Was verbirgt sich hinter "Cool sein"?
Ich habe mich gefragt woher das Wort "cool" kommt, Grammatikalisch wie auch Geschichtlich gesehen. Außerdem: wie hat sich dieser quasi "Status" weiterentwickelt, was bedeutet er heute so für Jugendliche und was für "coole" oder "uncoole" Gruppen oder ähnliches es gibt und wie Außenstehende das sehen. Hat es einen Einfluss auf die Menschen einzeln oder Communities oder so? Ist "cool sein" gut? Ist "cool sein" ein Status? Wenn jemand gute Bücher, Texte oder Äußerungen dazu kennt würde ich mich sehr freuen, sie von euch empfohlen zu bekommen.
Danke schonmal im Voraus!!
5 Antworten
Mir gefällt die Frage, weil ich mich auch mit dem Wort beschäftigt habe. Es ist ein gutes Beispiel für einen Wortwandel via ,,Metapher" nach ,,Argot" (Soziolekt).
- Ursprünglich cool = Kühl (eine als erfrischend erlebte tiefe Temperatur)
- Im Film ,,West Side Story" kommt vor: ,,Keep cool man!" Das bedeutet dort noch: Reg Dich nicht auf, bleibe ausgeglichen; zeige keine Emotionen. (Metapher)
- Langsam hat sich ,,cool" dann entwickelt als Wort für die ,,formale Unabhängigkeit" von der älteren Generation. Nicht dergleichen tun, sich nichts vorschreiben lassen.
- Jetzt wird es in der Jugendsprache allgemein verwendet für ,,schön, angenehm, akzeptiert nach den Normen der Jugend." Auch ,,cool sein" gehört dazu!
Sogar habe ich gehört, dass ein warmer Winterjacke als ,,cool" bezeichnet wird. Die ursprüngliche Bedeutung ist ganz verloren gegangen; es ist jetzt ,,slang" oder ,,Soziolekt". (ein Wort, das in einer anderen Bedeutung verwendet wird um eine Gruppe von der Allgemeinheit zu unterscheiden.)
@shiftclick gibt noch einige interessante Details.
Jugendsprache, und wie üblich von den Unmündigen nicht kapiert, geschweige denn reflektiert.
Cool bedeutet kühl, siehe Pons, Langescheidt usw.
Im Unmündigenjargon soll das heißen "beherrscht, über den Problemen stehend", aber auch "eindrucksvoll, bemerkenswert".
Wenig sprachgewandte Unmündige (also die meisten) verwenden das Wort bei allen möglichen Gelegenheiten.
Seit den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts gebräuchliches Slangwort im Black American English. In den 40er-Jahren durch Cool Jazz weiter verbreitet. Aber schon im 19. Jahrhundert nannte man jemanden im American English a cool customer oder a cool fish.
Anderen Leuten auf biegen und brechen gefallen zu wollen, das kann bis zur Gefallsucht ausarten.
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