Was waren die Unterschiede im Alltag ( Lebenssituation) zwischen DDR und BRD?

6 Antworten

In meinem Betrieb wollten viele Frauen gar nicht Vollzeit arbeiten. Das genehmigte der Kaderleiter aber nicht. Obwohl wir viel zu viel Personal hatten.

Die Frauen waren gestresst von der Dreifachbelastung, da Männer hier auch nicht im Haushalt halfen. Ich kenne jedenfalls keinen.

Mit meinen Eltern machte ich viele Ausflüge, daran erinnere ich mich heute noch gern.

Wir auf dem Dorf verbrachten unsere Freizeit bei den Großeltern, nicht wie die Stadtkinder im Hort oder der Krippe. Im Kindergarten waren wir halbtags.

Die Mutter arbeitete im Regelfall immer mit. Ich selber kenne nur 3 Frauen, die in der DDR nicht berufstätig waren.

Männer schraubten an Autos, arbeiteten im Garten oder versuchten sich selber als Handwerker.

Unser Garten war riesig. Bis in die letzte Ecke wurde Kohl, Kartoffeln und ähnliches angebaut.

Viele hielten privat Schlachtschweine, Schafe, Hühner und Kaninchen.

Heute gibt es auch noch Unterschiede. Die Bundes-Republik Deutschland gibt es ja nicht mehr. Es heißt jetzt Ost und Westdeutschland, zwei Staaten, allerdings verdient unser Nachbarstaat (Aus westlicher Sicht) weniger und wird auch ungerechter behandelt. Vorsicht Satire...


iloveu 
Fragesteller
 18.10.2010, 23:02

Kannst du mir villt ein paar unterschiede nennen?

0

Erfindergeist,Kameradschaft ,soziale Absicherung,regelmässiger Lohn,Schulbildung die, die heutige noch immer um ein vielfaches hinter sich lässt...sind einige Dinge die es in der BRD nicht gab ,gibt und geben wird!

Zuerst mal einen Witz aus DDR-Zeiten: Was ist der Unterschied zwischen einer West- und einer DDR-Frau? Die Westfrau hat an der linken Hand einen Brillanten, in der rechten Hand den Autoschlüssel, hinter sich eine tolle Nacht und vor sich eine Reise in den Süden. Die DDR-Frau hat in der linken Hand ein leeres Einkaufsnetz, an der rechten Hand vier Kinder, hinter sich die letzte Nachtschicht und vor sich den nächsten Parteitag.

Ist zwar etwas übertrieben, aber beschreibt ein bisschen das Lebensgefühll im Alltag der DDR. Man hatte viel Lauferei und Warterei, am schlimmsten, wenn man eine Wohnung bzw. größere Wohnung brauchte. Hielt man dann aber erst einmal den Schlüssel zur eigenen Wohnung in der Hand, dann war man abgesichert. Die Mieten waren spottbillig, und niemand konnte einen wieder aus der Wohnung werfen (es sei denn, man bezahlte selbst diese billige Miete nicht, dann kam es vor, dass man in eine kleinere, weniger komfortable Wohnung umziehen musste - aber auf der Straße landete man nicht). Arbeit gab es für alle, man musste sogar irgendeiner Arbeit nachgehen, sonst bekam man eines Tages Besuch von der Polizei bzw. eine Anklage wegen "asozialen Verhaltens". Nach der Arbeit begann dann der Einkaufs-Marathon. Grundnahrungsmittel waren immer da, auch sehr billig, aber schon beim Fleischer standen die Leute jeden Freitag an. Ich kann mich auch an eine Zeit erinnern, wo selbst Zucker, Eier und Mehl knapp waren, aber das hielt zum Glück nur etwa ein halbes Jahr lang an. Aber auch in dieser Zeit bin ich nicht verhungert. Es bedeutete nur mehr Rennerei, notfalls Einkaufen während der Arbeitszeit (Großbetriebe hatten eh Betriebsverkaufsstellen, wo es auch häufiger Raritäten wie z. B. Bananen gab). Auch ansonsten gab es viele Engpässe, z. B. bei modischer Bekleidung. Im Prinzip musste man immer damit rechnen, dass man nie das bekam, was man gerade kaufen wollte, dafür aber vielleicht etwas anderes. Also etwa so: Ich ging ins Kaufhaus, um mir eine Winterjacke kaufen, fand aber nichts, was mir gefiel. Dann sah ich Leute mit Schuhkartons vorbeikommen. Also schnell in die Schuhabteilung, und da gab es tatsächlich Salamander-Pumps nach der neuesten Mode. So verließ ich dann das Kaufhaus zwar ohne neue Jacke, aber mit einem Paar Schuhen, wie ich sie schon seit einem halben Jahr vergeblich gesucht hatte.

Dass Frauen eine Berufsausbildung absolvierten und arbeiten gingen, war selbstverständlich. Familien wurden gefördert, frühe Heiraten und Kinder waren ausdrücklich erwünscht (wenn auch nicht bei jedem Betriebsleiter). Auch der Kollektivgedanke wurde gefördert, Egoismus und Raffgier galten noch nicht als Tugend. Und die Schulausbildung, die wir bekamen (abgesehen von den ideologischen Überfrachtungen, die leider dazugehörten), konnte sich durchaus sehen lassen. Das ist das Positive. Als negativ empfinde ich, dass der Lebenslauf quasi schon vorgeplant war. So war ein Jahr Auslandsaufenthalt nur unter ganz engen Voraussetzungen möglich (z. B. Delegierung von Betrieb oder Universität). In den Betrieben gab es "Schulen der sozialistischen Arbeit" und "Sozialistischen Wettbewerb", man wurde genötigt, in bestimmte Massenorganisationen einzutreten (war zwar keine Pflicht, konnte aber der ganzen Gruppe Ärger bringen, wenn man es nicht tat). "Unser Kurs ist richtig!" stand in vielen Zeitungen, das hieß: Scheuklappendenken. Nur keine falschen Diskussionen aufkommen lassen! Und das totale Reiseverbot Richtung Westen ließ uns diesen als Paradies erscheinen. Fazit: Soziale Absicherung durch Arbeit auf der einen, Gängelei auf der anderen Seite.

Das zur DDR. In der BRD dürfte sich im Vergleich zu heute nicht allzu viel verändert haben. Allerdings soll es zu Mauerzeiten noch ausreichend Arbeit, eine bessere soziale Absicherung und damit mehr Möglichkeiten für den Einzelnen gegeben haben.

BRD; Kapitalismus will immer besser und mehr, die Arbeit soll sich lohnen, die menschliche Natur will mehr haben als der andere, das ist der Antriebsmotor. DDR; Der Sozialismus möchte alle gleich machen, da sollen die Leistungen auf alle gleich verteilt werden, das ist gegen die menschliche Natur, das klappt nicht, dann werden alle gleich. ...... faul.


Claud18  29.11.2010, 18:30

Die Arbeit soll sich lohnen - bei 4.- € Stundenlohn??! Witz komm raus! Andere für sich arbeiten lassen lohnt sich da schon eher.

0
hell11  29.11.2010, 19:30
@Claud18

was für eine Ausbildung braucht man für € 4,- Std

0
Claud18  23.11.2014, 13:53
@hell11

Notfalls Abitur und Studium. Ausbildung ist doch nicht das Entscheidende, das Entscheidende ist, ob es genügend Leute mit gleicher Qualifizierung gibt, die bereit sind, den Job auch billiger zu machen. Die JobCenter haben ja auch das Druckmittel Sanktion, um die Leute für nen Appel und ein Ei arbeiten zu lassen.

Und dort, wo laut Arbeitsvertrag ein ordentlicher Stundenlohn gezahlt wird, geht man teilweise gleich von zahlreichen unbezahlten Überstunden aus (mitunter sind diese sogar im Arbeitsvertrag festgeschrieben), so dass zum Schluss auch nur ein Stundenlohn von 4-5 € herauskommt. Kenne ich alles aus meinem Bekanntenkreis. Die guten Stellen bekommt man entweder mit Vitamin B oder wenn man ausnahmsweise doch mal eine gefragte Qualifizierung hat und sich bei Gehaltsverhandlungen nicht über den Tisch ziehen lässt.

0