Was sind die Symptome/Anzeichen von Workaholics?

5 Antworten

Hatte mal so einen Kollegen.

Der hatte verschiedene Wahnvorstellungen:

  • ohne ihn ginge nix
  • hat sich morgens schon alle Aufträge geholt, weil sie sonst ja nicht erledigt worden wären
  • hat das Arbeitszeitgesetz maximal ausgenutzt
  • andere Kollegen wurde als faul bezeichnet
  • hat sich als Vorarbeiter gesehen und die (restliche) Arbeit verteilt

Also wenn du ein paar solcher Ansichten hast, könnte das gut sein, dass du zum Workaholic wirst

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn dir die Arbeit (oder was auch immer, Schule, Studium) Spaß macht und du dich gut und positiv dabei fühlst, dann sehe ich nicht unbedingt den negativen Begriff "Workoholic" angebracht. Dies würde ich eher dann zuordnen, wenn man sich selbst bereits durch den gestiegerten Willen, dauernd weiterarbeiten zu müssen, negativ beeinträchtigt fühlt. Das wäre dann ein negativer Stress, der sich auch auf die Gesundheit nicht mehr gut auswirkt.

Wenn du dich durch das, was du tust, motiviert fühlst und auch sonst nichts zu kurz kommt in deinem Leben, dann ist dieses ja durchgehend positiv ausgefüllt. Das gibt dem Körper dann sicher einen Auftrieb, der ihm recht gut tut.

Diese Begriffe sind meiner Meinung nach sehr dehnbar und relativ.

Kommst du aber mit deinem Leben punkto der vielen Aufgaben nicht mehr klar und du hast aber trotzdem den Drang, sehr viel erledingen zu müssen, dann könnte man versuchen, wo anzusetzen, dass man es sich besser einteilt oder priorisiert, was wirklich wichtig ist und was man evtl weglassen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich habe mal meine Chefin als Workaholic bezeichnet. Sie war bis zu ihrer Pensionierung Leiterin der Beratungsstelle, in der ich arbeite. Sie arbeitete 7 TAge in der Woche, "denn man kann doch die Ratsuchenden am Wochenende und an Feiertagen - vor allem WEihnachen - nicht alleine lassen". Unser Telefon hatte eine Rufumleitung zu ihrem privaten Telefon. Sie hatte schon schwere Auseinandersetzungen mit dem Träger der Einrichtung, weil sie auch krankgeschrieben einfach weiterarbeiten wollte - und das nicht durfte. Sie wollte sich auch den Urlaub auszahlen lassen, weil Urlaub für sie einfach überflüssig ist. Auch das hat der Träger abgelehnt,

Allerdings gebe ich zu, ist die glücklich auf die Art. Sie hat ja keine Hobbies, die sie von der Arbeit ablenken würden und sie ist seit langem Witwe. Ich gebe auch zu, dass sie zwar nicht verstand, dass wir Kollegen da anders denken als sie, es aber verwundert respektierte sie es. Na ja, sie hatte oft Ideen, die uns erbleichen ließen. So wollte sie die Beratungsstelle an ein JUgendwohnheim anbinden und wir Kollegen sollten dann umschichtig Nachtdienste machen. Gott sei Dank hat der Träger der Einrichtung - Diakonie - Njet gesagt.

Aber sie ist ein glücklicher Workaholic. In ihrer Freizeit schrieb sie Fachbücher.

Jetzt ist sie pensioniert, Oh Gott, wir furchtbar. Aber sie hat ein neues Hobby gefunden: sie studiert jetzt Jura und ist den ganzen Tag mit Jura beschäftigt. Wenn sie mit dem Studium fertig ist - dann ist sie über 70 - überlegt sie, Theologie zu studieren.

Sie ist ein glücklicher Workaholic, geb ich zu. Sie interessiert sich buchstäblich für nichts anderes.

Ich kann mich noch genau an den 11,9.2001 erinnern . Wir Kollegen saßen gegen 18:30 Uhr alle wie gebannt vor dem Fernseher., keiner ging nach Hause, weil man sich von dem Fernseher nicht wegrühren konnte. Da ging das Telefon und meine Chefin ging ran,. Nach einer Viertelstunde kam sie wieder und rief: "nein, was ich gerade gehört habe. Entsetzlich. Der Peter Schneider (Name geändert) ist gerade verhaftet worden. Ich muss sofort zu ihm, um ihm beizustehen. Das hält der nicht durch." Wir reagierten kaum und schauten gebannt auf die einstürzenden Wolkenkratzer. Sie konnte es überhaupt nicht nachvollziehen, dass uns Peters Schicksal - der junge Mann klaute wie ein Rabe -an dem Tag nur mäßig interessierte und sie meinte nur verwundert: "das - den Einsturz . haben Sie doch jetzt schon seit einer -stunde dauernd gesehen. Aber der Peter..."

Es macht dich morgens schon unruhig, noch immer nicht in der Arbeit zu sein. Du bist immer unter Strom, morgens der erste, der das Licht im Büro anmacht und abends der Letzte, der geht. Du kannst abends nach der Arbeit schlecht abschalten und arbeitest zuhause einfach noch weiter. Du bist unruhig, wenn du nichts zu tun hast. Dein Umfeld ist davon genervt, dass du nie Zeit für andere Dinge (Unternehmungen) hast. Und letztlich merkst du nicht, dass du total ausbrennnst und eigentlich zwischendrin Pausen bräuchtest.

Augenringe, unruhiger Schlaf, wenig Freizeit, beim Gespräch mit Freunden dominieren Arbeitsthemen, Stress im Job empfindest du als gut, der Beruf geht vor die Familie.