Was ist der Unterschied zwischen einer Religion und einer Sekte?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Stellst du wirklich eine Frage, oder willst du zu den erwarteten Antworten nur deine vorgefasste und allein richtige Meinung dazugeben? - Ich tippe mal auf Letzteres. Trotzdem der Versuch einer neutralen und sachlichen Antwort:

Der Unterschied von einer Sekte zu einer Religion (egal welche) besteht wohl darin, dass die Religion immer dem Mehrheitglauben entspricht, sozusagen die Hauptströmung darstellt. Die Sekte dagegen enspricht einem Nebenstrom, welcher einen von der Hauptströmung abweichenden Glauben - nicht zwangsläufig negativ - vertritt.

Zu sachlich wahrscheinlich, da diese Antwort vermutlich nicht in deinen "Gedanken-Wirrwar" passt.


Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 13:53

Nein, ich stelle diese Frage nicht, damit ich meine Meinung bestätigt bekomme. Aber bei den bisherigen Antworten war noch keine dabei, die mir wirklich erklären konnte warum die katholische Kirche harmloser ist, als die von mir genannten "Sekten".

Das Wort "Sekte" ist meist eben immer sehr negativ besetzt. Und wenn man auf einmal anfängt, sich für so eine zu interessieren, dann kommen irgendwann solche Fragen auf. Wenn es wirklich so wäre, dass die Osho-Bewegung gefährlich wäre, während die katholische Kirche das nicht ist, dann würde ich das auch akzeptieren. Nur interessieren mich dann auch die Gründe.

Danke trotzdem für deine Antwort. Sie passt sogar zu meinen Gedanken (das Wort Wirrwar streiche ich mal einfach) ;-)

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pasmalle  18.05.2012, 14:28
@Flyaway

Obwohl ich selbst nicht Katholik bin und damit keinen Standpunkt verteidigen muss, finde ich trotzdem, dass es der kath. Kirche nicht gerecht wird, sie als negative Sekte zu bezeichnen - begrifflich nicht und auch inhaltlich nicht.

Wie andere Kirchen auch - es gibt ja nicht nur die katholische - kann man überall Fehler und Fehlentwicklungen finden, wenn man sucht, ganz allein schon deshalb, weil überall Menschen, wie übrigens auch du und ich ihr Werk treiben. Dies gilt allumfassend auch für alle Religionen und Sekten.

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Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 14:46
@pasmalle

Ich schrieb unten bei einer Antwort, dass die Begriffe wohl eher fließend sind. Zumindest wenn man für jede Glaubensgemeinschaft, egal wie groß, diese unten genannten Merkmale untersuchen möchte. Und Fehlentwicklungen, da hast du recht, gibt es wohl überall, sei es in der Kirche, als auch bei Osho.

Aber vielleicht ist dann diese strikte Einteilung in gut und böse, in Religion und Sekte, längst überholt.

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pasmalle  18.05.2012, 14:50
@Flyaway

..... Ist sie meiner Meinung nach auch längst. Im Grundsatz geht es immer nur um "gut oder böse". Das sind die wirklichen Unterscheidungsmerkmale, nicht die Titel oder Begriffe.

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Flyaway 
Fragesteller
 20.05.2012, 07:31
@pasmalle

Eigentlich haben hier viele die hilfreichste Antwort verdient. Meine Frage wurde eigentlich durch mehrere Antworten zusammen beantwortet. Danke :-)

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pasmalle  20.05.2012, 07:35

Danke für den Stern!

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Ist das eine Frage oder einfach die Diffamierung der katholischen Kirche?

Ist die katholische Kirche wirklich so viel harmloser als die anderen beiden? Finanziell hängen deren Mitglieder (ja selbst Nicht-Mitglieder) doch sehr stark darin, schon allein durch die Kirchensteuer und Abgaben vom Staat. Außerdem werden auch hier andere Religionen verurteilt und der christliche Glauben als "einzig richtiger" missioniert.

Ich denke sie ist um einiges harmloser, als viele 'Sekten' - die Bezeichnung 'Neue religiöse Bewegung' halte ich auch für passender -, man stelle sich vor was passieren würde wenn mehr als 20 Millionen Deutsche sich singend und tanzend durch die Straßen bewegen würden und die Arbeit einstellten, wie das die Krishnas oder Osho's vor allem in den 70ern und 80ern getan haben.

Die beiden großen Kirchen in diesem Land vertreten einen Mehrheits-Glauben, der ähnlich wie Volksparteien die Strömungen an den linken und rechten Rändern abschwächt. Es gibt Kreationisten und Orthodoxe in beiden Kirchen, nur setzen sie Ihre Glaubensauslegung in der Mehrheit nicht durch. Schaut man nach Amerika oder Afrika, sieht man die Folgen einer endlosen Aufsplitterung von Glaubensgemeinschaften, da findet man dann schnell 'Neue religiöse Bewegungen' die einen Extremweg vertreten, in diesem Sinne ist die katholische und evangelische Kirche nicht gefährlich, sondern sie verhindert den Extremismus durch eine breite, gesellschaftliche Basis...


izreflexxx  18.05.2012, 12:04

Die beiden großen Kirchen in diesem Land vertreten einen Mehrheits-Glauben, der ähnlich wie Volksparteien die Strömungen an den linken und rechten Rändern abschwächt. Es gibt Kreationisten und Orthodoxe in beiden Kirchen, nur setzen sie Ihre Glaubensauslegung in der Mehrheit nicht durch.

Ich finde den Vergleich einigermaßen unpassend und zwar aus folgenden Gründen: Was bei politischen Organisationen an Beliebigkeit legitim ist, muss nicht für die Kirchen gelten. Es gibt für Politik keine Quelle göttlicher Offenbarung, die als Maßstab gelten kann. Und damit kommen wir zum nächsten Punkt. Ich finde es einigermaßen unverfroren, wenn sich Anhänger der historisch-kritischen Methode dazu hinreißen lassen, diejenigen die sich ohne Abstriche an die Bibel halten wollen als Extremisten (analog Nazis und Kommunisten) abzuqualifizieren. Woher nehmen die eigentlich das Recht, das was etwa zwei Jahrtausende geglaubt wurde als überholt und als Extremposition darzustellen? Weil sie die Mehrheit stellen? Dann frage ich, weshalb kann man an den Universitäten nicht dafür sorgen (das wäre dann Aufgabe der Großkirchen), dass die angehenden Theologen sowohl evangelikale als auch liberale Lehrkräfte haben. Woher soll sich ein Student die Informationen bezüglich der Schwächen von den beiden Herangehensweisen besorgen und das bessere wählen? Die Kirchen tragen selbst entschieden dazu bei, dass sich die Hegemonialität der historisch-kritischen Methode in der Zeit ja nur fortpflanzt. Von einem fairen Wettbewerb in dem sich die angeblich "einzig wissenschaftliche Methode" als die bessere durchsetzt, kann ja gar keine Rede sein, wenn man die institutionellen Rahmenbedingungen betrachtet.

Eine Bewertung der Großkirchen muss weiterhin gar nicht so positiv ausfallen, wenn man also auch berücksichtigt, dass "Evangelikale" nicht in dieselbe Ecke wie Nazis, Kommunisten und bombengürteltragende Terroristen zu stellen sind. Es wäre auch den Tatsachen angemessen, wenn Du dahingehend zu interpretierende Äußerungen unterließest. Das mag auch nicht Deine Absicht gewesen sein, diese Deutungsmöglichkeit Deinen Worten mitzugeben aber möglicherweise hält sich Dein Schmerz auch in Grenzen wenn Du darüber nachdenkst, dass manche Leser die Abscheu, die sie zu recht gefährlichen Extremisten entgegenbringen auf Evangelikale übertragen. Es gibt gläubige Christen, bei denen werden bei solcher Gelegenheit aber Existenzängste angetriggert. Überlege Dir also, ob Dein Handeln Deinem ethischen Anspruch so noch gerecht werden kann.

Auch die Verengung auf "die" evangelische oder die katholische Kirche als nichtgefährliche Kirchen finde ich unangemessen. So gesehen, sind evangelische Alternativen (zumeist Freikirchen) also gefährlich? Entschuldige bitte, dass manche (ich ebenso) in "der" evangelischen Kirche ein adäquates Angebot nicht mehr finden und ihr den Rücken kehren und gemeinsam mit anderen freikirchliche evangelische Gemeinden bilden, ist in erster Linie ja Leuten wie Dir anzulasten, die einen vermeintlich guten Kampf gegen Extremisten (die sich zum Beispiel erdreisten an eine Schöpfung zu glauben, weil das so in der Bibel steht oder weil sie an der Historizität der wirklichen leiblichen Auferstehung Jesu festhalten und deshalb Ostern feiern) führen. Könnte man die "Extremisten" Paulus, Petrus, Johannes etc befragen, so richtete sich ihr Urteil hinsichtlich nicht hinnehmbarer Extrempositionen möglicherweise eindeutig gegen die Glaubensansichten deiner mutmaßlich bevorzugten Herkunft. Wie auch immer, es ist jedenfalls für mich nicht hinnehmbar, dass ihr zuerst bestimmte Gläubige herausdrängt und sie dann auch noch stigmatisiert und DAS als lobenswerten Dienst an der Menschheit (auch an Gott?) verkauft.

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riara  18.05.2012, 15:50
@izreflexxx

Ich verstehe Deinen Einwurf durchaus als berechtigt, gebe aber auch ganz offen zu, dass es Freikirchen gibt, die eine ähnliche Funktion erfüllen, meine Erfahrung kommt aus Afrika und den USA und da gibt es einfach 'Kirchen' die uns z.B. die Kirchenfenster eingeschlagen haben, weil irgend ein methodistischer Führer dort satanische Symbole ausgemacht hatte, die Adventisten wollten zusammen mit ein paar anderen Evangelikalen die Loge in Nairobi anstecken und die Freimaurer lynchen, so etwas gibt es bei den Katholiken oder Lutheranern nicht, sicher auch nicht bei den großen Freikirchen und so sehr ich die Zeugen Jehovas kritisch betrachte, würden die nie die Gewalt als Ausdrucksform wählen...

Der gesellschaftliche Konsens ist entscheidend, so wie ich Sonderrechte für Gläubige als legitim verstehe, weil es eben Voraussetzungen für Artikel 4, Abs 2 gibt, so müssen die Kirchen auch den Zeitgeist vertreten, nicht zu 100% aber z.B. darf es im 21. Jh. kein Problem mehr sein, schwule oder lesbische Pfarrer oder Angestellte in den Kirchen zu haben, alles andere ist weltfremd und ist keineswegs produktiv...

Ganz nebenbei wirkt der Mainstream der Großkirchen auch ganz entscheidend auf die Ökumene, in den USA sind die Katholiken und Lutheraner eher eine Minderheit, schon deswegen ist der Konsens ein ganz anderer wie hier in Deutschland. Ich möchte nicht, dass wir irgendwann gewaltbereite Demonstranten vor Kliniken finden, die die Patienten und das Personal bedrohen, das ist in vielen Gegenden der USA durchaus üblich. Wenn ich Christen auf der Straße sehen müsste mit Plakaten wie "God hates Gays" würde ich vor Scham im Boden versinken, das sind genau die Auswüchse, die ich in meinem Leben nicht haben will. Menschen die so einen Müll vertreten sind für mich Extremisten...

Aber, ich mache zwischen Christen keine Unterschiede, ganz im Gegenteil, sowohl in Amerika wie in Afrika fühlte ich mich stigmatisiert oder ausgeschlossen, wenn man dort nicht 'saved' oder 'born again' ist, wird man schnell zum Christen 2. oder 3. Klasse degradiert, meine Kritik richtet sich also nicht gegen Konfessionen, sondern um extreme Positionen, kein Mensch muss Anhänger einer Freikirche sein und gleichzeitig Evolution, gleichgeschlechtliche Partnerschaften und alle Großkirchen ablehnen, man kann es aber auch tun, nur ist das eine Privatmeinung, sie sollte nicht Anlass zur Trennung sondern zum Dialog sein, den Dialog bieten wir übrigens als EKD jedem an, wie ich aus ökumenischen Veranstaltungen berichten kann...

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izreflexxx  18.05.2012, 19:44
@riara

Du hattest über die beiden großen Kirchen "in diesem Land" geschrieben. Ich will ja nicht sagen, dass es nicht überall unschöne Entwicklungen geben kann, deren Augenzeuge geworden bist. Aber es wäre doch besser, wenn Du dann auch mit deinen Argumenten in Deutschland bleiben könntest. Gewaltanwendung und Hasspredigten sind sicherlich nicht evangeliumsgemäß. Aber solches zu verhindern dürfte den Großkirchen noch weniger möglich sein als den Freikirchen. Und das gerade auch, weil ihr die Evangelikalen ja herausdrängt. Wie also wollt ihr die dann noch erreichen? Ihr akzeptiert ja nicht einmal Habilitationsschriften von Evangelikalen. Die Entwicklung der EKD finde ich persönlich unübertrefflich unproduktiv, was dies jedenfalls angeht. Und ob die Kirchen den Zeitgeist repräsentieren müssen, halte ich auch für eine Geschmacksfrage. Es sind ja doch eher die Gemeinschaften, die dies dezidiert nicht tun, deren Gottesdienste auch und besonders besucht werden. Und hier werden eben die Leute darin unterwiesen, wie sie sich zu Verhalten haben, wenn sie Gott gefallen möchten und dies bedeutet eben zu lieben und nicht zu hassen. Ich persönlich Schäme mich auch für Leute, die mit Plakaten mit Hassparolen herumlaufen und dies angeblich im göttlichen Auftrag tun. Das zu verhindern obliegt aber den Evangelikalen, denn die können das auch.

Und ich denke, dass Du Dir dessen bewusst bist, dass ich in der Gemeindeversammlung meine Hand nicht heben würde, wenn es um die Aufnahme eines Menschen ginge, der nicht "saved" oder "born again" [hier könntest Du auch die gebräuchlichen und vorhandenen deutschen Begriffe verwenden] ist. Mit Zweit- oder Drittklassigkeit hat das auch mal überhaupt nichts zu tun, sondern es ist eine Frage der Gewichtung der Norm der Bibel. Und das ist keine extreme, sondern eine völlig normale Position zu der ich die Lutheraner zurückzukehren gerne dereinst beglückwünschen würde.

Dialog ist natürlich eine gute Maßnahme. Ich bezweifle jedoch, dass sich das unbedingt auf lokaler Ebene auswirken wird. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass wir in naher Zukunft in unseren Gemeinden eine Überzahl an Evolutionisten haben werden und würde das auch gar nicht als diskussionsbedürftig einschätzen. Dialog findet aber immer statt. Ein Beispiel dafür ist zum Beispiel die BALUBAG gewesen. Hier hat man offensichtlich doch noch viel voneinander lernen können. Aber in einem anderen Beitrag hattest Du geschrieben, dass Du Dich mit Mainstream-Christen umgibst. Vielleicht eine Strategie, die Du überdenken könntest.

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riara  18.05.2012, 20:08
@izreflexxx

Aber lieber Mitchrist, ich bin aktives Mitglied der EKD seit ich vor 20 Jahren eine kleine Auszeit vom Glauben genommen hatte...:-)

Glaubst Du mir, dass ich meine Position und die meiner Kirche/Gemeinde stetig hinterfrage? Ich tue das ständig und vor allem in Fragen der Ökumene habe ich mich oft gegen Ausgrenzung und für den Dialog stark gemacht. Ich habe keinerlei Berührungsängste und gehe durchaus auch mal zu den Freikirchlern, nur wehre ich mich gegen so etwas wie die 'Norm der Bibel', kein Mensch wird die zu 100% befolgen können, dann müssten wir nämlich Ehebrecher und Homosexuelle steinigen, das tut wohl auch ein Evangelikaler nicht...

Der Ökumenischer Rat der Kirchen ist für mich die Basis dieser Gemeinschaft:

  • Bekenntnis zum Glauben an den dreieinigen Gott wie er in der Bibel und im Nicäno-Konstantinopolitanum ausgedrückt ist.
  • Die Kirche verkündet das Evangelium und feiert die Sakramente nach ihrer Lehre
  • Die Kirche praktiziert die Taufe „im Namen des Vaters, des Sohns und des Heiligen Geists“ und erkennt an, dass gegenseitige Anerkennung der Taufe angestrebt werden soll
  • Die Kirche erkennt die Gegenwart und das Wirken von Jesus Christus und dem Heiligen Geist auch außerhalb ihrer eigenen Grenzen an
  • Die Kirche erkennt in den anderen Mitgliedskirchen Elemente der wahren Kirche (was nicht zwingend heißt, sie als Kirchen voll anzuerkennen)

Vor allem die gegenseitige Anerkennung der Taufe ist ein elementarer Bestandteil christlicher Ökumene, wer Christen zu einer erneuten Taufe nötigt, erkennt die Rechtmäßigkeit Ihrer ersten Taufe nicht an...

Ich bin bei der EKD weil wir seit Generationen Lutheraner sind, viele meiner Vorfahren haben sich außerordentlich engagiert, waren sowohl in geistigen Ämtern wie in der Mission tätig, ich habe während meiner Zeit in Kenia viel mit dem Lutherischen Hilfswerk unternommen, wenn man diese Organisation kennt und den Erfolg in 3. Welt Ländern verfolgt, erklärt sich vielleicht mein inniges Verhältnis zu meiner Kirche. Ich kenne auch einige Menschen, die ich nicht unbedingt als Mainstream-Christen bezeichnen würde, aber mein Lebensmittelpunkt liegt eben im Mainstream...

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izreflexxx  19.05.2012, 00:56
@riara

Wenn Du sagst, dass Du Deine Position und die Deiner Kirche hinterfragst, dann glaube ich Dir das selbstverständlich.

Was Du über das Steinigen von Homosexuellen geschrieben hast im Zusammenhang mit der Gültigkeit der Norm der Bibel, hast Du hoffentlich nur geschrieben um eine Diskussion über Homosexualität und Kirche zu forcieren. Ich denke, Dir dürfte klar sein, dass Evangelikale die entsprechenden Aussagen darüber heilsgeschichtlich richtig zu verorten wissen. Falls nicht, dann solltest Du noch einmal Deine freikirchlichen Kontakte bemühen. Die erklären Dir gerne, weshalb das nicht infrage kommen kann. Nach allem, was ich von Dir so gelesen habe, denke ich doch, dass Du nicht so ungebildet sein kannst, als das Du das ernst gemeint hättest.

So wie Du Dich gegen die Norm der Bibel wehrst, so wehre ich mich gegen die Norm der Meinungsmehrheit. Dabei kommt nicht unbedingt immer gutes dabei heraus.

Das Argument mit der Taufe kann man auch umdrehen. Eigentlich könnte man anstatt mit dem Zeigefinger auf andere zu zeigen insbesondere sein eigenes Taufverständnis revidieren und es anderen leichter machen mit der Anerkennung ihrer "Taufe". Ich habe übrigens selbst einen lutherischen feuchten Kindersegen gespendet bekommen und bin von niemanden dazu gedrängt worden mich nach biblischen Vorbild taufen zu lassen. Ich habe selbst die Argumente der jeweiligen Vertreter verglichen und betrachte es als eine Vernunftentscheidung so gehandelt zu haben. Ich selber schreibe niemand vor, eine Glaubenstaufe anzustreben und respektiere seine Entscheidung in einer Tradition zu verbleiben und an seiner für ihn gültigen Säuglingstaufe festzuhalten. Aber man kann schlecht von mir erwarten, dass ich das als vollgültige Taufe anerkenne, denn dann hätte es keine Rechtfertigung für meine eigene Glaubenstaufe gegeben. Im übrigen finde ich das auch nicht ganz so entscheidend. Entscheidend ist diese "saved" und "born again"-Geschichte. Also das aktive Vertrauen in Jesus Christus als Herrn und Retter, das sich sowohl in einem Zeitpunkt der Umkehr konkretisiert als auch in der fortwährenden Hingabe an ihn selbst. Dies ist ungefähr das, was ich unter "Glauben" verstehe. Was verstehst Du darunter? Die Taufe ist dann ein Symbol dafür. Also nicht unbedingt heilsnotwendig.

Ich kenne Menschen, die ebenso ein inniges Verhältnis zu ihrer EKD haben (ebenfalls Evangelikale). Mir bedeutet vielleicht Tradition nicht so viel und ich war einfach maßlos enttäuscht. Da halfen auch die Generationen vor mir nicht über deren Begeisterung oder Enttäuschung ich nichts erfahren habe. Auch im BEFG kann man also eine schöne Heimat finden.

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riara  19.05.2012, 09:32
@izreflexxx

Ich meinte das auch nur stellvertretend, wenn ich in den mosaischen Gesetzen blättere, dann weiß ich genau, das diese keineswegs anwendbar sind, ich bin mir theologisch zudem sicher, dass Jesus diese genauso verworfen hat, schon deswegen muss man in diesem Zusammenhang die dort verorteten 'Verstöße' aus einem anderen Licht betrachten...

Das mit der Taufe ist ein entscheidender Punkt, es spielt nämlich überhaupt keine Rolle ob ich unbewusst getauft wurde und mich anlässlich einer Konfirmation dann der Gemeinde anschließe. Die Taufe eines Kindes ist die Antwort der Eltern auf das Geschenk Gottes, es wird getauft und bekommt damit Gottes Liebe egal wie es sich verhält, in den Folgejahren sorgen sich die Eltern und die Paten um den Lebensweg dieses Kindes. Bei der Konfirmation übernimmt der Konfirmand dann die Verantwortung und wird ein vollwertiges, stimmberechtigtes Mitglied der Gemeinde.

Trotzdem finden mehr Erwachsenentaufen und Taufen zusammen mit der Konfirmation statt als man glaubt, Konvertiten müssen getauft werden und viele Eltern überlassen es Ihren Kindern die Taufe und Konfirmation selbst zu entscheiden. Die Einstellung zur Kirche und vor allem den Glauben an unseren Erlöser Jesus Christus muss jeder Christ selbst finden. Für mich drückt sich das in einem tiefen Vertrauen und einer Hingabe aus, die sich sicher nicht groß von Deiner unterscheidet. Wir sind als Lutheraner vielleicht etwas nüchterner was den Gottesdienst und das tägliche Glaubensleben betrifft, schließt Du Dich den Gesprächs- und Bibelkreisen an, wirst Du auch Menschen treffen, die Ihren Glauben viel intensiver und extrovertierter vertreten. Selbst ich habe meine Phasen, wo ich öfter bete oder die Bibel aufschlage, als in unserer Auslandsgemeinde die Pfarrerin ausfiel und kurz darauf verstarb, mussten die geistigen Aufgaben von den aktiven Mitgliedern übernommen werden, da musste man dann auch mal eine Predigt vorbereiten und sich um die Seelsorge kümmern...

Die Gefahr ist immer, seinen Glauben zu erhöhen und den der Anderen damit herabzusetzen, leider ist das genau die Erfahrung die man in einigen nicht-ökumenischen Glaubensgemeinschaften machen muss. Die Forderung einer erneuten Taufe ist die Nichtachtung eines heiligen Sakramentes, zudem das einzige Sakrament das Martin Luther in seinem kleinen Katechismus beließ.

Ich bin mit einem Baptisten befreundet und wir besuchen unserer Gottesdienste gegenseitig, auf beiden Seiten unserer Gemeinden finden wir Dinge die wir uns neiden, aber ich weiß, dass er mich genauso respektiert wie ich Ihn und das ist mir das wesentliche, dort wo wir differieren machen wir einen Kompromiss...

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izreflexxx  19.05.2012, 20:20
@riara

Das mit der Taufe ist ein entscheidender Punkt, es spielt nämlich überhaupt keine Rolle ob ich unbewusst getauft wurde und mich anlässlich einer Konfirmation dann der Gemeinde anschließe.

Okay, das ist Deine Meinung. Ich kann jedenfalls der Bibel nicht entnehmen, dass jemand unbewusst getauft wurde.

Die Taufe eines Kindes ist die Antwort der Eltern auf das Geschenk Gottes, es wird getauft und bekommt damit Gottes Liebe egal wie es sich verhält, in den Folgejahren sorgen sich die Eltern und die Paten um den Lebensweg dieses Kindes.

An dieser Stelle wird es skurril. Das ist zwar eine romantische Vorstellung aber diese Zusammenhänge lassen sich biblisch nun wirklich nicht begründen.

Ich denke auch, dass hier einfach aus Liebe zur Tradition so gehandelt wird. Tradition bedeutet mir persönlich nicht wirklich etwas. Auch die Reformatoren haben ja gewissermaßen aufgeräumt damit. Leider, das wird man sagen dürfen, haben sich die entschlossenen Reformer gegen die Politik nicht durchsetzen können. Nehmen wir einmal an, dass Menno Simons die Standards gesetzt hätte. Wer würde heute noch sein Baby aus Dankbarkeit taufen lassen, wenn er nicht Katholik wäre? Auf diese Idee würde kein Mensch kommen und sich mit einer Segnung im Gottesdienst vollkommen zufrieden geben. Man kann aus oder ohne jedem beliebigen Grund jemanden segnen. Mit der Taufe verhält sich das anders, wenn man das was die Bibel zur Taufe sagt berücksichtigen will. Und das ist meiner Einschätzung nach der Unterschied zwischen Lutheranern und Baptisten.

Die grundsätzliche Bereitschaft alle Tradition beiseitezuwischen fordert sicher viel. Aber auch so drücken einige ihre Hingabe an Gott aus, dass sie sich mit der Bibel als Richtschnur bescheiden. Aber das gerade finde ich auch so ästhetisch, dass ja jeder Christ bei Baptistens ganz einfach die Bibel zur Hand nehmen kann und gleichberechtigt ist und nachgucken und diskutieren kann und das dann auch so umgesetzt wird. Was ich sagen will ist, dass ich absolut keinen Mangel empfinden kann. Das ist eine wunderbare Freiheit. Ich brauche nicht zwingend einen Theologen, der sich hermeneutischer Tricks bedient und der Dinge Benennung enthöhlt und einen anderen Sinn gibt, als ich selbst verstehen kann. Es gibt ja Theologen, die reden von der Auferstehung Jesu und glauben, dass dessen Grab nicht leer war. Für mich ist das Beschiss am Gemeindeglied und das will ich jedenfalls nicht.

Auch bin ich nicht sonderlich von der Vorstellung der Sakramente begeistert. Und ich glaube auch, dass es bei euch zwei Sakramente gibt. Gehört das Abendmahl nicht dazu? Für mich kommt das irgendwie der Zauberei gleich und das führt zu so Dingen wie das man meint man sei Christ, weil die Eltern aus Tradition oder sicherlich minderheitlich aus Dankbarkeit gegen Gott das Kind mit Wasser besprengt zu haben. Das geht so gar nicht und ist total unevangelisch. Wenn man so eine Sache aus Liebe zur Tradition pflegt, dann muss man auch echt mal damit anfangen klar zu äußern, dass so eine "Taufe" erst zu einer wird, wenn der Glauben dazukommt. Damit könnte ich ja auch irgendwie klarkommen. Aber die Leute werden de facto im Glauben gelassen, dass so ein feuchter Kindersegen ausreiche zum Christsein. Wir sind doch aber kein Bundesvolk wie die Israeliten, wo man durch Abkunft mit hineingenommen würde. Taufe hat als Bundeszeichen was mit Beschneidung des Herzens zu tun. Aber das geht doch nicht ohne das man jemals selbst sein Herz hinhielte. Ich em pfinde Trauer und auch Wut darüber, dass die Menschen in Deiner Kirche so unwissend gelassen werden. Und nach meiner Auffassung sind sie eben nicht gerettet, weil ihr ein wenig Wasser über ihre unschuldigen kleinen Köpfchen gegeben habt.

Bei der Konfirmation übernimmt der Konfirmand dann die Verantwortung und wird ein vollwertiges, stimmberechtigtes Mitglied der Gemeinde.

Ja, aber was ist Gemeinde denn? Verein irgendwie ein wenig religiöser Leute, die Babytaufen romantisch finden und einander auch gern mal helfen? Oder ist das die Gemeinschaft der Heiligen? Wie man heilig wird, das wissen Eure Konfis?

Ich habe lutherischen Hintergrund. Alles, was Konfis bei uns wussten ist, dass sie nun ein kleines Stückchen ekliges Brot und Traubensaft bekommen können. Auf Verantwortung hatten die weniger Lust und sie hätten nicht gewusst weshalb und wofür. Das mag bei Dir in der Gemeinde ganz anders sein aber ist wahrscheinlich dann doch eher selten, dass sich jeder einzelne Konfirmand aus diesen Gründen dazu entschließt.

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izreflexxx  19.05.2012, 20:58
@riara

Übrigens habe ich über Konfirmationen noch nie etwas in der Bibel gelesen. Was mir in dem Zusammenhang auch so gar nicht in den Kopf will ist die Praxis der Taufe unmittelbar vor der Konfirmation. Das ist der größte Blödsinn überhaupt, weil man ziemlich kurzfristig eine selbst bewusst getroffene Entscheidung noch einmal bestätigt. Ich habe noch nie gesehen, dass eine Glaubenstaufe einer Konfirmation bedarf. Der Täufling kann seine Gründe für sein Taufbegehren darlegen und die Gemeinde entscheiden lassen, ob dies annehmbar ist und dann ist der Drops doch gelutscht. Wozu dann noch eine Konfirmation?

Der passende Begriff ist übrigens Glaubenstaufe und nicht Erwachsenentaufe. Das eine brtrifft ein bestimmtes Alter das andere eine kognitive Befähigung zur Entscheidung.

Extro- oder introvertiert sein, Baby- oder Glaubenstaufe das ist nicht der Kern. Die Stellung zu Christus ist es. Insofern sind wir argumentativ nicht weit auseinander. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du manchmal etwas anderes meinst, wenn Du dasselbe sagst. Irgendwie scheinst Du nicht so sehr die RETTUNG EINES mENSCHEN IM bLICK ZU HABEN. vIELLEICHT TÄUSCHE ICH MICH. dU REDEST VON mENSCHEN ALS cHRIST, OBWOHL SIE NUR (sorry, kein bock nochmal zu schreiben) mal als Kind übergossen wurden und an einer Veranstaltung namens Konfirmation teilgenommen haben. Das lässt sich so gar nicht mit dem biblischen Befund zusammenringen. Solche Menschen sind für immer verloren und von Gott getrennt und Du hast es in der Hand das zu ändern. Ich hab überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei, die Last auf Deinen Schultern zu erhöhen. Wem viel gegeben ist, von dem wird man viel fordern.

Entschuldige, dass ich so offen geschrieben habe. Aber ich schätze Dich so ein, als dass Du damit zurechtkommst. Aber es geht hier in mehrfacher Hinsicht um Gewissenfragen. Ich kann Dir einfach nicht zustimmen. Das Recht auf Deine Meinung sei Dir aber natürlich ebenso unbenommen wie das meine.

Letztlich zählt aber nur die desjenigen, der der Erste und der Letzte ist; der tot war und lebendig wurde.

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izreflexxx  19.05.2012, 21:07
@riara

dass er mich genauso respektiert wie ich Ihn und das ist mir das wesentliche,

Das kann nicht das wesentliche sein. Nicht das Klarkommen der Menschen untereinander ist Wesen des Evangeliums, sondern die Gotteskindschaft.

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riara  20.05.2012, 09:44
@izreflexxx

So, unsere kurze Freundschaft endet hier, ich weiß nicht was man Dir in den Kopf gesetzt hat, aber ich lasse mir von einem XXXX (7DA, Mormonen, Pfingstler?) nicht meinen Glauben aberkennen, genau das ist anti-christlich, solltest Du Baptist sein, dann ändere Deine Einstellung, Baptisten sind nämlich aufrichtige Christen und keine geistigen Brandstifter...

Miteinander nicht Gegeneinander, vielleicht verstehst Du das mal irgendwann...

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izreflexxx  20.05.2012, 15:24
@riara

riara,

es tut mir leid, wenn ich mich missverständlich ausgedrückt habe und damit deine religiösen Gefühle verletzt habe. Das war jedenfalls nicht intendiert und ich hatte auch eher das "Kirchenvolk" im Blick bei meinen Ausführungen. Wie auch immer, ich bitte jedenfalls um Vergebung.

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riara  20.05.2012, 16:56
@izreflexxx

Man kann auch gesagtes nur sehr schwer zurücknehmen, wenn man es dann aber auf einer öffentlichen Plattform hinschreibt, hat es noch einen ganz anderen Effekt.

Ich habe mich wiederholt mit anderen Konfessionen auseinandersetzen müssen, in einem afrikanischen Land, wo die Sicherheit und der Aberglauben z.T. zu gefährlichen Situationen führen können. Schon deswegen sollte man aufpassen, von einem Mitchristen erwarte ich eine andere Vorgehensweise wie von einem Atheisten, die haben hier schon lange die Samthandschuhe ausgezogen und ich ziehe gerne das Feuer auf mich, weil mich Ihre Anfeindungen und Herabwürdigungen nicht mehr betreffen, die zwischenmenschlichen Abgründe die ich hier erlebt habe, sind nicht einmal mit denen der Unruhen in Kenia vergleichbar, selbst dort konnte man Mobs mit Vernunft aufhalten, hier zählt nur das Recht des Stärkeren...

Deswegen solltest Du aufpassen und Deine Sicht von Kirche und Glaube ist eine wenig überzogen, es gibt in meiner Kirche zahllose, beispielhafte Christen und die Stellen sich immer vor die, auf die eingedroschen wird, dabei ist es egal ob das Katholiken, Baptisten oder andere Mitbrüder und -schwestern der Ökumene sind...

Aber Entschuldigung akzeptiert, ich denke auch Du bist noch ein wenig Jünger...

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izreflexxx  21.05.2012, 21:59
@riara

Wir können uns auch gerne nichtöffentlich weiter unterhalten. Mich würde dann doch noch interessieren was genau und weshalb Dich so aufgebracht hat. Ob meine Sicht auf irgendwas überzogen sein könnte, kann ich jedenfalls anhand so eines allgemeinen Urteils nicht überprüfen.

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Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 14:20

An Riara:

Es ist eine Frage. Auch wenn daraus hervorgeht, dass ich von der katholischen Kirche nicht sonderlich viel halte (wobei ich in meiner Frage auch nur einen Punkt von vielen angesprochen habe).

D.h. für dich ist die Osho-Bewegung deshalb gefährlicher als die Kirche, weil durch Osho alle die Arbeit niederlegen würden, aber als Kirchenmitglieder hart arbeiten? Hast du dafür Belege? Die 70er Jahre waren eine Art Gegenbewegung. Ich denke, es wäre auch ohne Osho und Hare Krishna sicherlich ähnlich gewesen.

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riara  18.05.2012, 15:57
@Flyaway

Nein, ich weiß sogar, dass die Anhänger von Osho arbeiten mussten, damit sich der Herr Guru einen weiteren Rolls-Royce leisten konnte (überzogen!), meine eigene Patentante verfiel dieser Bewegung und verlor alles was sie hatte, zuletzt nahm sie sich das Leben, weil die Gemeinschaft sie auf Grund Ihrer Mittellosigkeit fallen ließ...

Und das ist bereits ein diametraler Unterschied zu unserer Kirche, dort zahlst Du entsprechend Deines Einkommens und bist immer willkommen, egal ob du stark oder schwach, arm oder reich bist. Man mischt sich auch nicht in Dein Leben ein, suggeriert keine heile Welt in irgendwelchen Seminaren, der Kopf bleibt frei und ich treffe meine eigenen Entscheidungen...

Ich finde es unehrlich Sekten (und ich meine präzise das, für was Sekten im Sinne des Begriffes stehen) mit Kirchen zu vergleichen, selbst Evangelikale, Adventisten oder Baptisten sind keine Sekten, im Sinne dieses Begriffs, meine Frau war Pfingstlerin, Ihr Gottesdienst war für mich gewöhnungsbedürftig aber nicht völlig fremd, beim Verlassen Ihrer Kirche gab es weder ein bannen noch den Versuch einer Rückholung, als ich gefragt wurde ob ich nicht auch Teil der Pentecoastal Church sein wollte, sagte ich höflich 'Nein' und begründete das auch, daraufhin wurde das akzeptiert...

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Fantho  18.05.2012, 16:12
@riara

Und das ist bereits ein diametraler Unterschied zu unserer Kirche, dort zahlst Du entsprechend Deines Einkommens und bist immer willkommen, egal ob du stark oder schwach, arm oder reich bist. Man mischt sich auch nicht in Dein Leben ein, suggeriert keine heile Welt in irgendwelchen Seminaren, der Kopf bleibt frei und ich treffe meine eigenen Entscheidungen...

Sehr naive Vorstellung und von nichthistorischer Wahrheit.

und ich meine präzise das, für was Sekten im Sinne des Begriffes stehen

Der Begriff 'Sekte' impliziert eine Gruppierung, welche sich von der Haupt-, Muttergruppierung abspaltet. Somit ist auch die katholische Kirche eine Sekte. Wenn Du mit dem Begriff negative Aspekte verbindest, dann kann ich durchaus verstehen, weshalb Du die kath. Kirche 'verteidigst'. Dennoch bleibt auch diese eine Sekte im eigentlichen Sinne. Und Sekten beinhalten keine negativen Aspekte, sondern die ihnen zugewandten Führer und auch Mitglieder tragen bestimmte Ideologien in die Welt, die auch von negativer Sichtweise und/oder Handlungen durchdrungen sein können. Auch die kath.Kirche ist immer noch von Vertretern negativer Handlungen und/oder Ideologien besetzt.

MfG Fantho

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Fantho  18.05.2012, 17:58
@riara

Ich bin kein Atheist! Wie man sich nur täuschen kann....

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Eine Religion ist der Oberbegriff für Glaubenslehren die in dieselbe Richtung gehen, die den selben Gott haben und oberflächlich betrachtet das selbe lehren. Eine Sekte ist laut Volksmund eine Gemeinschaft in der die Mitglieder mehr oder weniger stark abhängig gemacht werden. Das kann bis zum Selbstmord gehen, entweder einzeln oder sogar gemeinschaftlich.

In Deutschland und er Schweiz ist es möglich aus der Kirche offiziell auszutreten und das auch auf die Steuer wirken zu lassen. Von Abhängigkeit oder gar starker Abhängigkeit kann also nicht im mindesten die Rede sein.

Das der christliche Gott als der einzig wahre hingestellt wird, das kann man als Werbung betrachten. Wenn das also für dich Abhängigkeit ist, wie sieht es dann in deinem Kühlschrank aus? Kaufst du immer dieselbe Magarine weil es von dir verlangt wird? Wie entscheidest du dich dann bei dem Riesenangebot? Du musst ja kurz vorm Kollaps sein.


Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 14:08

Danke auch für deine Antwort.

Ich habe nicht geschrieben, dass der Glaube daran die Abhängigkeit darstellt. Sondern, dass es eine finanzielle Abhängigkeit gibt. Wer Mitglied der Kirche sein möchte, muss Geld bezahlen. Wer aus der Kirche austreten möchte, muss wieder Geld bezahlen. Und selbst wer nicht in der Kirche ist, zahlt indirekt über den Staat ebenso Geld.

Aber es stimmt: Die Kirche übt keinen Druck aus, auf diejenigen die ausgestiegen sind, wie z.B. Scientology das macht. Letztere ist in meinen Augen deshalb auch viel gefährlicher als die Kirche.

Aber es gibt eben auch andere sogenannte "Sekten" die ich oben genannt habe. Und da hat es mich interessiert, wie diese einzuschätzen sind im Vergleich.

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Maik2  18.05.2012, 15:43
@Flyaway

Wer Mitglied der Kirche sein möchte, muss Geld bezahlen.

Und?

Wer aus der Kirche austreten möchte, muss wieder Geld bezahlen

Wer einen Perso beantragt auch. Liegt vielmehr an Behörden als an der Kirche.

Und selbst wer nicht in der Kirche ist, zahlt indirekt über den Staat ebenso Geld.

Gibt die Möglichkeit der Abwahl wenn dir nicht gefällt wie Steuergelder verwendet werden.

Aber es gibt eben auch andere sogenannte "Sekten" die ich oben genannt habe. Und da hat es mich interessiert, wie diese einzuschätzen sind im Vergleich.

Ok

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Fantho  18.05.2012, 16:26
@Flyaway

Wer Mitglied der Kirche sein möchte, muss Geld bezahlen.

Ist nicht ganz korrekt! Hier ist kein Muss gegeben, denn Du kannst selbst entscheiden, ob Du den 'Obulus' an die Kirche entrichten möchtest, oder nicht. Allerdings ist der Beitritt naturelement mit einem monatlichen 'Mitgliedsbeitrag' dann verbunden. Wo nicht!?

Aber es stimmt: Die Kirche übt keinen Druck aus,

Doch,doch! Jedoch kläuft das ganz subtil ab: Man lässt diejenigen Aussteiger wissen, dass sie nicht in geweihter Erde begraben werden, dass sie nicht in das Reich Gottes kommen werden, dass sie durch das Fegefeuer müssten, dass man nicht mehr zur Gemeinschaft gehöre, dass man nichts mehr für die Arnmen und Bedürftigen beitrage, was eine Sünde sei etc. pp. Dies sind alles Botschaften, die dafür Sorge tragen sollen, dass die Mitglieder Angst oder schlechtes Gewissen bekommen, wenn sie aus der Gemeinschaft auszutreten gedenken.

MfG Fantho

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Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 16:33
@Fantho

Hmm... ist die Kirchensteuer nicht Pflicht für jeden, der Mitglied in der Kirche sein möchte? In der katholischen Kirche kann ich doch gar nicht kirchlich heiraten oder ein Kind taufen lassen, ohne Mitglied zu sein und damit jeden Monat Geld zu bezahlen.

Gut sogesehen, kann das tatsächlich für einige eine Art Druckmittel sein. Allerdings glaube ich auch, dass diejenigen, die sich bewusst für einen Kirchenaustritt entscheiden, für solch subtile "Androhungen" nicht mehr empfänglich sind.

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Maik2  18.05.2012, 17:34
@Flyaway

Flyaway und Fanto, nichts ist umsonst. Eine Partei will auch Beiträge haben.

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Fantho  18.05.2012, 17:38
@Maik2

Hab ich auch gar nicht bestritten, oder angemahnt.

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Fantho  18.05.2012, 17:55
@Flyaway

Allerdings glaube ich auch, dass diejenigen, die sich bewusst für einen Kirchenaustritt entscheiden, für solch subtile "Androhungen" nicht mehr empfänglich sind.

Korrekt! Aber diese Personen sind nicht in meinem Gedankenspiel aufgetreten. Ich denke hierbei an die vielen Menschen, die aus diversen Motiven in ihrem Gewissen 'eingeschüchtert' (worden) sind, um einen gewünschten Austriit vollziehen zu können.

Aber auch derjenige, der sich 'beeindrucken' lässt, entscheidet über sein Leben selbst, und agiert somit in gewisser Weise ebenso.

ist die Kirchensteuer nicht Pflicht für jeden, der Mitglied in der Kirche sein möchte?

So möchte ich diese Aussage nicht stehen lassen. Zwar ist die KiSt Pflicht, aber nicht für denjenigen, der in die Kirche eintreten bzw. nicht austreten möchte, denn dann 'löhnt' er freiwillig; schließlich hat er sich zu dieser 'Pflicht' freiwillig entschieden. Derjenige, der diese Pflicht nicht annehmen möchte, kann austreten und umgeht somit dieser Pflicht (wobei dieser im Sinne der Kirche dann die Konsequenzen auch selbst zu tragen). Derjenige, der die Pflicht ebenso nicht annehmen möchte, sich aber nicht getraut auszutreten, der ist in meinen Augen zwar nicht dumm, aber ohne Mut zur eigenen Entscheidung und zahlt somit ebenso 'freiwillig', da die Kirche keinen Eintreiber schickt und jenen zu einer Zahlung nötigt.

MfG Fantho

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Die ursprüngliche Bedeutung einer "Sekte" ist eine neue Lehre (Apg. 24,14).

Neuere Begriffe nennen damit eine Gruppe vom wahren Glauben abgewanderte Menschen, sogenannte "Religionen",

 die vom "Gott dieser Welt" (Offb.12,9) verführt wurden und nun "seine Schäfchen" sind (Offb.17,1-14).

Da liegt überhaupt kein Unterschied vor, da man beides nicht gegenüberstellen kann, denn Religion ist keine Form einer Gemeinschaft. Ansonsten kannst Du die katholische Kirche als Gemeinschaft als die erste Sekte betrachten. Im heutigen Verständnis können auch philosophische und politische Gruppierungen als Sekten bezeichnen.

MfG Fantho


Flyaway 
Fragesteller
 18.05.2012, 01:34

Schön formuliert :-)

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