Was ist die Piusbruderschaft genau?

2 Antworten

Lieber Kingofduty!

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. (so der offizielle Titel) ist eine ordensähnliche Vereinigung von katholischen Priestern. Sie ist kein Orden im eigentlichen Sinn, da die für einen Orden üblichen Gelübde (Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit) dort nicht versprochen werden.

Gegründet wurde sie am 1. November 1970 durch den französischen Erzbischof Marcel Lefebvre (sie existiert also schon über 40 Jahre). Dieser wurde im Jahr 1905 in Nordfrankreich geboren, ging dann nach Rom um Priester zu werden und wurde schließlich im Jahr 1929 zum Priester geweiht. Er war dann in Nordafrika als Missionar tätig und wurde 1947 zum Bischof geweiht und 1955 zum Erzbischof von Dakar (Senegal/Afrika) ernannt. 1960 wurde er in die Vorbereitungskommission des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) berufen.

Mit dem II. Vatikanum öffnete sich die Kirche der Welt, man passte sich an und die Folgen hieraus sind heute ersichtlich (Priestermangel, Kirchenaustritte, mangelndes Glaubenswissen etc.). Nach dem Konzil kamen einige Seminaristen auf den Erzbischof zu (sie kannten seine Vorbehalte gegen manche Konzilsbeschlüsse) und baten ihn, etwas für sie zu tun. Nach anfänglichem Zögern gründete er schließlich am 1. November 1970 die Priesterbruderschaft St. Pius X. mit der Erlaubnis des damaligen Bischofs von Lausanne, Genf und Fribourg, François Charrière. Die oberste Aufgabe der Bruderschaft ist heilige Priester heranzubilden, so wie sie die katholische Kirche immer ausgebildet hat, um alle Menschen zu Gott, genauer in den Himmel, zu bringen.

Die Bruderschaft ist also nicht dafür da um historische Fragen zu erörtern (vgl. Causa Williamson im Jahr 2009), sondern um katholische Priester heranzubilden, die dann das Heilige Messopfer darbringen und die Sakramente spenden zum Heil der ihnen anvertrauten Seelen.

In der Bruderschaft wird (wie es eigentlich jeder Katholik tun sollte!) dabei konsequent an der katholischen Glaubens- und Morallehre festgehalten, welche dann auch gegen Angriffe verteidigt wird, was man von den deutschen Bischöfen leider nicht mehr zu 100% sagen kann.

Ich persönlich habe jeden Priester dort als sympathisch und kompetent erlebt. Bevor ich die Bruderschaft im Jahr 2006/2007 kennenlernte, war auch mein Glaubensleben ziemlich verkümmert. Seitdem gehe ich wieder regelmäßig zur Beichte (ca. alle vier Wochen und "natürlich" nur bei der Priesterbruderschaft) und habe ein intaktes Gebetsleben und ich kann nur sagen: Danke! Danke dem Herrn und Danke der Bruderschaft!

Von irgendwelchen rassistischen Tendenzen habe ich rein gar nichts miterlebt. Doch auch ich war von den Holocaust-Äußerungen von Bischof Richard Williamson auf Äußerste schockiert und empört. Jedoch ist das die Meinung einer Einzelperson und nicht die Meinung der Bruderschaft!

Die Bruderschaft erkannte und erkennt alle Päpste, die es je gegeben hat an und betet für diese (aktuell Papst Benedikt XVI.) und auch jeden Diözesanbischof. Daher ist die Meinung die Bruderschaft sei "schismatisch" (also von der Kirche getrennt) nicht haltbar. Wo aber Papst und Bischöfe entgegen der kirchlichen Überlieferung handeln indem sie z. B. sagen, dass alle Religionen zu Gott führen, hat jeder Katholik das Recht dagegen zu protestieren und dieses Reden als falsch darzustellen und etwaigen Anweisungen die dahingehend ausgerichtet sind den Gehorsam zu verweigern, und zwar aus Treue zur kirchlichen Überlieferung (= Tradition).

Ich könnte Dir noch viel erzählen, aber es ist wirklich besser, wenn Du Dich auf den offiziellen Seiten der Bruderschaft selber ein Bild machst. Hier ein Link:

www.piusbruderschaft.de (die Homepage der Bruderschaft in Deutschland)

Geh zu den Quellen, hör nicht auf die vorgekauten Klischées der Massenmedien!

Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig weiter helfen konnte. Mach's gut und Gottes Segen!