Wie äußert sich eine schizoide Persönlichkeitsstörung in der Mutter Kind Beziehung?

2 Antworten

Das kommt drauf an, wie stark die Störung ausgeprägt ist. Ich bin selbst schizoid, habe aber keine Kinder, deswegen kann ich dir nur von meinen sonstigen Beziehungen und meinem Charakter erzählen.

Meine Eltern haben sich getrennt, als ich sechs war. Vermutlich war das auch der Auslöser für die Störung. Ich bin sehr ruhig und manchmal unsicher, habe, laut meinem Therapeuten, aber ein gewisses „Grundselbstbewusstsein“, das sich bei mir lediglich anders äußert. (Mein Kleidungsstil ist jetzt nicht unbedingt gewöhnlich.) In manche Situationen kann ich mich nicht so gut hineinversetzen oder ich weiß nicht, was ich nun tun oder sagen soll. Wo ich so drüber nachdenke, könnte man mir das, von außen betrachtet, wohl schon irgendwie als „Kälte“ auslegen. Aber mein größtes Problem ist, dass ich mich Anderen nicht anvertrauen kann. Das ist ja schon für gesunde Menschen nicht leicht, aber mir fällt es noch viel viel schwerer. In meiner Freizeit ziehe ich mich meistens zurück. Zwischendurch treffe ich mich auch mal mit meiner besten Freundin, aber das geht dann in der Regel von ihr aus.

Die Beziehung zu meiner Mutter ist aus diversen Gründen sehr festgefahren, aber wenn ich ausziehe, wird sich das ändern. Jedenfalls hat es das, als ich ein Jahr in Kanada war.

Zu meinem Vater habe ich ein gutes Verhältnis. Bei ihm fällt es mir irgendwie auch am leichtesten, mich zu öffnen. Aber wäre ich nach der Trennung zu ihm gezogen anstatt zu meiner Mutter, sähe das vermutlich auch anders aus.

Rückblickend betrachtet, ist das Verhältnis zu meiner großen Schwester auch eher kompliziert. Das kann aber auch am Altersunterschied liegen (10 Jahre). Als ich ein anhängliches, kleines Kind war, war sie ein pubertierender Teenager, der darauf absolut keinen Bock hatte. Mit ihr teile ich viele meiner schönsten Kindheitserinnerungen, aber auch einige nicht so gute.

Dann ist da noch meine kleine Schwester (3). Zu ihr habe ich eine ganz besondere Verbindung, von der ich hoffe, dass sie die große räumliche Distanz zwischen uns auch zukünftig übersteht. Sie hat eine andere Mutter und mein Vater wollte erst einen Test machen lassen, aber ich brauchte nur ein Foto sehen und wusste: Das ist meine Schwester. Eigentlich sind kleine Kinder eher nicht so meins, aber mit ihr komme ich super klar.

Wer schizoid ist, ist introvertiert und daher als Mutter dann distanziert-unterkühlt sowie abweisend gegenüber dem eigenen Kind.


Midnight1999  09.07.2021, 13:29

Als jemand, der selbst schizoid ist, kann ich dem absolut nicht zustimmen. Ja, ich bin introvertiert und manchmal auch unsicher, aber laut meinem Therapeuten habe ich ein gewisses „Grundselbstbewusstsein“. Ich bin auch nicht abweisend, eher im Gegenteil: In meinem Freundeskreis bin ich die „Seelenklempnerin“. In einige Situationen kann ich mich zwar nicht so gut hineinversetzen bzw. weiß dann nicht, was ich machen oder sagen soll, aber deswegen bin ich noch lange nicht abweisend. Mein Hauptproblem ist, dass ich mich nur sehr schwer öffnen kann und anscheinend nicht so emotional bin, wie ich sein sollte.

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