Was denkt ihr über die Kreuzzüge (insbesondere christliche aber auch andere gläubige Perspektiven)?

Still  06.02.2024, 15:58

Gab es jemals "gute Kriege"?

MissToyola 
Fragesteller
 06.02.2024, 16:18

Die sind eigentlich meistens sinnlos

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In den Kreuzzügen wird - ebenso wie im Institut der Inquisition - die Pervertierung und Entartung der originären jüdischen Reformlehre des Juden Jeschua ben Josef auf eine Ebene höchster Virulenz geführt. Das Christentum hatte in dieser historischen Stufe sich selbst ad absurdum geführt und sich endgültig vom eigentlichen Gründer gelöst......

Hier kannst du vieles Nachlesen zu den "Kreuzzügen":

http://www.kath-info.de/kreuzzuege.html

Die Geschichte begann aber schon davor:

Am 18. Oktober 1009 wurde in Jerusalem die Grabeskirche durch den fatimidischen Kalif Al-Hakim zerstört.

Al-Hakim war der dritte fatimidische Herrscher in Kairo. Aufgrund seines unberechenbaren und exzentrischen Verhaltens vermuten manche Historiker, dass er geisteskrank gewesen sei. Er begann 1008 eine Christen- und Judenverfolgung, die fünf Jahre andauerte: “Er verbot ihnen Wein und Schweinefleisch, führte die diskriminierenden Kleidervorschriften wieder ein, nach denen die Juden z.B. eine Glocke um den Hals tragen mußten, ja er verbot den Muslimen jeden geschäftlichen Verkehr mit ihnen, zog die Besitzungen aller Kirchen und Synagogen ein und ließ mehrere von ihnen zerstören, ja sogar Hand an die Kirche des Heiligen Grabes legen” (Claude Cahen, Der Islam. Vom Ursprung bis zu den Anfängen des Osmanenreiches, Bd. 14 von Fischer Weltgeschichte, Frankfurt a. M. 1987, S. 265).

Al-Hakim ging mit aller Schärfe vor. Er fügte noch die Verpflichtung hinzu, um den Hals ein schweres Holzkreuz zu tragen. Noch schlimmer war das alte Verbot, neue Kirchen oder Klöster zu bauen, beschädigte zu restaurieren und auf irgendeine Weise öffentlich den christlichen Glauben zu praktizieren, sei es durch Gesang, Prozessionen, Tragen von Kreuzen. Heimlich gebaute oder wiederhergestellte Kirchen wurden von den muslimischen Gouverneuren wieder zerstört.

Die Zahl der von Al-Hakim geraubten Kirchen gibt Hesemann mit 30.000 an. Die Zerstörungswut Al-Hakims machte auch nicht vor der Felsenhöhle mit dem Heiligen Grab halt, wie Hesemann berichtet: Man legte ein mächtiges Feuer an und brach anschließend den brüchig gewordenen Stein ab. Diese Schändung des kostbaren Heiligtums der Christenheit rief große Empörung hervor.

Al-Hakim hielt sich gegen Ende seines Lebens für die höchste Inkarnation Gottes, eine Lehre, an welche bis heute die überzeugten Drusen glauben, die seine Wiederkehr erwarten.

Zwar erlaubte neunzehn Jahre nach der Zerstörung der Kalif Al-Zahir (1021-1036) den Wiederaufbau der Grabeskirche, nachdem Kaiser Romanos III. Argyros (1028-1034) dem Bau einer Moschee in Byzanz zugestimmt hatte, aber im Laufe der Jahre wurden Jerusalem und das Heilige Land zu einem immer gefährlicheren Pflaster für christliche Pilger, besonders als 1078 die sunnitischen Seldschuken Jerusalem eroberten. Das langwährende Trauma der Schändung der Heiligen Stätten bereitete im Abendland den Boden für die schließlich aufbrechende Kreuzzugsstimmung, die durch den Hilferuf des bedrängten Byzanz ausgelöst wurde.

http://www.kath-info.de/islamgeschichte.html

LG

Woher ich das weiß:Recherche

Jesus hat nie davon gesprochen irgendwen zu töten. Er hat die Menschen geheilt. Menschen töten sich gegenseitig aus den unterschiedlichsten Motiven.

Ich denke, dass diese führenden Christen vor 1000 Jahren ganz schön umnebelt waren und die Botschaft Christi "liebet eure Feinde" völlig missverstanden haben. Vielleicht sogar nicht nur missverstanden, sondern für die eigenen Interessen missbraucht. Das hatte gar nichts "christliches"!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung