt, sondern mit dem Wesentlichen, dem Menschen und dem, was ihn vollkommen machen kann.


babulja  12.05.2011, 11:33

Buddhismus = "angenehm", weil er sich "mit dem Wesentlichen, dem Menschen und dem, was ihn vollkommen machen kann"?? 

Aha, dann mal bitte folgendes kommentieren (Quellen können nachgereicht werden):

  • Sri Lanka: Kampf Buddhismus-Hindus: Ermordung des ersten gewählten Präsidenten Sri Lankas durch buddhistischen Priester;
  • Dalai Lama: von Himmel selbst ernannter König, Feudalherrschaft, Erbmonarchie, Leibeigenschaft der parasitären Klosterelite gg. Bevölkerung, Dalai Lama laut für Atomtests der indischen Regierung eingetreten, salbt St. Seagal und R. Gere (Geldgeber)
  • jap. Buddhisten: loyale Diener des jap. Imperialismus und dessen Massenmorde, z. B. in China, gegen indischen Shakyamuni, sondern für den Kaiserlichen Weg, Mitgliedschaft in nationalsoz.-faschist. Achse = Manifest de Befreiunghstheologie, „einen töten, auf dass viele leben werden“ (jap. Mahayana-Buddhismus), gegen Ende des Krieges Rekrutierung und Ausbildung der Kamikaze durch buddhistische Geistliche und Shinto-Priester; Vergöttlichung des Tenno ("warum solle man sich einem solchen Diktator nicht zu Füßen werfen, da Zen doch Leben und Tod gleich behandele")
  • „ein Glaube, der den Verstand und das freie Individuum gering schätzt, Unterwerfung und Resignation predigt und das Leben als ärmliches und vorübergehendes Stadium betrachtet“ (engl. Publizist und Journalist Christopher Hitchens)
  • Burma 50/60er Kämpfe, um Buddhismus zur offiz. Staatsreligion zu machen" 

"Angenehm"???

 

 

 

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gerdr108  12.05.2011, 14:21
@babulja

Um Deine Verwirrung  aufzulösen würde ich Dir raten einmal ein Buch vom Dalai Lama zu Lesen. Natürlich darf man als Buddhist auch sein Kloster, das Land , die Familie und sein eigenes Leben verteidigen, allerdings ohne Störgefühle wie Hass und Zorn.

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Nein das Christentum hängt nicht an dem Glauben, dass die Welt in 6 Tagen geschaffen wurde. Fundamentalistische Christen und Kreationisten schon.  Schon seit mehr als 1600 Jahren (so alt ist zum Beispiel der Buddhismus nicht mal) gibt es im Christentum verschiedene Theorien, wie man die Schöpfungsgeschichte interpretieren kann.

Beispiel Augustinus von Hippo (354-430) mit der Creatio Continua, was wunderbar mit der Evolutionstheorie vereinbar ist. Oder Leibniz (1646-1716), der im Gegensatz zu Newton die Creatio Continua ablehnte, aber dafür eine Idee der gleichzeitigen Erschaffung von Vergangenheit und Zukunft aufstellte. Mal abgesehen davon, dass die katholische Kirche die Evolutionstheorie schon längst anerkannt hat.

Der Unterschied sollte klar sein. Die großen Konfessionen des Christentums distanzieren sich klar vom Kreationismus und vom Fundamentalismus. Die biblische Exegese ist so alt wie das Christentum selbst.

Der Buddha hat solche Fragen nicht beantwortet sondern die folgende Gegenfrage gestelltt: Willst Du das der Pfeil der mit deiner Geburt abgeschossen wurde, dich treffen wird und zu deinen Tod führen wird gezogen wird oder willst du wissen wie die Welt entstanden ist?

Im Buddhismus geht man aber auch davon aus das Materie und Geist seit anfangsloser zeit existieren. Das bedeutet auch über unendlich viele Weltzeitalter (kalpas) hinaus. Ein Weltzeitalter ist dabei der Zeitraum vom Urknall dem Entstehen eines Universums bis die Materie wieder in einem Punkt zusammen fällt und der nächste Uknall entsteht.

Ein weltzeitalter dauert nach heutigen wissenschaflichen Stand etwa 45 - 55 Miliarden Jahre, jetzt nehme das mal unendlich, na wird dir dabei auch schwindellig dann hast du eine leichte Ahnung warum der Buddha solche fragen nicht beantwortet hat,  zumal niemand im alten Indien warscheinlich  jemals etwas von einen Urknall gehöret hat.

Liebe Grüße