Wenn Geld kein Glück kaufen kann, kannst du jemals wirklich glücklich sein ohne Geld?

15 Antworten

Von Experte Angel1112 bestätigt

Es gibt sicherlich Menschen, die unter folgenden Umständen glücklich sein könnten:

  • Kein Dach überm Kopf (Freunde/Familie können einen nicht bis ans Lebensende aufnehmen und ein Haus kostet Grundsteuer, plus die anfallenden Reperaturen, nicht zu vergessen Dinge wie z.B die Müllabfuhr und wie es mit einer gemieteten Wohnung aussieht wissen wir alle. Selbst im Auto/Wohnwagen übernachten ist nicht lange drin, denn das muss irgendwann getankt werden und repariert.)
  • Keinen Personalausweis zu haben und damit extrem viele Sachen nicht machen zu können (Natürlich, wenn man seinen gerade erst erneuert hat, ist er für die nächsten Jahre gültig, aber früher oder später muss er erneuert werden.)
  • Wir dürfen auch nicht vergessen, dass ohne Geld nach und nach das soziale Netzwerk wegfallen wird. Man kann sich mit den Obdachlosen anfreunden, ja, aber die können einem auch kein Geld spenden. Die haben ja selber kaum etwas. Wenn man kein Geld hat, kann man die Stromrechnung nicht bezahlen, die Internetrechnung ebenfalls nicht und vergiss es, dein Handyguthaben aufzuladen. Kostet alles Geld. Dadurch kann man seine Freunde/Verwandte nicht mehr so leicht kontaktieren. Briefe? Na, die kosten auch Geld.
  • Wie bereits erwähnt kann kein Strom und kein Internet mehr bezahlt werden, aber das ist unser geringstes Problem. Ohne Haus/Wohnung/o.Ä. haben wir eh größere Sorgen. Jedoch bedeutet kein Internet auch kein Online-Banking und wir alle wissen, wie nervig es ist, das alles offline zu erledigen. Bezüglich der EC-Karte: Es müsste eine sein, die man auch ohne einen Wohnsitz benutzen kann und die vollständig gebührenfrei ist. Gibt es so eine? Weiß ich nicht. Andererseits würde da sowieso nie etwas reinkommen, weshalb ich denke, dass die Bank schon mal nachhaken und eventuell das Konto sperren würde (oder nicht? Damit kenne ich mich halt wirklich nicht aus.) Die Frage nach der EC-Karte ist also hinfällig. Gibt eh kein Geld.
  • Wir haben zwar ein Handy oder ein anderes Gerät, welches wir mitnehmen und zum Online-Surfing benutzen können, jedoch: Das geht nur an Orten mit kostenlosem W-Lan, früher oder später muss man an eine Stromquelle kommen (Wir könnten es z.B. in einem Regionalexpress versuchen, die haben häufig Steckdosen, doch das Geld fürs Fahrtticket haben wir nicht und wenn wir erwischt werden, haben wir gleich doppelt so viel Ärger an der Backe. Internetcafés gibt es, aber ich glaube, dort muss man auch bezahlen, oder? Wir könnten es in einer kostenlosen Bibliothek versuchen. Doch hier können wir nur das Allerwichtigste erledigen.) Ebenfalls muss erwähnt werden, dass unsere technischen Geräte, welche wir mitnehmen, irgendwann kaputtgehen werden. Und dann können wir diese nicht ersetzen.
  • Unsere Kleidung wird natürlich auch nicht lange halten. Wir können nicht unseren gesamten Kleiderschrank mitnehmen und selbst wenn, würde die Kleidung da drin nicht lange halten. Dadurch wird die wenige Kleidung, die wir haben, noch schneller abgeranzt und durchlöchert. Im Sommer schwitzen wir sie voll, im Winter bibbern wir kräftig darin und waschen können wir sie auch nirgendswo. Alles kostet Geld. Nicht sehr schön. Kleidung muss also her. Wo finden wir die nun? Wir könnten es in Organisationen wie den Kleiderläden vom Deutschen Roten Kreuz probieren. Hier rennen wir nun jedoch in unser nächstes Problem: Auch die wollen Geld für ihre Ware, wenn auch deutlich weniger. (Zumindest die beiden, bei denen ich bisher war.) Wenn wir Glück haben, haben wir eine Kleiderstube in unserem Ort, die nicht zu teuer ist - wenn wir überhaupt eine haben, denn nicht jedes Dörfchen hat eine und wenn wir schwarz mit der Bahn fahren ist das eine High-Risk-Strategie, die irgendwann mal richtig schiefgehen wird - und wenn wir nun noch mehr Glück haben, haben wir vorher sogar etwas Kleingeld auf der Straße gefunden. Unser Glückstag! Jetzt gilt es nur noch zu hoffen, dass sie auch etwas Passendes in unserer Größe haben. Allerdings:
  • Bis es soweit gekommen ist, haben wir bestimmt eines schon sehr oft gespürt. Nämlich Hunger. Hunger kann sehr schnell sehr unangenehm werden. Uns soll nicht schwindelig werden, also müssen wir an Essen rankommen. Wo kommen wir, völlig kostenlos, an Essen heran? Wir könnten betteln, ja ... Aber ... dazu gehört einiges dazu. Betteln ist ziemlich entwürdigend. Wir sind noch nicht so weit. Wir müssen nicht betteln, wir schaffen das auch so!, denken wir uns und überlegen weiter. Pfandflaschen sammeln wäre eine Option. Wahrscheinlich noch die Simpelste. Also machen wir es und hoffen dabei inständig, dass wir unsere Köpfe nicht zu tief in irgendwelche Mülleimer stecken müssen werden. Zur Tafel könnten wir noch gehen. Doch die verlangen auch Geld (zumindest die die ich kenne tut das - ist sicherlich überall unterschiedlich geregelt), wenn auch natürlich nicht viel, im Vergleich zu den Supermärkten und Discountern. Davon abgesehen musst du dich mit Unterlagen ausweisen können. Du musst ausweisen können, dass dein Einkommen unter einer gewissen Grenze liegt. Das tut es, aber haben wir zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch ein Konto? Und selbst wenn: Wie wollen wir mit 0€ die Tafel bezahlen? Tja, schwierig.
  • Unsere Körperhygiene dürfen wir nicht vergessen. Wie schaffen wir es, uns halbwegs sauber zu halten? Das wird gar nicht so leicht. Auch die Produkte, die wir mitgenommen haben, werden irgendwann alle gehen, kaputtgehen. Was das alles für langwierige Auswirkungen auf unsere generelle Gesundheit (sowohl physisch, als auch psychisch) haben wird, werde ich nun nicht auflisten. Wir könnten uns natürlich naggisch in den Wald stellen, jedes mal, wenn es regnet und einfach hoffen, dass uns niemand sieht. Jedoch müssten wir dann zwischen Stadt und Dorf hin- und herpendeln. Es hat schon seine guten Gründe, weshalb Obdachlose fast nur in Städten anzutreffen sind. Mehr Leute zum um Geld bitten, mehr Möglichkeiten, kostenlos auf die Toilette zu gehen, bessere Möglichkeiten, bei zu schlechtem Wetter kurz Unterschlupf zu finden, ... Ein kaum besuchter, kleiner Wald ist hier nicht. Also nicht naggisch tanzend durch den Regen hüpfen. Schade Marmelade.
  • Toiletten: Wenn wir in der Stadt sind und uns auskennen, wissen wir, welche Toiletten kostenfrei benutzbar sind. Wir müssen unsere Blase nun aber sehr gut kennen und zeitlich alles gut abpassen. Nicht an jeder Ecke gibt es solche Toiletten, also lieber immer dann hingehen, wenn wir an einer vorbeikommen. Sicher ist sicher. Wenn wir uns zu weit entfernen und plötzlich mal müssen, kommen wir nicht mehr so schnell dort hin und weder wollen wir beim Pinkeln in aller Öffentlichkeit erwischt werden, noch wollen wir unsere Hose noch mehr versauen. Wir könnten versuchen, immer in der Nähe von einer kostenlosen Toilette zu bleiben, aber ob uns das gefällt und ob das auf Dauer möglich ist, kann man anzweifeln.
  • Die endlose Langeweile, die früher oder später auftauchen wird, wird fast schon unsere geringste Sorge sein. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, unser Hungergefühl irgendwie zu stillen - es meistens jedoch zu ignorieren, weil wir nicht genügend Pfandflaschen sammeln konnten o.Ä -, was heißt, dass wir auch viel schneller mies gelaunt sind.
  • Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber wenn ich zu lange hungrig bin, werde ich narrisch. Zickig. Mies drauf. Hunger, Durst, schlechte bis gar keine Körperhygiene, kaum/keinen Kontakt mehr zu Verwandten und Freunden, dreckige und kaputte Kleidung, im Kampf gegen das unbeständige Wetter ... Das wird eine extrem psychische Belastung sein, früher oder später. Das dürfen wir nicht außen vor lassen. Unsere Psyche wird darunter leiden, unter unserer extremen Armut. Wir fühlen uns absolut widerwertig. Ekelhaft! Bäh! Viele kennen das sicherlich selber: Wenn wir uns mal länger nicht duschen, die Haare waschen, dann fühlen wir uns eklig. Zumindest bei mir ist das so. Nun multipliziere das Gefühl mal 4 und denk' daran, dass wir das fast jeden Tag fühlen werden. All die Sorgen um unser schieres Überleben, unser letztes Bisschen Gesundheit. Nicht zuletzt der soziale Aspekt. Wir können den meisten unserer Hobbys gar nicht mehr nachgehen oder zumindest nicht mehr so gut wie früher. Keine Hobbys ... Das zieht einen runter. Psychisch wird uns diese Situation ebenfalls stark runterziehen.
  • Und natürlich: Krankenversicherung. Ja, forget it. Kein Geld dafür. Also sammeln sich im Hintergrund gerade ein ganzer, ein riesiger, ein immenser, ein gigantischer Berg an Schulden an. Nun, hoffen wir einfach, dass uns nie etwas zustoßen wird ... Wir alle wissen, dass wir dieses Glück nicht haben werden, oder?

Natürlich gibt's noch weitaus mehr Punkte, aber meine Finger fallen gleich ab. Es mag Leute geben, die unter solchen Umständen - zumindest für die ersten paar Wochen oder Monate - glücklich damit sind, doch irgendwann werden auch sie bemerken, wie beschissen das alles ist.

Geld alleine macht nicht glücklich. Aber man ist eben lieber unglücklich mit Geld, als unglücklich ohne (genügend) Geld. Unglück, schlechte Laune, Krankheiten, Schicksalsschläge können jeden treffen. Aber mit Geld kann man diese immer noch besser überkommen. Mehr Therapiemöglichkeiten (sowohl bei physischen, als auch bei psychischen Problemen), beispielsweise, um nur mal einen Punkt zu nennen.

Und: Eine riesige Sorge (und alles was da mit dranhängt) weniger. Wenn z.B. jemand verstirbt, der dir sehr am Herzen lag, willst du dir inmitten deiner endlosen Trauer doch nicht noch zusätzlich Sorgen machen müssen, wie du nun die Beerdigungskosten tragen sollst etc. pp., während du in Kummer um die nächste anstehende Stromrechnung bist. Und wer beispielsweise krank ist, der ist krank - Der braucht auch nicht noch mehr Sorgen.

PS: Ja, ich habe die Worte "ohne Geld" sehr wörtlich genommen. Ich hasse diesen dämlichen Spruch "Geld macht nicht glücklich". Das sagen auch überwiegend nur die, die genügend davon haben.

Wenn ich meine Wohnung, Essen etc nicht mehr bezahlen könnte wäre ich definitiv unglücklich.

Ich bin aber nicht glücklich nur weil ich mir teure Sachen leisten kann. In dem Sinne macht Geld (mich zumindest) nicht glücklich.

Ave,

ich sehe das so:

Geld kann auf kurzer Zeit von ein paar Jahren schon glücklich machen. Auch stehen mehr Möglichkeiten mit Geld offen. Also würde ich sagen, dass Geld schon mehr Glück bringt. Aber es kann niemals jemand komplett erfüllen

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Fukemall  29.07.2023, 13:17

"Ich praktiziere seit Jahren Magick, Voodoo und Runenmagie"

Ach daher hast du Geld. Fauler Zauber hier schon wieder.

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MeisterShiva  29.07.2023, 22:37
@Fukemall

Hallo Fukemall,

warum so unfreundlich? Ich habe weder eine unfreundliche Antwort noch dich irgendwie angegriffen.

Ich habe mich halt ausversehen verdrückt. Ist das so schlimm für dich?

Abgesehen davon das ich damit kein Geld mache, ist dein Kommentar sowieso schwachsinnig

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MeisterShiva  29.07.2023, 22:44
@Fukemall

Ist halt unhöflich. Im Prinzip ist die Kommunikation emotionslos (außer mit ^^ oder so). Und dann ist ein Joke unhöflich und schwachsinnig.

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Selbstverständlich kann man auch ohne viel Geld glücklich sein!

Geld ist nicht alles im Leben, wenn es auch hilfreich ist! Man kann glücklich sein, eine gute Partnerschaft zu haben, eine nette Familie, gesund und glücklich zu leben!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hi die Frage ist echt gut finde ich und meine Meinung dazu lautet so:

du kannst dir heute sachen kaufen wie schmike Kleidung und was du noch so willst aber es sind doch nur Glücks Momente und kein Glück was für immer hält.Ich glaube an sich gibt es nicht das unendliche Glück ABER wen du eine Person hast ein Tier oder sowas was dir Glücksmomente gibt dann ist das viel mehr wert als alles gelt der Welt also bist du auch nicht glücklich mit Geld sondern besser mit nicht so viel dran da du dann vielleicht deine liebe oder so gefunden hast.den die ist nicht käuflich

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe und koste es auch komplett aus