Welche Eigenschaften braucht man zum Philosophieren?

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Entweder du hast Interesse daran, oder du hast es nicht.

Hast du Interesse, wirst du auch die Eigenschaften besitzen, die du brauchst und die im Übrigen jeder - mehr oder weniger ausgeprägt - durchaus hat, nur vielleicht (noch) nicht nutzt.

Spontan fallen mir da ein:

  • Offenheit
  • Toleranz
  • Mut ganz neue Gedanken zu denken
  • über den eigenen Tellerand hinausblicken
  • eigenes Denken
  • den Mut sich selbst anzuschauen
  • den Mut zu hinterfragen, auch wenn alle es anders sehen
  • aus der Reihe tanzen :-)

Viel Vergnügen dabei, in die eigenen Tiefen hinab zu steigen :-)))


Angel84  10.09.2010, 12:40

Ich danke dir!

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Eigentlich keine. Es gibt alle Arten von Philosophen, von offenen, revolunionären, konservativen und ignoranten gibt es alle.

Aber wünschenswert wäre es schon, wenn man nicht ganz so ignorant ist ;-) Wichtig ist, dass man vernünftig diskutieren kann, einerseits eigene und auch andere Argumente logisch aufbauen und analysieren können, andererseits aber auch so offen sein, dass aus einer philosophischen Diskussion neue Erkenntnisse entstehen kann und es nicht nur ums Recht Haben geht.

Das Interesse für Tiefgründiges und immer wieder Interesse für die Zusammenhänge des Lebens. Philosphie ist auch eine Art Psychotherapie um gewisse Dinge besser verstehen zu können mit einer philosophischen Erkenntnis (Wissenschaft) um dann auch Dinge besser verarbeiten zu können. Hier die Eigenschaften: Oeffenliches Interesse -Tiefgründiges Denken -Hinterfragendes Denken - -Geschichtliche Kenntnisse und Interesse etc. etc. auch ein Portiönchen Sarkasmus und Fantasie......:-)

Ansich kann man ja keinen Schritt vor die Tür setzen, ohne eine Theorie von der Welt zu haben, in die man hineinhandeln möchte. Insofern ist eigentlich jeder ein Philosoph. Aber im Sinne dessen, was Du wohl meinst: Man braucht weniger bestimmte Eigenschaften als eine bestimmte Schicksalsstruktur. Nur wer mit den Rücken zur Wand steht und darüber ins Grübeln kommt, ist ein wirklicher Philosoph. Brutal gesagt: Nirgendwo ist man der Brücke so nahe wie wenn man direkt unter ihr liegt. Alle anderen sind Liuxusphilosophen - ganz zu schweigen von den Philosophieprofessoren, über die ja bereits Schopenhauer genug gesagt hat. Ich verweise dazu auf folgenden Beitrag:

http://ouroboros-forum.de/index.php?option=com_content&view=article&id=244:der-aktuelle-weg-zur-wahrheit&catid=42:thema-kultur&Itemid=72


wotan38  30.03.2021, 20:41

Der Philosoph Karl Jasper vertritt die Ansicht, dass jeder ein Philosoph ist, der sich sachgerecht damit auseinandesetzen kann. Das mag auch daran liegen, dass er einen Lehrstuhl für Philosophie innehatte, obwohl er nicht Philosophie studiert hatte. Er war ein Mediziner und ist aufgrund seiner philosophischen Arbeiten dazu berufen worden. Unter anderem hat er ein Taschenbuch mit dem Titel. Einführung in die Philosophie veröffentlicht. Jetzt auch kostenlos im Internet zu lesen.

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Es gibt in der Tat bestimmte Begriffe, die man kennen und vor allem verstanden haben muss, um philosophieren zu können. Denn die meisten Denkfehler beruhen eben auf die unzureichene Kenntnis und falschem Umgang von bestimmten Begriffen, womit im wahrsten Sinn Sachverhalte durcheinandergebracht werden. Es gibt ein Taschenbuch mit dem Titel Einführung in die Philosophie von Karl Jasper (das inzwischen kostenlos im Internet zu finden ist), das sich genau mit dieser Thema auseinandersetzt. Es geht haupsächlich um die Begriffe objektiv und subjektiv, wobei ersteres das real Vorhandene und das andere die Wahrnehmung in unserem Kopf bezeichnet (das geistige Auge). Man kann damit in der Tat sogar schwierige Sachverhalte verständlich machen und mit einfachen vergleichen. Beispiel: Gibt es einen Gott? Antwort: Subjektiv ja, objektiv nein. Oder: Gibt es den Donald Duck? Subjektiv ja, objektiv nein.

Subjektiv bedeutet geistig vorhanden, in unserem Kopf als Vorstellung. Objektiv bedeutet real vorhanden, physikalisch, ggf. zum Anfassen. Die physikalisch existierende Welt funktioniert nach strengen Regeln, es gibt keine Ausnahmen. Die Abläufe sind deterministisch, folgen der Kausalkette aus Ursache und Wirkung. Das Subjekive ist an keine Regel gebunden, die Gedanken sind frei. Es ist auch denkbar, was unlogisch ist oder gewissen Wertvorstellungen widerspricht.

Es gibt Sachverhalte, die ausschließlich einem dieser Begriffe zugeordet sein können, andere gibt es sowohl als auch.

Zum Objektiven haben wir keinen direkten Zugriff. Denn die Wahrnehmung selbst ist subjektiv. Erst mittels unserer Sinne und einer geistigen Verarbeitung (Verifizierung) ist uns die objektive Umgebung erkennbar.