Was ist der Unterschied zwischen Evangelium, Orthodox und Katholizismus?

3 Antworten

Alle drei gehören zum Christentum. Die Basis ist bei allen die Bibel.

Ich würde deshalb mit dem Studium der Bibel beginnen. Zuerst das Neue Testament mit den Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Dann mit der Apostelgeschichte.

Dann die Psalmen im Alten Testament.

Wenn Du dich näher mit den einzelnen Strömungen im Christentum befassen möchtest, so geh einfach in die Gottesdienste. Die Pfarrer oder Pastoren sollten Dir auch Fragen zu biblischen Texten beantworten können. Das hoffe ich zumindest ;-)

Ich bin dort nicht Mitglied, aber wenn ich jünger wäre, so würde ich als erstes das ICF, die Kirche für junge Erwachsene, besuchen. Predigt und Musik gefallen mir.

https://www.youtube.com/watch?v=YenzVWxehaE

https://www.youtube.com/watch?v=OTsT39AsQC8

Ich bin orthodoxer Christ.

Die Problematik der katholischen Kirche hat es in der orthodoxen Kirche nicht gegeben. Die katholische Kirche verkaufte im Mittelalter Kirchenämter an den Adel. Dabei machte sich die katholische Kirche die Probleme des Adels in der Erbfolge zu Nutze. Der Adel vererbte Titel, Vermögen und Ländereien an den Erstgeborenen. Dadurch kam es oft zu Erbstreitigkeiten. Durch diesen Ämterverkauf wurden Menschen zu Bischöfen oder Kardinälen, die noch nie eine Bibel in der Hand gehabt haben. Sie "regierten" ihr Amt dementsprechend nach weltlichen Vorstellungen, was bis heute nachhaltig ist. Als Vergleich empfehle ich die Geschichte der Familie Medici.

Diese Entwicklung führte letztendlich zu westlichen Kirchenspaltung.

Die orthodoxe Kirche, auch Ostkirche genannt, ist von diesen Entwicklungen verschont geblieben, weshalb es in der orthodoxen Kirche weder Abspaltungen noch Unerfreulichkeiten gegeben hat.

Grunsätzlich gilt die Ansprache von Jesus Christus:

Wann immer in meinem Namen zwei oder drei zusammen kommen, so bin ich mitten unter Euch.

Wir brauchen nach diesem Zitat von Jesus Christus keine Kirche. Trotzdem haben wir die Kirche, weil die Kirche der Zusammenschluss christlichen Wissens ist, und zudem ein Ansprechpartner zu religösen Fragen und Handlungen darstellt.

Somit ist die Annahme einer lediglichen Tradition schon ausgeschlossen, da es um viel mehr geht als die Pflege eines gewohnten Rituals.

Wenn ich in unsere Basilika eintrete, dann empfinde ich keine Lebenslast mehr. Ich nehme das Weihwasser, ich bekreuzige mich, ich ehre die Ikonen und ich entzünde meine Kerzen zu meinen Fürbitten. Die von Weihrauch geschwängerte Luft, die Liturgie und die Gesänge erhöhen meine Aufnahmefähigkeit zur Spiritualität.

Weiterhin ist unsere Kirche keinen Zwängen unterlegen. Bei uns ist es immer ein rein und raus aus der Kirche. Der Gottesdienst geht über mehrere Stunden. Die Kinder laufen in der Kirche rum, was der Kirchenordnung geschuldet ist, da die Frauen links, und die Männer rechts in der Kirche stehen. Mal rennen die Kinder zur Mama, mal rennen sie zum Papa. Meistenteils sind es dann auch die Männer die mehr so vor der Türe der Kirche stehen, wo man raucht und politisiert. Ein Gedränge und Gewusel haben wir allerdings immer bei der Austeilung des Abendmahls. Da will jeder dabei sein.

Die orthodoxe Kirche ist für uns Leben, und die Kirche freut sich über das Leben.

Die Kritik an der katholischen Kirche, sowie die Unterstellung einer Tradition, kann ich nachvollziehen.

Ich empfinde die katholische Gottesdienstordnung als steif. Man muss eine Stunde lang still sitzen, bei Gebeten steht man auf oder kniet sich hin. Das sehe ich als eine Uniformierung und Disziplinierung der Gläubigen an. Dies ist uns orthodoxen Christen fremd. Jesus Christus stand im Leben, und wir sind das Leben. Da lacht die Gemeinde eher wenn der vierjährige Fratz mal eben nach vorne eilt um dem Priester am Ordinat zu zupfeln. Wir sind halt Menschen.

Bedauerlich finde ich wie sich die katholische Kirche selbst in die Kritik gebracht hat. Viele Gläubige wenden sich aus diesem Grund der katholischen Kirche ab, und suchen sich Kirchen die nicht staatlich verbunden sind. Dazu fallen die Freikirchen und die orthodoxe Kirche.

Und damit möchte ich meine Antwort schließen.

Was die katholische Kirche verliert gewinnen andere Kirchen. Der Glaube verliert dadurch nicht.

......und orthodoxe Kirchen haben in Deutschland einen enormen Zulauf.


DefendRome  30.04.2023, 18:02

Ich bin Katholik. Die orthodoxen Kirchen haben Zulauf, das kann sicher sein, glaube ich, da sie sehr schöne Traditionen hat. Allerdings treten viele Katholiken aus der Kirche aus, da das II. Vatikanische viele schlechte Früchte hervorbrachte und viele schreckliche Missbrauchsskandale von unberufenen Klerikern ans Licht kamen und das hat viele Leute abgeschreckt. Vor allem die Liturgie, Traditionen und die traditionellen lateinischen und griechischen Hymnen und Choräle wurden stark geändert und Vieles wurde abgeschafft, was sehr traurig ist. Und zu dem steifen Ablauf, ja das stimmt, unsere Liturgie hat viele ideal-Stellungen (Knien, sitzen, stehen) , aber ich besuche eine traditionelle Pfarrgemeinde, wo im ausserordentlichen, lateinischen Ritus gefeiert wird und dort sind alle Altersklassen vertreten, und die Kinder laufen auch hin und her und es stört niemanden, freut sogar, da wir Nachwuchs haben und eine Familie ein Geschenk Gottes ist. Auch die Gläubigen gehen manchmal ein und aus, z.B zum WC oder schnell etwas im Auto zu holen, was viel vorkommt, dennoch wollen wir eher die ganze heilige Messe dabei sein, vor allem bei der heiligen Kommunion wo wir unseren Herrn im Allerheiligsten Sakrament empfangen, deshalb wird auch nicht gegessen oder geraucht, da wir am Morgen die eucharistische Nüchternheit befolgen und dies am Besten den ganzen Morgen bis zur Kommunion oder mindestens 1 Stunde vor der Kommunion. Und knien, sitzen, stehen, das macht man meistens einheitlich aber eigentlich kann jeder selbst entscheiden welche Stellung er hat, wie lange er knien will (Verehrung), etc. aber es gibt eben Stellungen die das Ideal wären und zum Gottesdienst passen. Aber auch beim Hochgebet und Segen wollen alle dabei sein. Ich bin ,,moderner'', agnostischer Katholik als Kind gewesen, wurde getauft, und Kommunion, Firmung und ein paar Kirchenbesuche, aber habe dort nie richtig an Gott geglaubt oder ihn geliebt(konnte ich sowieso nicht wenn ich ihn nicht richtig kannte). Bis mich später der heilige Geist getroffen hatte, ich habe angefangen mich über den kath. Glauben zu informieren und habe begonnen den Novus Ordo Gottesdienst jeden Sonntag und manchmal zu besuchen. Das ging dann eine Weile. Ich fand alleine die NO Gottesdienste schön, und glaubte schon sehr an Gott. Bis ich dann später auf Zufall von der alten Messe (Latein) erfahren habe und es eine ganz in der Nähe gab, die ich dann besucht habe. Ich war überwältigt von der Schönheit der Liturgie und der echten Tradition der kath. Kirche. Ich wusste schon immer seit ich gläubig geworden bin das es mehr gibt als die NO Gottesdienste auf Deutsch die mir manchmal ein bisschen trocken vorkamen. Die lat. Choräle und Hymnen sind von solcher Schönheit und die Liturgie hochwürdig und ehrfürchtig. Erst später habe ich mich mit der orthodoxen Kirche beschäftigt und fand diese auch schön. Aber die traditionelle katholische Religion ist für mich immer noch ein Stückchen schöner und absolute Wahrheit. Wir Katholiken und Orthodoxen haben viele Gemeinsamkeiten wie Heiligenverehrung (insbesondere, Hymnen (in beiden Sprachen) wie das Kyrie, den Schleier bei den Frauen, die Fastenzeiten, etc. Und übrigens haben die traditionellen Pfarrgemeinden, die Kirchen der FSSPX und FSSP auch immer mehr Zulauf. Hoffentlich erkennen alle Katholiken, Ex-Katholiken und Andersgläubige, die wahre kath. traditionelle Lehre.

FG

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Katholiken und Orthodoxe nehmen Maria mehr als Hauptfigur wahr und haben auch beide einen Papst. Evangelisten sind etwas „freier“ und fokussieren sich letzten Endes mehr auf Jesus, weil sie eben nicht so sehr wie auf andere Sachen konzentrieren sind wie zB Papst, natürlich gibt es mehr Unterschiede.

Wenn sich jemand mit Christentum beschäftigen will, sollte man sich erstmal von den 3 fernhalten. Es ist besser zu sagen, dass man Christ ist als zu sagen, dass man Katholik oder so ist


Jarra002 
Fragesteller
 13.06.2021, 02:13

Womit soll man sich dann beschäftigen, wenn man das Christentum entdecken will?

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IeatWater  13.06.2021, 02:25
@Jarra002

nicht mit den Konfessionen, die sorgen für Trennung innerhalb Christen, was nicht sein darf.
Anfangen würde ich mit dem empfehlen, was einem am interessantesten rüber kommt zB die Geschichte des Alten Testament und wie das neue drauf aufbaut oder das womit die meisten Probleme haben -> die Trinität, also dass Gott in 3 Formen existiert.
Ich würde auch nicht direkt in die Bibel einsteigen, weil das einen vielleicht am Anfang überfordert. Lieber sich Videos auf YouTube anschauen und sich ran tasten. Es gibt echt gute kleine Verfilmungen von Bibelstellen aber halt auf Englisch.

Wenn du die Bibel lesen willst, empfehle ich als erstes das neue Testament zu lesen und dann das alte.

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