Was geht in Lehrerköpfen vor, die einem einfach eine schlechtere Note geben, als verdient?

verreisterNutzer  31.03.2022, 04:00

Was meint man mit „Schularbeitennote"? Das Ergebnis aller schriftlichen Kontrollen samt Klassenarbeiten?

DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:05

In Ö heißt das so. Ich meine die Note einer Klassenarbeit. In manchen Fächern gibt es nur eine. Ansonsten eben alle Klassenarbeiten.

verreisterNutzer  31.03.2022, 04:08

Schreibt man in Österreich auch andere schriftliche Kontrollen? Z.B. Tests. Oder schreibt man ausschließlich Klassenarbeiten?

DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:14

Das ist von Fach zu Fach verschieden. Im betreffenden Fach, worauf sich die Frage bezieht, gibt es nur eine Klassenarbeit, der Rest ist mündliche Mitarbeit, nur aufzeigen.

6 Antworten

Lehrer sind auch (irgendwie) Menschen und haben dementsprechend ihre Lieblinge. Auch die Erwartungshaltung spielt eine große Rolle. Es gibt Studien die belegen das, wenn Lehrer denken, oder ihnen gesagt wurde ihre Schüler seien schlauer als andere, sie dementsprechend behandeln. Selbst der Name spielt eine Rolle Kevin oder Konstantin, oder Chantal und Cassiopeia.


DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:13

Ich frage mich, wie sie dann bei Lenny und Mario zB auf die Idee kommt, sie seien weniger schlau als andere. (Ich rede natürlich von einer realen Situation, wir bleiben aber bei den Fakenamen.^^)

Lenny ist in den anderen Fächern im Durchschnitt besser als Fabian, vor allem in den Fremdsprachen und in Mathematik. Fabian hat die besseren Noten in den Chillfächern (Zeichnen, Musik, ...), weil Lenny in diesen öfters fehlte. Im Durchschnitt aber dürfte es sich ausgleichen.

Wieso kommt sie (nehmen wir an, es ist so) dann auf die Idee, Fabian sei schlauer als zB Lenny und verdiente deshalb eine Note besser? Das ergibt ja keinen Sinn, wenn man die Restnoten ansieht.

Ich weiß, was du meinst. Nur jetzt rattert der Schädel, wie sie die Schlauheit oder Dummheit der Schüler beurteilt haben soll. Nicht einmal da lässt sich ein Sinn ergebendes Muster finden.

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Schwarzcore  31.03.2022, 04:31
@DoctorInge

Es geht ja dabei eher um ein + oder - , nicht um gut oder mangelhaft. Lehrer sind und können nicht objektiv beurteilen. Die Frage sollte auch eher lauten wie sinnvoll das heutige Schulsystem noch ist.

Abgesehen von Lesen, Schreiben und den Grundrechenarten, Deutsch, Englisch sagen wir mal den Basics, kann sich heutzutage jeder Mensch nahezu jede gewünschte Information in Sekunden beschaffen.

Und in dem Zusammenhang gehörte auch das ganze Benotungssystem auf den Prüfstand. Im großen und ganzen haben wir noch das Schulsystem das nach den Krieg eingeführt wurde bloß mit Computer.

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DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:52
@Schwarzcore

Es müsse ein System geben, das nur noch objektive Noten zulässt. Wie immer das umgesetzt werden soll.

Aber es wäre das Beste. Neben der Korrektur einiger anderer Fehler in unserem Schulsystem.

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Sehr gute Frage. Man geht als naiver Schüler immer davon aus, dass LehrerInnen total rational sein müssten. Haha. Nix da. Könnte ganze Romane, und zwar eine Romanserie (20 Bände mindestens) über merkwürdige Benotungen schreiben.

Es geht nicht nur um Benotungen, sondern auch um das Verhalten von Lehrern im Unterricht. Da haben sie offenbar ihre Lieblinge und ihre Hasslinge. Vielleicht spielt, zumindest im Unterricht, der Pygmalion-Effekt eine Rolle. Sprich, der Lehrer glaubt, er habe dir etwas sehr gut beigebracht, es liege also an seiner pädagogisch-didaktischen Leistung, und aufgrund von zwei, drei darauf folgenden positiven Erfahrungen mit einem Schüler meint Mr. Superlehrer, dass du sein Werk bist, wenn du die „richtigen” Antworten gibst, gibt dir einen Heiligenschein, und der Schüler (hab keine Lust zu gendern, deswegen das Maskulinum) wird zum Vorzugsschüler.

Verwandt damit ist der Availability bias. Kurz, du bist einmal gut, oder halt „schlecht” und, zack, bist du gelabelt als guter oder schlechter Schüler.

Werde mir die Frage merken und mal schauen, ob sich LehrerInnen morgen oder die Tage zu deiner Frage äußern.


DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:28

Das Ding ist halt, dass bei mir ja nicht einmal eine schlechte Vorleistung besteht. Wir bekamen sie in diesem Jahr neu, sie kennt also keine Vorleistung von mir in diesem Fach, obwohl die alle gut gewesen wären.

Nun war die erste Note, die ich schrieb, eine 1. Also müsste man doch eigentlich denken, das hinterließe einen guten Eindruck.

Es kann auch nicht daran liegen, dass sie denkt, es läge an ihr. Sie hat uns auf die Klassenarbeit nicht vorbereitet und das weiß sie auch. Sie hatte die Wochen vorher Corona und war deshalb nicht da. Somit gingen wir alle komplett unvorbereitet da rein und sie sah die nackte Talentleistung.

Aber irgendwie scheint sie es mir wohl nicht zu gönnen. Es ergibt einfach keinen Sinn.

Ich weiß was du meinst und kann es prima nachvollziehen, ich kann mir auch vorstellen, dass das in der Praxis so auch oft geschieht. Nur zu meinem Fall passt es halt irgendwie wieder nicht. 😅

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JoNothan  31.03.2022, 04:32
@DoctorInge

Ja, sorry. Habe in der Aufregung — Trigger: Läääährääär — an deiner Frage vorbeigeantwortet. Öhm, ja. Lehrer bashen und selbst ... Gehe jetzt schlafen. Gute Nacht.

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Dann hast du dich eben zu wenig angestrengt , es gibt eben Lehrer wo man sich mehr anstrengen muss und welche wo man einfach eine 1 bekommt.


DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:20

Also wenn ich eine 1 in der einzigen Klassenarbeit schreibe und jede Stunde mitarbeite und das was ich sage, auch stimmt, dann war es zu wenig für eine 1? Was müsste man deiner Meinung nach denn noch tun, um eine 1 zu bekommen?

Ich meine ja nur... Wenn sie schlielßlich auch die Leute bekamen, die keine 1 in der Klassenarbeit schrieben und auch ansonsten keinerlei Mitarbeit zeigen. Wenn man das vergleicht, hätte meine 1 eigentlich mehr als klar sein müssen.

Bitte kein Schülerbashing a la der Lehrer hat immer recht, sei nicht faul, tu halt mehr. Ich meine, bitte. Mehr hättest du auch nicht tun können, das war das Optimum.

Und bei anderen hat es schließlich gereicht, obwohl sie deutlich vom Optimum entfernt waren. Hast du dir die Fragebeschreibung überhaupt angesehen?

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DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:42
@TOM234764

Das hat einen Blödsinn mit Selbstmitleid zu tun. Ich zeigte hier nur eine sichtliche Ungerechtigkeit auf. Was das deinerseits jetzt soll, weiß ich nicht. Jedenfalls rentiert sich es genau ab diesem Punkt nicht mehr, die Diskussion fortzuführen.

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Lehrer sind auch nur Menschen und haben natürliche ihre Lieblinge, aber eben auch ihre Hasslinge. Was man von den beiden ist, hängt hauptsächlich vom eigenen Verhalten ab. Das konnte und kann ich bei mir sehr gut beobachten. Lehrer in deren Unterricht ich mich mündlich beteilige mögen mich. Genau so ist es auch andersrum.

Ja, jeder kennt diesen einen Lehrer der schönere Schüler bevorzugt. Eine Aussage von einem unserer Lehrer zu einer Schülerin aus meiner Klasse:

Bück dich und ich beglück dich!

Ein anderes (gut aussehendes) Mädchen wurde beim Singen mit einer 3 benotet, obwohl sie nur den halben Text konnte. Dass sie trotz schlechter Leistung so milde benotet wurde, kann natürlich an ihrem Aussehen liegen. Ob das auch stimmt?

Das weiß niemand, außer der Lehrer. Auffälligkeiten gibt es reichlich.

Wichtig ist, dass man mündlich mitarbeitet und sich auch ggf. verstellt. Das kann man für einen anständigen Abschluss doch in Kauf nehmen, oder?

Ansonsten gilt:

Das Leben ist kein Wunschkonzert und fair schon gar nicht! :-)


verreisterNutzer  31.03.2022, 04:31

Nachtrag: Auch hängt es davon ab, was man in den anderen schriftlichen Kontrollen leistet. Nicht nur die Klassenarbeiten zählen.

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DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:37
@verreisterNutzer

In diesem Fach gibt es nur eine Klassenarbeit, das ist die einzige Leistungskontrolle überhaupt in diesem Fach.

Der Rest ist nur aufzeigen / Mitarbeit in der Stunde.

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DoctorInge 
Fragesteller
 31.03.2022, 04:37

Also mündlich beteilige ich mich sehr stark und nahezu immer stimmt es auch, was ich sage. Ich zeige also nicht einfach auf, damit ich aufzeige und rede dann Blödsinn.

Hingegen ist es so, dass jemand, der sich überhaupt nie beteiligt, eine Super-Note bekam. Also die Hand ist da wirklich nie oben. Nie.

Ich weiß ja, du meinst es nicht böse. Aber mich nervt es, dass immer gleich gedacht wird, ich oder man oder der Schüler würde sich nicht anstrengen.

Natürlich "nehme ich eine häufige Beteiligung am Unterricht für meinen Abschluss in Kauf". Das ist doch ganz klar. Das liegt auch in meiner Persönlichkeit, in jedem Fach beteilige ich mich automatisch. Das war schon immer so.

Nur frage ich mich ehrlich gesagt, was ich eigentlich noch tun könnte.

Ich habe die volle Mitarbeit, kann man sagen. Ich melde mich also jede Stunde, rede keinen Blödsinn, war und bin immer höflich zur Lehrperson und hatte nie einen Streit mit ihr. In der Klassenarbeit hatte ich auch eine 1. Mehr Benotungsgrundlage gibt es in diesem Fach nicht.

So, wenn das keine 1 ergibt, wie dann?

Und ich finde es ist auch keine Entschuldigung, dass "Lehrer auch nur Menschen sind". Bei Schüler gilt diese Entschuldigung ja auch nicht. Abgesehen davon, dass man so viel Professionalität im Beruf schon erwarten kann. Es kann doch nicht so schwer sein, einfach diese Note zu geben, die rechnerisch herauskommt. Das darf man als Schüler schon noch verlangen.

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verreisterNutzer  31.03.2022, 04:39
@DoctorInge
Es kann doch nicht so schwer sein, einfach diese Note zu geben, die rechnerisch herauskommt. Das darf man als Schüler schon noch verlangen.

Ja, das darf man. Ich bin auch Schüler und verzweifle da manchmal auch. :-)

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  1. Lehrer sind Menschen
  2. Menschen sind emotional
  3. Emotionalität schränkt die Objektivität und Rationalität ein

Schlussfolgerung: Lehrer sind nicht dazu fähig, die exakte Kompetenz von Schülern zu messen.

Konklusion: Performance Schüler =/= Kompetenz Schüler