Wie das Kind auf den Kindergarten vorbereiten,wegen Trennungsschmerz etc?

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Eine Eingewöhnung geschieht in 2 Wellen. Die erste Welle ist, wenn das Kind neu in die Kita kommt. Es gibt Kinder die können sich schnell lösen und es gibt Eltern die hadern damit. Das Kind wird merken wenn die Eltern ein Problem damit haben. Die erste Woche ist unproblematisch. Eltern und Kind sind gemeinsam in der Kita. In der zweiten Woche werden Eltern und Kind das erste mal getrennt. Je nachdem wie entspannt die Eltern sind wird das Kind entspannt bleiben. Wenn Mama oder Papa sich tausendmal verabschieden und vielleicht noch 100 mal durch die Scheibe schauen verunsichert das das Kind.

In der Dritten Woche sollten die Eltern nur noch auf Abruf auftauchen wenn ein Kind sich zB nicht beruhigen lässt. In der Regel kommt das selten vor. Aber es gibt etwas das das unterbindet. ZB das Kind hat sich normal gelöst und die Eltern fallen nach 1-2 Stunden erneut in die Gruppe ein, weil die Obstdose vergessen wurde oder im Auto noch der Schnuller lag oder das Kuscheltier und ohne den kann das Kind ja nicht leben. Das Kind denkt dann, cool, ich werde schon abgeholt und auf einmal verschwindet das Elternteil wieder, weil eigentlich wollte es ja nur schauen wie es dem Kind geht. Das ist sehr schlecht für eine Eingewöhnung.

Die zweite Welle kommt nach etwa 3-6 Monaten. Das Kind hat in dieser Zeit die Gruppenregeln verinnerlicht und fängt an, nun die Grenzen auszutesten um herauszufinden, wie weit es gehen kann bevor es Ärger gibt. Das ist normal. In der Zeit eckt das Kind meistens überall an und wird öfters mal in die Schranken gewiesen, was dem Kind nicht gefällt. Auch das ist normal. Das Kind fängt dann aber an und will nicht in die Kita, fängt an zu schreien und zu klammern wenn die Eltern gehen. Oder bekommt Bauchschmerzen bis hin zum Erbrechen. Diese Bockphasen können sehr heftig sein. Das Kind versucht entweder die Erzieher, oder die Eltern zu erpressen. Das Kind wird zeigen, hier gehts mir ja sooooo schlecht, ich will hier wieder weg. In normalen Fällen machen Erzieherin und Elternteil einen Cut, nach dem Motto kurz und schmerzlos. Fast immer ist es so, das beim Kind der Schalter umgelegt ist, sobald das Elternteil außer Sicht ist.

Aber es gibt Kinder, die reizen das aus.

Ich arbeite seit mehr als 20 Jahren mit Kindern zusammen und hatte einen Fall, der war besonders heftig. Das Mädchen hatte eine gute Eingewöhnung. Die Monate verliefen ruhig. Hin und wieder eckte es an. Bei den Kids, mit ihrem Verhalten usw. Alles normal. Die Konsequenzen passten ihr aber gar nicht und so bekam sie eines Tages Bauchschmerzen und übergab sich. Ich habe die Eltern angerufen, das Kind wurde abgeholt und die Mutter sagte, sobald sie im Auto saß war sie wie ausgewechselt. Hat am Nachmittag und Abend normal gegessen. Am Folgetag wollte sie nicht in die Kita. Aber sie musste, da die Mutter arbeiten musste. Die Mutter war kaum weg, da bekam das Kind Bauchschmerzen. Der Kopf wurde erst rot, dann dunkelrot und sie übergab sich wieder. Gleiches Spielchen von vorn. Das Kind wurde abgeholt, im Auto war die Welt wieder in Ordnung, zuhause hopste es quietschfidel den gesamten Nachmittag durch den Garten und am Abend war der Appetit auch wieder normal.

Die Mutter rief am Folgetag an und sagte, sie lässt das Kind nochmal daheim, weil es mit ihr zum Arzt wollte. Der Arzt sagte dann auch, sie ist gesund. Keine Magen Darm Grippe, kein Fieber.

Am Folgetag kam das Kind wieder, gleiches Spiel von vorn. Die Mutter war kaum aus der Tür raus, da übergab sich das Kind. Es folgte ein Elterngespräch und es wurde auf die Entwicklung geschaut und da wurde ersichtlich, das sie in der zweiten Phase steckt. Ich habe die Mutter dann gebeten, die Wechselwäsche aufzustocken. Wir wollten es ausreizen.

Der nächste Tag kam. Sie wollte schon morgens nicht in die Kita, sie übergab sich in der Kita, ich ging mit ihr in die Garderobe und zog sie um. Sie ging dann in den Gruppenraum und sie beobachtete die Teamerzieher. Der Kopf wurde wieder knallrot und sie übergab sich. Ich ging mit ihr ruhig in die Garderobe und zog sie ruhig um. Sie schaute mich dann fragend an fragte wann ich Mama anrufe. Ich sagte das Mama am Nachmittag nach dem Schlafen wieder kommt und es nicht schlimm ist wenn sie brechen muss, wir haben viel Kleidung zum Wechseln in der Kita.

Danach war das Thema erledigt. Sie ging frisch angezogen in die Gruppe spielte und hatte Spaß mit den anderen Kindern. Auch ist sie nicht mehr so oft angeeckt danach.

Aber wie gesagt, das war der heftigste Fall den ich bisher hatte und das war in der zweiten Welle der Eingewöhnung. Das musst nicht unbedingt so extrem auffallen. Manch ein Kind bockt nur oder zeigt allgemeine Unlust. Meistens sind das dann Kinder die morgens keinen Bock haben und nachmittags nicht nach Hause wollen.

Alles Gute bei der Eingewöhnung.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kindern und Jugendlichen

Es gibt Kinder, die noch nie von zu Hause weg waren und sich aber dermaßen auf den Kindergarten freuen, dass sie mit der Trennung überhaupt kein Problem haben. Sie sind offen und kontakfreudig und neugierig.

Es gibt Kinder, die noch nie von zu Hause weg waren und am Rockzipfel hängen und nicht los lassen wollen. Die haben es dann schwerer.

Es gibt Kinder, die total offen und kontaktfreudig sind und schon Erfahrung mit der Trennung gemacht haben, indem sie bei Freundinnen/Freunden waren, ohne Mama, die können sich gut trennen, wenn es in den Kindi geht.

Es gibt aber auch offene und kontaktfreudige Kinder, die vor Neuem Angst haben, gerade vor dem Kindi.

Und es gibt ängstliche Eltern, die ihr Kind nicht loslassen können, die sich alles Mögliche ausdenken, was in ihrem Kind vorgehen könnte, dass es von einem Kind schief angeguckt werden könnte, dass es nicht weiß, wo die Toiltette ist, ..... und vieles mehr.

Man kann den Kindern den Eintritt in den Kindergarten erheblich erleichtern, wenn man sie positiv auf den Kindi einstellt und sie ziehen lässt.

Jeder Kindergarten bietet heutzutage Eingewöhnungszeiten an, die die Aufnahme für die Kinder erleichtern. Die Eltern sollten dafür Verständnis mitbringen und bei dieser Phase mithelfen.

  • Die Kinder zu Hause menthal und psychisch positiv auf den Kindi vorbereiten,
  • Sich zügig verabschieden oder eine Stunde da bleiben, je nachdem, was diese Eingewöhnungszeit vorsieht,
  • Darauf achten, dass die Kinder pünktlich abgeholt werden.

Wir hatten schon sehr viele schlechte Erfahrungen damit gemacht, wenn die Eltern nicht zuverlässig und pünktlich ihre Kinder abholen. Wenn ein neues Kind als letztes abgeholt wird, ist das der Horror.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein erfahrener und vielseitiger Sozialpädagoge

Eine direkte Vorbereitung ist meiner Meinung nach nicht notwendig.

Eine Eingewöhnung hängt von folgenden Umständen ab:

  • wie qualifiziert ist der Erzieher
  • hast das Elternteil Vertrauen in das pädagogische Personal (Unsicherheit überträgt sich auf das Kind)
  • welcher Bindungstypus besteht zwischen Mutter und Kind
Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Erzieher

kind in die kita bringen, abgeben und gut ist. nach 1-2 tagen hat sich das von selbst geklärt und kind hat spaß. wenn man natürlich viel gewese um nichts macht, überträgt sich das auf die kinder und es wird ein problem


JJ12345678664  25.06.2023, 10:52

Bei manchen Kindern ja, bei manchen nein. Man macht nicht umsonst heutzutage eine Eingewöhnung..

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Gar nicht.

Meine ich jetzt erst. DAs nennt sich sonst gerne mal selberfüllende Prophezeiung.

Nimm dir lieber viel Zeit für die Eingewöhnunsphase. Die ist nun mal meist nicht in 2 Tagen erledigt. Gut gibt Kinder die gehen in den Gruppenraum, sagen mama Tschüss und das wars dann. Gibt aber auch welche die brauchen Wochen um anzukommen.

Wichtig auch: Zulassen wenn das Kind weint und gehen. man bleibt am Anfang ja nicht Stunden weg, es hadelt sich dann um erst mal Minuten. Bis das Kind gelerent hat: Mama kommt immer wieder.

Oft versiegen die TRänchen auch sobald Mama ein paar Minuten weg ist.