Themenspecial 27. Mai 2022
World Blood Cancer Day
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Welche Risiken birgt eine Spende?

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Hallo!

Für gesunde Menschen ist das Risiko eine Stammzellspende sehr gering. Vor der Spende erfolgt in der Klinik, wo die Spende später entnommen werden soll, eine gründliche medizinische Voruntersuchung. Erst wenn alle Untersuchungen ergeben haben, dass eine Spende gesundheitlich unbedenklich ist, findet diese tatsächlich statt.

Zur peripheren Stammzellentnahme: In 90 Prozent der Fälle erfolgt eine periphere Stammzellspende, also die Stammzellentnahme aus dem Blut. Infolge der Gabe des Wachstumsfaktors G-CSF können in den Tagen vor der Entnahme Gliederschmerzen auftreten, die mit Grippesymptomen vergleichbar sind. Je nach Beruf ist es sinnvoll, sich in dieser Phase freistellen zu lassen. Für bestimmte Berufsgruppen wie Dienst an der Waffe oder in der Personenbeförderung kann eine Freistellung sogar verbindlich vorgeschrieben sein. Das Verfahren der Stammzellentnahme aus dem peripheren Blut wird bei der DKMS seit 1996 angewandt und hat sich bewährt. Spätfolgen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht bekannt.

Zur Knochenmarkentnahme: Die Knochenmarkentnahme kommt nur bei etwa 10 Prozent der Stammzellspenden zum Einsatz. Bei der Knochenmarkentnahme wird den Spender:innen in einer zertifizierten Entnahmeklinik unter Vollnarkose circa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenkamm entnommen. Das sind etwa fünf Prozent des Gesamtknochenmarks. Das Knochenmark regeneriert sich innerhalb weniger Wochen.

Das Risiko der Knochenmarkentnahme ist ebenfalls gering. Es beschränkt sich im Wesentlichen auf das allgemeine Risiko, das mit jeder Operation unter Vollnarkose einhergeht. Um vermeidbare Risiken auszuschließen, hat für uns die sorgfältige medizinische Voruntersuchung unserer Spenderinnen und Spender höchste Priorität.

Im Anschluss an die Knochenmarkentnahme ist es möglich, dass für wenige Tage ein lokaler Wundschmerz auftritt, ähnlich dem einer Prellung. Zu länger anhaltenden Schmerzen kommt es nur sehr selten. In Einzelfällen kann es wie bei jedem chirurgischen Eingriff zu Infektionen, Blutergüssen oder Wundheilungsstörungen kommen.

In der Entnahmeklinik stellen Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der sogenannten Spendervoruntersuchung die medizinische Eignung des Spenders oder der Spenderin fest – unter anderem durch Anamneseerhebung, eine körperliche Untersuchung und die Bestimmung von Laborwerten. Außerdem erfolgt ein persönliches Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt der Entnahmeklinik. Im Fall einer operativen Knochenmarkentnahme klärt außerdem eine Anästhesistin oder ein Anästhesist über Narkoserisiken auf.

Erst wenn alle Untersuchungen ergeben haben, dass eine Spende gesundheitlich unbedenklich ist, findet diese tatsächlich statt.

Natürlich ist es uns wichtig, unsere (potenziellen) Spender:innen aufzuklären, zum Beispiel mit Informationsmaterialien oder Aufklärungsfilmen. Informieren können sich Interessierte zum Beispiel auf unserer Website www.dkms.de oder in unserem YouTube-Kanal https://www.youtube.com/dkms_de

Woher ich das weiß:Berufserfahrung