Was haltet ihr von sigmund Freud (seine Theorien und psychischer apparat,3 Instanzen usw...)?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die eine Position wurde ja bereits genannt. Freuds Theorien seien unwissenschaftlich.

Im Grunde sehe ich das auch ein bisschen so und sehe mich daher nicht als Anhänger der Psychoanalyse.

Man kann aber wiederum andererseits auch bemerken, dass Psychologie insgesamt nicht annähernd so empirisch-wissenschaftlich ist wie sie behauptet. Jede Schule stellt zunächst ihre Axiome auf, die sie wissenschaftlich nicht beweist (beweisen kann) und führt erst danach Beweise im Rahmen der dadurch vorgegeben Irrtümer.

Auch die Verhaltensforschung/Lerntheorien müssen das tun, kritisieren jedoch jeweils nur andere Schulen (wie das in der Wissenschaft natürlich überall üblich ist ^^).

Freud hat aber auch Bahnbrechendes gedacht, das heute nach wie vor so aktuell ist wie zu jeder Zeit.

Und zwar: dass man Menschen nicht als "krank" abstempelt, die anders denken als man selbst und sie dann von sich weg schiebt, sich distanziert und mit Apparaten oder Chemikalien bearbeitet.

Sondern dass man mit ihnen redet!

Sogar dass man nicht zu ihnen redet, sondern sogar SIE reden lässt!

Das ist nichts Vergangenes, sondern heute noch aktuell und wird es auch in Zukunft bleiben. Denn auch wenn heute keine folterartigen Heiss- und Kaltbäder mehr in der Psychiatrie angewendet werden, um zu "heilen", so ist auch heute das grosse Bedürfnis der Psychiater, Menschen, die sie nicht verstehen (wollen), mittels Methoden ihren Willen aufzuzwingen. Nur sind das heute dann eben Chemikalien oder Elektrokrampftherapien.

Und das Gespräch - zumal das nach beiden Seiten fliessende - ist ihnen ein Greuel und wird z.T. sogar mit Lehren bewusst abgelehnt. Die im Berufsstand gängigste ist die der "professionellen Distanz" (zum Patienten/Klienten). Auch das übrigens eine Lehre, die in keiner Weise empirisch bewiesen ist. Zwar wirst Du so gut wie jeden psychiatrisch Tätigen davon reden hören, doch nicht einer (!) wird Dir auch nur eine einzige Studie nennen können, geschweige denn ein umfassendes Werk, das ihren therapeutischen Nutzen beweisen würde.

Wenn Du Dich mit Freud befasst, dann findest Du Versuche, das seltsame Denken oder gar Fühlen anderer Menschen nicht einfach nur von sich abzuspalten, sondern in irgendeiner Weise zu verstehen und anderen  zu erklären.

Man mag die Erklärungsmuster für falsch halten. Doch der grundsätzliche Ansatz, dies überhaupt zu wollen und dafür auf sich zu nehmen, in den anderen hinein zu hören, ist ganz massgeblich Freud zu verdanken.

Und daher täte es hunderttausenden heute so gut wie damals, von den Fragebogen-Auswertungen mal wegzukommen und sich ernstlich mit ihm zu befassen.

Klienten, die Psychoanalysen mitgemacht haben, sind in diesen jedenfalls nicht weniger zufrieden als in Verhaltenstherapien. Vielleicht sogar zufriedener. Und für andere Schulen, die noch weiter gehen in den kritischen Punkten, gilt dies erst recht.


verreisterNutzer  21.10.2017, 12:38

Was ist deiner Meinung nach denn aktuell besser?

Die Theorie des Scientology-Phantasten Hubbard?

Sicher ist Freud nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

Trotzdem sollte man nicht vergessen, was für Fortschritte durch ihn erst möglich waren. These und Anti-These bringen den Fortschritt.

Psychopharmaka so negativ als Chemie darzustellen, machen jemandem Angst, der - wenn du die Beiträge liest - selber einen psychiatrischen Beistand benötigt und eine Elektrokrampftherapie sollte eigentlich genauer erklärt werden, um Ängste zu vermeiden.

So könnte die Fragestellerin glauben, dass sie mit Kabeln mit dem Stromnetz verbunden wird, bis sie krampft!

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Rotfuchs716  03.04.2023, 17:20
@verreisterNutzer

Scientology warnt zu Recht vor Psychiatrie und Elektroschocktherapien. Hubbard hat wie Freud viele bahnbrechende Erkenntnisse. Das Hauptproblem bei Scientology wäre, dass man dort entweder reich sein muss (wie Tom Cruise oder John Travolta) oder aber versklavt wird wenn sich rekrutieren lässt dort. Viel lernen lässt sich von Hubbard auf jeden Fall!

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Ich finde seine Theorie mit den 3 Instanzen sehr passend. In meinen Augen macht das alles Sinn :)


JanaLia88 
Fragesteller
 13.10.2017, 06:51

Meiner Meinung nach steckt er alle in eine ,,Schublade'' ....

Was hältst du von seinen entwicklungsphasen?

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Dominoleben  13.10.2017, 07:00

Kenne mich leider nicht damit aus :)

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Überholt und irrelevant/ teils unwissenschaftlich. Er wird heute in der psychotherapeutischen Ausbildung gar nicht mehr gelehrt. Das liegt vor allem daran, das viele seiner Behauptungen auf empirisch nicht überprüfbaren Beobachtungen beruhen. Trotzdem ist er noch sehr populär. Wahrscheinlich liegt das daran, das seine Thesen zur Sexualität provozieren sind und seine Bücher deshalb verbreitet sind.

Ich mag das nicht, kann nichts damit anfangen.


JanaLia88 
Fragesteller
 13.10.2017, 06:45

Begründung,vielleicht? 😃

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