Was ist das Schlimmste, was einem Mensch im Leben passieren kann?

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16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich glaube, die Tragik von Schicksalen ist tatsächlich sehr davon abhängig, wie die konkrete Person seine Lage selbst bewertet. Wo der / die Gesunde, Heile, Zufriedene sagen mag, träte dieses oder jenes ein, das wäre der worst case oder gar ein nicht mehr aushaltbares Leid, würde der Betroffene das vielleicht ganz anders sehen. Niemand kann sicher sagen, wie er auf fiktive Schicksalsschläge reagieren wird, bevor er oder sie wirklich betroffen ist, welche Sichtweisen, Bewertungen und Ressourcen er daraufhin und nur in dieser Konfrontation zu entwickeln und zu erschließen in der Lage ist.

Ich fände es im Moment am schlimmsten, wenn ich trotz meines Studiums nicht arbeiten dürfte oder so oft durch die Abschlussprüfung durchrassel, dass die ganzen letzten Jahre umsonst wären- das wäre im Moment das SChlimmste, auch deshalb, da ich Zeiten hatte, in denen es mir nicht so gut ging und in denen die Uni und mein Berufswunsch mein ganzer Halt waren. Dann natürlich auch, dass man z.B. Krebs bekommt. Also alles Dinge, bei denen die Zukunft futsch ist. ISt natürlich sehr subjektiv, sicher gibt es wesentlich schlimmere Dinge, Krieg usw.

Ich gebe dir recht, das wäre wirklich unvorstellbar schlimm. Ich finde aber, dass man unterscheiden muss: Natürlich ist es immer schrecklich, ein Familienmitglied zu verlieren, allerdings finde ich es doch noch ein bisschen schlimmer, wenn beispielsweise Eltern ihr Kind verlieren. Da ist dann einfach die Reihenfolge verkehrt herum, das ist einfach falsch und schrecklich. Ansonsten evtl. noch Tod durch Folter o.Ä. im Gegensatz zu schnellen, natürlichen Toden.


user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 04:34

Ja ...Folter muss echt schlimm sein, aber derjenige, der gefoltert wird, sollte es auch verdient haben. Leider ist das oft nicht der Fall und viele Unschuldige werden gefoltert...

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HektorPedo  03.11.2011, 04:40
@user1748

Wer hat es denn biete "verdient" gefoltert zu werden und wem sollte man die Aufgabe "zumuten", das Menschen "legitimiert" anzutun?

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user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 04:49
@HektorPedo

Das ist ganz klar - die Kriegsverbrecher, die TAUSENDE VON UNSCHULDIGEN MENSCHEN missbrauchen und töten, sollte man mit Folter bestrafen....

Stellen wir uns mal vor, die Kriegsverbrecher werden aufgrund verblödeter Menschheit (Toleranz) nicht bestraft und leben ihr Leben weiter, als ob nichts passiert wäre.

Wie würde sich das auf die Verwandten und Bekannten der Todesopfer auswirken ? Und wie könnten diese Menschen und das ganze Volk vernünftig weiterleben ?

Wer die Strafe nicht auf der Erde bekommt, der bekommt sie sowieso in der Hölle !

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Tyrantdog  03.11.2011, 04:55
@user1748

Nein, ich gebe HektorPedo Recht: keine Tat der Welt rechtfertigt Folter! Wenn jemand (sei es der Staat, die Familie der Opfer oder wer auch immer) zu Mitteln greift, die ganz offensichtlich die Menschenwürde verletzen, ist das ein mindestens ebenso schlimmes Verbrechen wie die ursprüngliche Tat an sich!

Trotzdem danke fürs DH... ;-)

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user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 05:04
@Tyrantdog

Tyrantdog ... Genau deswegen gibt es IMMER Völker, die ihren Frieden nicht finden, weil sie von den Gräueltaten der Kriegsverbrecher geprägt sind und diese Taten in Vergessenheit geraten und nie bestraft wurden. Es ist einfach so. Es gibt Dinge, die man nicht tolerieren sollte, auch wenn es für "Normal" dargestellt wird von Menschen, die jeden Scheiß auf der Welt akzeptieren und tolerieren.

Du sagst z.B : ...die ganz offensichtlich die Menschenwürde verletzen, ist das ein mindestens ebenso schlimmes Verbrechen wie die ursprüngliche Tat an sich!

Klar ist es genauso schlimm und das soll es ja auch für den Täter sein, denn dieser hat KEIN RECHT verdient, gegen das er selbst verstoßen hat.

Das verstehst du ja nicht, da du ja so tolerant bist... WACH AUF

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Tyrantdog  03.11.2011, 05:14
@user1748

Moment, es gibt einen Unterschied zwischen dem "nicht Bestrafen" einer Tat und Maßnahmen wie Todesstrade oder Folter. Eine lebenslange Gefängnisstrafe ist meiner Meinung nach immer noch die beste Alternative. Das hat nicht nur mit "Toleranz" zu tun (wie kann man ein ansich positives Wort so negativ besetzen...?), sondern mit Logik: Wenn du der Meinung bist, dass solche Taten eine Strafe verdienen, dann gehe ich davon aus, dass du sie abscheulich findest und ablehnst. Was gibt dir unter dieser Voraussetzung das Recht, die gleiche grauenhafte Tat zu begehen - wo ist da der Unterschied? Warum sollte der gleiche Akt, nämlich beispielsweise das gezielte Verletzen eines Menschen (und ja, auch Mörder sind Menschen) zweimal so unterschiedlich bewertet werden?

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Tyrantdog  03.11.2011, 05:24
@Tyrantdog

Davon abgesehen: man kann nie ganz sicher stellen, ob der Verurteilte auch wirklich schuldig ist. Wenn unter 100 Gefolterten auch nur ein Unschuldiger wäre, wäre das für mich bereits Grund genug, die Folterstrafe abzulehnen!

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user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 05:29
@Tyrantdog

Warum nicht ?

Der Täter sollte für das, was er getan hat, mit der selben Tat bestraft werden. Du kannst doch nicht ein Recht haben, welches du einem anderen nimmst...

Das ist so klar wie Wasser...

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user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 05:34
@user1748

Sorry, ich muss dir jetzt eine etwas persönlichere Frage stellen, die du ja nicht beantworten brauchst, aber mich würde deine Antwort sehr interessieren :

Welche Strafe würdest du als Richterin dem Mörder deines Familienmitglieds (Vater, Mutter, evtl. Bruder oder Schwester) geben ?

Stell dir das einfach mal auf die schlimmste Weise vor ... Wärst du dann immernoch so tolerant und würdest den Mörder als "Mensch" bezeichnen ?

Ich glaube wohl kaum...

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Tyrantdog  03.11.2011, 06:40
@user1748

Das ist die klassische Frage und ich bin ganz ehrlich: ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass ich nie in eine derartige Situation kommen werde. Ich kann nicht sagen, wie ich reagieren würde, würde mir aber wünschen, dass ich trotz allem für eine "humane" Strafe (= Gefängnis) plädieren könnte...

Ich habe letzte Woche "The Ides of March" im Kino gesehen (kein sooo toller Film, tut hier aber nichts zur Sache...^^), in dem George Clooney einen US-Präsidentschaftskandidaten spielt. Angesichts unserer Diskussion hier musste ich an eine Szene aus dem Film denken, die ich in Bezug auf dieses Thema ganz interessant finde. Clooney (hab seinen Filmnamen vergessen) wird von Reportern zum Thema "Todesstrafe" befragt und, weil er für ihre Abschaffung plädiert, mit dem oben erwähnten Dilemma konfrontiert ("What if someone killed your wife?"). Seine Antwort ist (ich zitiere aus dem Kopf) in etwa folgende: "I would find the guy and kill him." Sein Gesprächspartner folgert nun, dass er damit gegen seine vorherige Aussage zum Befürworter der Todesstrafe würde. Clooneys Antwort lautet jedoch "It only means I would commit a crime for which I would happily go to jail". Soll heißen: die Tatsache, dass ich in einer Notsituation genauso handeln würde, macht die eigentliche Tat weder legal noch moralisch richtig. Auf Folter lässt sich das meiner Meinung nach genauso anwenden.

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Aber Sicher ! Wenn man eine "Familie" hat, von dem jeder einzelne einfach nur Müll ist (gewalttätig, alkoholkrank, hysterisch, falsch, kriminell,krank, egoistisch, tirebhaft ,verantwortungslos u.s.w.). Und man mit diesen Leuten zusammenleben muss, womöglich noch auf sie angewiesen ist.

Das ist viel schlimmer, als Deine Version. Zumal man dann auch keinen Bock hat sich eine neue "Familie" aufzubauen.

Gruß: Isa´

Es gibt vieles was absolut tragisch ist, daß ich nicht weiß, ob man irgendwas auf den ersten Platz setzen könnte..

Aber ich habe letztens von einem Fall in Berlin gelesen, das mich selbst beim Lesen mitgenommen hat und für mich persönlich gehört er mit zu den härtesten Schicksalen, die ein Mensch erleiden muss..

Und zwar ging es da um ein Paar, was gerade auf dem Nachhauseweg von einem Bowlingabend mit Freunden waren, als sie ohne erkennbaren Grund oder Vorwarnung von 4 Jugendlichen angegriffen wurden.. Sie schlugen der Kerl mit ner Vodkaflasche mehrfach, traten auf ihn ein als er am Boden lag etc..

Die Freundin, die versuchte ihrem Freund zu helfen, bekam natürlich auch ein paar Tritte mit.. Aber damit nicht genug: Sie schleiften sie mit, vergewaltigten sie erst auf einem Spielplatz, zwangen sie zu stöhnen, vergaltigen sie noch 3 mal (in einem Hausflur und sonst noch wo) und ließen sie dann irgendwann, als sie, von den körperlichen Schäden mal total abgesehen, nur noch ein seelisches Wrack war irgendwann liegen und machten sich aus dem Staub..

So weit ich mich entsinnen kann, hat das Paar auch zusammen ein Kind.. Die Mutter ist heute unfähig ein eigenes Leben zu führen - sie leidet permanent unter Angstzuständen und ist total verstört - von dem Freund hat sie sich getrennt (ob man das so sagen kann, weiß ich nicht, jedenfalls sind sie nicht mehr zusammen).

Die Tragik, die die Frau von nun an jeden Tag durchstehen muss, ist kaum vorzustellen, aber für mich persönlich ist es nicht mal das alleine.. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie es dem Ex-Freund dabei gehen muss? Zu wissen, was seine Freundin durchmachen musste und er ihr nicht helfen konnte, obwohl er mit ihr zusammen unterwegs war. Die Hilflosigkeit und die Schande.

Und was wird aus dem Kind? Die Mutter verstört und nicht fähig sich nochmal auf einen Menschen einzulassen.. Der Vater nicht mehr da und auch er dürfte mit psychischen Problemen zu kämpfen haben (ob er körperlich bleibende Schäden hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr).

Die 4 Jugendlichen haben also 3 Leben gleichzeitig zerstört - und nicht mal die Qual beendet, sondern lassen ihren Opfern die Qualen jeden Tag auf's neue erleiden..

Seelischer Mord ist für mich das schlimmste Verbrechen überhaupt und die Tragik dahinter kaum vorstellbar.

Meine erste Reaktion war, daß ich meiner Freundin Pfefferspray besorgt habe und verzichte seit dem auf Alkohol um fahren zu können oder bestelle uns ein Taxi, wenn ich mit meiner Freundin unterwegs bin.. Ich weiß nicht, ob ich stark genug wäre, daß Schicksal des Freundes zu ertragen, wenn das meiner Freundin passieren würde..

Es sollte wirklich ein Umdenken stattfinden, was Verbrechen an der Seele betrifft.. Klar, wie will man das bemessen und natürlich tun wir ständig Menschen weh, wir können ja auch nicht auf jeden Menschen Rücksicht nehmen (zum Beispiel Liebeskummer).. Aber irgendeine sinnvolle Gesetzesformulierung muss doch möglich sein, um so ein Verbrechen auch mit einer gerechten Strafe zu versehen..

Naja, meine Meinung dazu, vielleicht stehe ich damit auch alleine.

Ich wünsche euch eine gute Nacht.


user1748 
Fragesteller
 03.11.2011, 05:17

Eine schlimme Geschichte, die schon einem zum Nachdenken bringt...

Ich bin auch deiner Meinung, dass solch schlimme, unmenschlichen Täter mit einer gerechten Strafe bestraft werden müssen.

Aber selbst dann würden sich viele darüber streiten, welche Strafe angemessen ist.

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