Was ist der Unterschied zwischen den Filmen der DDR- bzw. BRD-Zeit?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der BRD setzte mit der Nachkriegszeit der rasante Abstieg der Filmindustrie ein. Die alte Ufa wurde durch die Alliierten zerschlagen, worauf sich die finanzschwachen Folgeunternehmen nicht gegen Hollywoods enormen Aufwand zu behaupten vermochten. Selbst künstlerische Experimente kamen auf diesem Markt gänzlich zum erliegen. Hinzu kam, dass der deutsche Film scheinbar an einer Art Krankheit zu leiden begann: Die Aufarbeitung des Krieges, die in recht fragwürdigen Streifen versucht wurde. Es handelte sich dabei eher um Alibis fürs Volk, in denen von Einzelpersonen erzählt wurde, häufig Hochrangige Militärs, die alleine gegen das Nazi-Regime opponierten, aber letztlich doch scheiterten. Andere Filme verurteilten zwar der Krieg an sich, nicht aber den nazistischen Angriff. Wenn Kritik, dann betraf sie nur die Obrigkeit, indem moralische Fehltritte der Industriebosse thematisiert wurden, wie zum Beispiel in „Das Mädchen Rosemarie“ (1958). Dort, wo sich viele Cineasten die französische Kunst der Atmosphäre, amerikanische Perfektion und italienische Wirklichkeitsnähe wünschten, verfolgte der deutsche Film durch den blinden Optimismus’ während des Wirtschaftswunders ein ganz anderes Ziel.

„Ein Kino der tabula rasa, seine Perfektion ist Garantie fürs Absolute und seine Spurenlosigkeit. Bloß keine Spuren hinterlassen, das ist das Trauma dieser Gesellschaft, nichts verraten davon, wie etwas geworden ist, die neue Gesellschaft und die neuen Filme.“ (Jacobsen/Kaes/Prinzler 1993: 175)

Dieses „Wegschauen“ gipfelte schließlich in den Heimatfilmen der 50er, in denen die Oberflächlichkeit des deutschen Nachkriegsfilm quasi personifiziert wurde. Die lieblos gemachten Streifen handelten zwar nicht immer von der heilen Welt, aber zum Realismus fehlte letztlich jede Verbindung, was selbst der durchschnittliche Unterhaltungskonsument nicht mehr nachvollziehen konnte.

Siehe: bleyenberg.de/kultfilme/11.htm#11

Der DDR-Film ist ohne die DEFA nicht denkbar. So sollte der Film „helfen, in Deutschland die Demokratie zu restaurieren, die deutschen Köpfe vom Faschismus zu befreien und auch zu sozialistischen Bürgern erziehen“. Im Gefolge der Entnazifizierung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR sollte auch die Filmindustrie und das Kulturleben von „reaktionären Elementen und von undemokratischer antihumanistischer nationalsozialistischer Ideologie und deren Protagonisten befreit werden“.

Das Hauptthema und Leitbild der SED und der DEFA-Filme war zu Beginn der Antifaschismus, sowie der sozialistische Realismus. Denkweisen und Darstellungen von Nihilismus, Dekadenz, Formalismus, Spießertum und „bürgerlichen Verhaltensweisen“ sollten im Filmschaffen kritisiert bzw. vermieden und durch sozialistische Ideale ersetzt werden. So entstanden vor allem Filme in der Tradition der Arbeiterklasse und Antikriegsfilme, welche die NS-Ideologie entlarven sollten. Die Filme sollten demgegenüber die sozialistischen, humanistischen und kommunistischen Werte sowie die Liebe zur DDR widerspiegeln.

Siehe: de.wikipedia.org/wiki/DEFA

BRD = Kapitalismus ist das größte, Kommunismus das Letzte

DDR = Genau anders herum, aber es wird oft auch noch der Patriotismus glorifiziert


KbraYlmz 
Fragesteller
 06.11.2011, 18:30

Danke :D

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