Welches Alter von einem Jungpferd ist zum Anreiten perfekt?

8 Antworten

weder sind knochen bereit zum gewicht aushalten, noch sind pferde irgendwann "stämmig" genug.

das hat damit überhaupt nichts zu tun.

es gibt pferde, die körperlich mit 3 1/2 soweit sind, dass man sie anreiten könnte, die aber im kopf erst mit gut 5 weit genug sind.

manche kannst du kopfmässig mit 3 schon ordentlich fordern, aber sie sind von der form her noch fohlen.

das pferd muss so "wüchsig" sein, dass seine proportionen nahezu denen enes ausgewachsenen pferdes gleichen. optimal ist es, das pferd an diesem punkt reiterlich "abzuholen" und ihm dann durch gymnatizierung und gezielte übungen unter dem sattel zu helfen, "in sich hineinzuwachsen".

begriffe wie "wüchsig" und "in sich hineinwachsen" sind nicht erklärbar. 

grundsätzlich stimme ich den alten "militärs" zu:

fohlen: bis 4-jährig, unterteilt in "füllen", jährling, zweijährig, dreijährig

remonte: ab dem anreiten bis zur kandarenreife

pferd: ein pferd mit kandarenreife.

dann gibts noch lehrpferde - zuverlässige pferde mit hohem ausbildungsstand, in der regel zwischen 12 und 17 jahre alt, die leichtrittig und feinfühlig sind und in der lage, einen unerfahrenen reiter "auszulesen" und ihm so den lehrstoff zu vermitteln.

lehrpferde sind in der regel "verlasspferde".

ob ein pferd reif fürs anreiten ist, kann man nie pauschal sagen.

was ich jedoch pauschal sagen kann ist, dass ein grossteil der pferde nie lernt, sich im gleichgewicht unter dem reiter zu bewegen, weil die ausbildung auf dem platz und in der halle stattfindet. ein pferd muss sein gleichgewicht unter dem reiter beim geradeauslaufen finden. erst dann ist es in der lage unter dem reiter ausbalanciert auf gebogenen linien zu arbeiten.

dasselbe ist es mit dem versammeln. ein pferd, das nie das "vorwärtsgehen" gelernt hat, wirst du in der regel nicht versammeln können, weil es die grundlagen der schwerpunkt-arbeit nicht kennt.

wenn du deinen blick und dein wissen rund ums pferd richtig schulen lässt und gute trainer hast, bist du vermutlich in 25 jahren in der lage, bei einem jungpferd, das du 3 tage kennst zu beurteilen, ob es so weit ist, dass man es anreiten kann oder nicht.

und - 25 jahre lernen ist dafür eine kurze zeit. die meisten lernen das nie, weil sie nie genug "rohe" pferde zu sehen kriegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

So machen wir es: Ausgereifte warm~ und vollblüter werden mit ca 3 Jahren an alles am langzügel gewöhnt und lernen auch aufsitzen lassen und reitergewicht kennen. Dann geht's für den Sommer wieder zurück auf die Weide. Im Herbst geht dann alles viel leichter. Spätreife Rassen dürfen noch 2~3 Jahre länger fohlen sein. Es gilt stets die alte Regel; ein Jahr länger fohlen heißt zehn Jahre länger Pferd. Leider auch umgekehrt!!!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Reiten-Haltung-Zucht-Ausbildung n.LTJ u.ä.

Naja, genau kann man das nicht sagen. Das hängt von mehreren Faktoren ab. Generel bin ich eher für ein frühes Anreiten, da dies Kräfte (vorallem die des Reiters, aber auch unschöne Konfrontationen mit dem Pferd) spart. Außerdem ist es nur so möglich die Pferde auf Reitpferdeprüfungen vorzustellen. Daher beginne ich mit Jungpferde mit ca. 2 1/2 Jahren mit dem anlongieren. Davor beurteilen wir die Pferde bereits beim Freispringen. Beim longieren sieht man eigentlich ziemlich gut, wie weit ein Pferd ist. Manche stellen wir dann nochmals für einige Zeit auf die Koppel, andere reite ich mit knappen 3 Jahren bereits zu. Bei den meisten Pferden ist, 3 Jahre meiner Meinungnach ein guter Kompromiss, zwischen körperlicher Reife und der Notwendigkeit des frühen anreitens. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wo man erst später beginnen sollte.

Generel würde ich Freizeitpferde ohne Leistungsdruck, vermutlich mit 4 Jahren anreiten.

Auf gar keinem Fall sollte man jedoch länger als 4 Jahre warten. Pferde, die erst mit 6 Jahren eingeritten werden machen öfters Probleme. Dies ist sowohl für Reiter als auch Pferde sehr unangenehm. In diesem Alter lehrnen sie sich um einiges schwerer und haben zudem bereits sehr viel Kondition.

Erst letztes Monat haben wir wieder zwei Pferde mit guter Abstammung aufgeben müssen. Sie wurden uns als 6 und 7-Jährige zum Anreiten überlassen. Nach dreimonatigen longieren durch mich und unseren Bereiter ohne jegliche Vortschritte, währe es nurnoch Verlustreich, diese Pferde weiter Auszubilden, da an ein zureiten auch nach 3 monatigen Longieren immer noch nicht zu dencken ist, dies liegt vorallem an dem "hohen" Alter der Pferde. Sie lehrnen leider sehr viel langsamer und haben bereits viele Untugenden verinnerlicht.

D.h.: Bestes Anreitalter: 3-4 Jahre

mit 7 Jahren ist das Skelett komplett fertig!

mit 3-5 kann aber schon sanft, fachgerecht/artgerecht - je nach Rasse und Zustand - antrainiert werden: 3-6 Wochen einfaches Basistraining, dann noch einen Winter Weidegang und im Frühling drauf geht's richtig los

so HAST DU lange was von deinem Pferd und kannst die nächsten 20-25 Jahre eine tolle Zeit mit ihm verbringen

Bist du aber GELDGEIL,
beginne im 3 Herbst seines Lebens mit dem Basistraining für 6 Wochen, stelle es dann noch 6Wochen in den Stall und mach es dann bis zum März/Mai verkaufsfertig - denn was interessiert es dich, ob es mit 6 oder 9 schon die Gelenke voller Chips hat und bald zum Schlachter geht...

(nur zur Info: die durchschnittliche lebenserwartung von Sportpferden ist derzeit 9 Jahre; die von Zuchtpferden 13 Jahre.... DAS sagt doch wohl alles, oder?)

p.s. was bin ich froh, daß meine Süßen über 30 werden dürfen(auch bei ihren Käufern) - habe ich doch viel viel Arbeit und HERZBLUT in sie investiert...

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das kommt aufs Pferd an. Manche Rassen sind per se Spätententwickler - auf einem Araber hat vor 5 keiner was zu suchen, andere Rassen sind mit 3-3,5 so weit. Aber auch da gibt es Pferde, die diese Regel körperlich und psychisch bestätigen, und andere, die ein Jahr mehr Zeit brauchen. Das ist total individuell. Manche sind ewig lang so überbaut dass gar nix geht, oder haben Probleme mit den Zähnen, oder sind im Kopf noch Baby, oder oder oder. Ein guter Trainer verlangt von einem Jungpferd nichts, was es noch nicht kann.