Welches Metrum hat das Gedicht: Der Ball von Rainer Maria Rilke?

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"Das Gedicht besteht aus vier Strophen zu je vier Versen, wobei der vierte Vers einen Refrain darstellt, der das Thema der Überschrift wiederholt. Das Metrum ist jambisch (zweihebig: 4., 8., 12., 16. V.; vierhebig: 9., 10., 14. V.; fünfhebig: 1., 2., 5., 13., 15. V.; sechshebig: 3., 6., 7., 11. V.). Der Rhythmus wird vom Zeilenstil bestimmt. Durch fortwährenden Neuansatz und zahlreiche Wiederholungen wirkt er stockend und eintönig. In den ersten drei Strophen liegt ein unvollständiger (Schema: axab), in der vierten Strophe ein vollständiger (Schema: ebeb) Kreuzreim vor. Im 15. Vers ist ein Binnenreim zu finden ("Weinen" - "meinen"). Refrain und Reimschema erscheinen monoton. Sie stehen im Widerspruch zum Motiv des Abschieds. Die Reimlosigkeit des zweiten Verses in den ersten drei Strophen fällt dabei nicht weiter auf. Sie könnte einen Verlust andeuten, steht aber doch wohl mehr für einen Erkenntnisprozess, der erst nach dem dreimaligen betonenden Ansatz des Refrains in der vierten Strophe durch den Reim ("um" - "stumm") endgültig abgeschlossen ist. "

Quelle: http://katjabeyrich.de/_downloads/Gedichtint,%20Erwartung.pdf