Wie definiert das Christentum den Begriff "Sünde"?

6 Antworten

Die ursprüngliche Bedeutung ist:

Das Ziel verfehlen, nicht erreichen, vorbei treffen (griechisch harmartia, von hamartano = nicht-erreichen, verfehlen, hebräisch chethma = Verfehlung).

Im Buch Josua lesen wir von seiner Armee, in der es eine Spezialeinheit gab:«Unter diesem ganzen Kriegsvolk waren 700 auserlesene Männer, die Linkshänder waren. Diese alle schleuderten mit dem Stein aufs Haar genau und verfehlten ihr Ziel nie.» Das hebräische Wort (hb. chatah), welches hier mit Zielverfehlen wiedergegeben wird, liest man anderswo als «sündigen». Sie sündigten nicht. Sie verfehlten Ihr Ziel nicht. Jeff Benner verweist im Ancient Hebrew Lexicon of the Bible auf den verwandten Wortstamm für «Schnur» (hb. Chuth). Eine Schnur wird nicht nur zum Schnüren, sondern auch zum Vermessen genutzt. So lässt sich mit einer Schnur die Distanz oder auch die Abweichung messen. So kennen wir den deutschen Begriff «Richtschnur», eine Vorgabe auf ein Ziel hin. Sündigen nun ist das Verfehlen dieses Ziels.

In den Sprüchen lesen wir Folgendes: «Und wer mit den Füssen hastig ist, tritt fehl.» Spr 19,2An dieser Stelle könnte man schreiben «wer mit den Füssen hastig ist, der sündigt. Sünde ist ein Konzept, aber auch eine Mangelerscheinung.

Das ist mal eine sehr gute Frage, da es hier sehr viel Uneinigkeit unter Christen gibt.

Christen fühlen sich dazu berufen, den Begriff Sünde auf vielfältige Art und Weise zu betrachten bzw. auszulegen. Die Bibel aber spricht mit dem Sündenfall im Paradies von einer " Ursünde " welche auf Ungehorsam Gott gegenüber beruht. Adam u. Eva hielten sich nicht an das Verbot vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen was gleichzeitig aus ihrer Neugier geschehen ist, Wodurch die Schlange ihre Chance sah, die beiden durch ihre List zu verführen, indem er ihnen vorgaukelte dass sie nicht sterben würden wenn sie davon aßen, womit er Gott in Frage stellte, der dies gesagt hat.

" Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. " 1. Mose 3.4,5

Weit davor hat Luzifer ( der auch als Morgenstern bezeichnet wurde ) jedoch schon die allererste Sünde begangen, in dem er aus Hochmut der aus seinem Stolz geboren ist, Gottes Platz einnehmen wollte. Somit wurde die erste Sünde von Luzifer begangen der einstmals der Höchste Engel im Reich Gottes war. Seine Sünde war also sein Stolz als auch sein Hochmut es besser zu können als Gott bzw. besser zu sein als Gott.

" Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, du Bezwinger der Völker! Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden. Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhöchsten.« Jesaja 14.12-14

Was die Bibel im einzelnen an Beispielen für Sünden aufzählt sind eigentlich nur die weiteren Auswirkungen der Ursünde ( Prinzip von Ursache und Wirkung ) die Luzifer begangen hat und auf Adam und Eva übertrug.

Sein Stolz war gleichzusetzen mit einer Selbstlüge, da er vergessen hat, dass es Gott war der ihn erschaffen hat und er deshalb auch nicht besser als Gott sein konnte.

Somit muss man Sünde eigentlich genau in dieser Selbstlüge verstehen, mit der Satan sich selbst belogen hat und auch die Menschen die er dadurch verführte, sich ebenfalls dieser Selbstlüge hinzugeben und dadurch Gott gegenüber ungehorsam werden.

Wie Evangelen und Katholiken Sünde definieren wenn sie vom Prinzip der Ursünde abweichen, ist im Prinzip das Ergebnis, welche eben nur in den Auswirkungen der Ursünde, wie sie die Bibel in vielen Beispielen beschreibt, betrachtet werden muss. Wie sie im einzelnen Sünde definieren kann ich nicht beurteilen, da ich konfessionsloser Christ bin und ich den Begriff von Sünde wie ich es oben beschrieben habe, aus der Bibel erkennen durfte.

" Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie vor Gott haben sollen, " Römer 3.23

" Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein Gott.« Sie taugen nichts; ihr Treiben ist ein Gräuel; da ist keiner, der Gutes tut. " Psalm 53.2

LG

Woher ich das weiß:Recherche

Eine Sünde ist eine Verfehlung des trefflichen Tuns.

Die Sünde darf auch als eine und innewohnende (Röm 7,17.20) Neigung unseres Herzens verstanden werden, Böses zu tun, eben zu sündigen.

Sünder aber sind wir schon längst aus einem tieferen Grund. "Ebenso wie durch den Ungehorsam des einen Menschen (Adam) die vielen als Sünder eingesetzt wurden, so werden auch durch den Gehorsam des Einen (Jesus Chrsitus) die vielen als Gerechte eingesetzt werden" (Röm 5,19).

Dieter Landersheim

Ich bin in der refomrierten Landeskirche der Schweiz aufgewachsen und wir hatten keine Definition der Sünde und selten über und von Sünde gesprochen, da dies als unzeitgemäss und unkonstruktiv empfunden wurde.

Jeder Mensch war aufgefordert, sich selbst darum zu bemühen, ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch zu sein. Verantworten muss er sich nur vor Gott - damit wird jede Definition von Sünde hinfällig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hm...

Unser Schöpfer sagt jedenfalls,

Diese ist eine "Übertretung des Gesetzes" (Jos.24,19; Röm.5,17).

Woher ich das weiß:Recherche