Was bedeutet Stolz, Ehre und Würde für euch?

6 Antworten

Würde bedeutet für mich, Respekt vor anderen Menschen zuhaben und nicht mehr oder besser sein wollen, als man ist.

Stolz und Ehre sind für mich negativ besetzt weil diese Begriffe sehr oft als Rechtfertigung für die Demütigung anderer Menschen (Frauen, Minderheiten, andere Nationalitäten) herhalten müssen.


HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:18
anderen Menschen zuhaben und nicht mehr oder besser sein wollen, als man ist.

Was ist man denn?

0
CamelWolf  10.12.2019, 18:26
@HansKluft66

Was "man" ist, weiß ich nicht. Aber was ich bin, das weiß ich. Ich bin ein Mensch, der in seiner Arbeit und seiner Familie aufgeht, der seine Kinder erzogen hat, ich will meiner Frau ein guter Partner und für meine Umgebung ein berechenbarer und umgänglicher Nachbar sein. Ich will meine Steuern zahlen und für das Gemeinwohl auch noch was drauflegen, an Arbeit oder an Geld. Ich will mich auch weiterhin nicht daran stören, dass Menschen auf der Suche nach einer Lebensperspektive oder auch nur auf der Suche nach Schutz in unser Land kommen und ich werde von einem kriminellen Ausländer auch in Zukunft nicht auf alle schließen. Ich was ich ganz sicher nicht toleriere: Dass Frauen misshandelt werden, weil sie die "Ehre" ihres Bruders oder Mannes oder des Neffen 6ten Grades "verletzt" haben und ich werde auch nicht tolerieren, dass irgendwelche einheimischen Dackel vor lauter Stolz auf unser Land wieder anfangen, andere als minderwertigere Menschen zu bezeichnen.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:33
@CamelWolf

Wenn du deine Steuern nicht zahlen würdest, würdest du dich als ehrlosen und würdelosen sehen und nicht mehr respektieren? Wieso ist es dir so wichtig?

Also bist du für deinen Nachbarn da und was wäre, wenn deine Nachbarn keine aufgeschlossene Menschen wären bzw. eher unstetige Wesen?

0

Stolz: Achtsamkeit, Rücksichtnahme auf andere

Ehre: sich nicht über und Unterschäten, halten was man verspricht

Würde: Empathie, Respekt


HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:15

Also sind die drei Begriffe nur etwas Subjektives und nichts festlegendes bzw. Ernstes oder wahres?

1

Ich habe sie noch nie in einer Physikabhandlung gesehen - dem entgegen jedoch haben diese Begriffe mehr Menschen getötet, als man sich gemeinhin vorstellen mag.


HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:13

Wie meinen sie es mit „Physikbehandlung“ wie stehen sie zu den Worten, halten sie davon was und warum?

0
feinerle  10.12.2019, 18:20
@HansKluft66

Physik - ABHANDLUNG. Oder anders erklärt, wie berechnet man physikalisch diese Begriffe.

Und wegen angeblicher "Ehre" wurden haufenweise Menschen getötet.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:21
@feinerle

Hättest ein Beispiel weshalb haufenweise Menschen umgebraucht wurden aufgrund der Ehre?

0
feinerle  10.12.2019, 18:23
@HansKluft66

Google mal nach Ehrenmord. Und dann zähl mal alle weltweit zusammen, wie oft man Menschen aus Gründen der Widerherstellung oder des Schutzes einer wie auch immer behaupteten "Ehre" umgebracht wurden.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:38
@feinerle

Ehre bedeutet die Familie, Schwester oder Mutter die zu einem und man beschützen sollte oder muss? Stimmt es? Würdest du deine Frau aufgrund deiner Ehre beschützen? Hältst du in diesem Kontext was von geliehener Ehre Zugesprochenes Etikett? :)

0

Ich differenziere generell in meiner Wortnutzung sehr stark. Bei einigen Wörtern.

Für mich sind Stolz, Ehre und Würde nicht dasselbe.

Da ich das immer schwer finde, den anderen Menschen meine Unterscheidungen auch verständlich zu machen, versuche ich das mal an Hand von Beispielen zu erklären.

Heute bin ich zum Beispiel stolz darauf, dass ich 1250m gekrault bin (+ anderen Übungen) ;-). Okay, darauf bin ich gerade akut stolz, denn ich finde diese meine Leistung gut.

Als ich aus dem Wasser kam und in der Dusche war, war ich stolz - aber nicht sehr würdevoll - bin ich da nie, da ist mir Würde nämlich nicht wichtig ;-).

Oder anderes Beispiel: Ich selber bin "stolz" darauf kein Nazi, kein Rassist und in meinen Augen auch sonst ein halbwegs guter Mensch zu sein. Wenn mich jemand als Nazi beleidigt, beleidigt der aber nicht meinen Stolz - den kann er mir nicht nehmen, denn ich weiß es ja besser, aber er verletzt meine Würde. Er verletzt damit die Tatsache, dass ich als Mensch Achtung haben möchte. Da ist Würde völlig unabhängig von Stolz, denn stolz ist etwas, das einzig und alleine mich selber betrifft und meine Handlungen. Würde ist eher wie ich behandelt werde, von außen, von mir selber, was die Menschen von mir halten (nicht ganz das, wie ich das meine, aber ich kriege es nicht in Worte verpackt).

Ehre dagegen ist wieder komplett etwas anderes - bei Ehre geht es für mich einzig und alleine darum, wie ich selber mich verhalte. Wenn ich jemanden in seiner Würde verletze - handel ich nicht ehrenhaft. Wenn ich selber meine Würde nach außen hin durch irgendwas "verliere" - dabei aber zum Beispiel Menschen helfe - handel ich ehrenvoll. Auf ehrenvolles Handeln wiederum kann ich stolz sein.

Ich hoffe, es wird wenigstens ein bisschen klar, wie ich wo, welches Wort benutze und definiere.

Was hat stolz sein mit der Armut, Arbeitsverhältnis oder sozialen Status gemeinsam?

Das Gegenteil von Stolz ist da die Scham würde ich sagen - und viele Leute schämen sich, wenn sie selber nicht hinbekommen, ohne Hilfe von außen, für sich und ihre Familie zu sorgen.


HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:29
Das Gegenteil von Stolz ist da die Scham würde ich sagen - und viele Leute schämen sich, wenn sie selber nicht hinbekommen, ohne Hilfe von außen, für sich und ihre Familie zu sorgen.

Also hat es weder mit stolz, Ehre und Würde zutun und mehr um die Scham? Aber wieso schämt man sich, weil man vielleicht von klein auf „reingelegt“ indoktriniert wurden ist, dass wenn man für seine Familie nicht sorgen kann, ein Taugenichts ist? Anscheinend lebt man trotzdem und jeder lebt irgendwie von jemandem auch wenn es 10 Generationen zurückliegt.

was die Menschen von mir halten 

Ist es dir wichtig was Menschen von dir halten? Wenn zusammen eine Gruppe von 500 Leuten dich als Penner beschimpfen, obwohl es nicht stimmt und es sich wie, man es von den Menschen kennt, durch Lästereien rumspricht, hättest Du Probleme und würdest du vor Scham im Erdboden versinken?

PS. sehr verständlich erklärt, danke sehr :-)

0
guitschee  10.12.2019, 18:39
@HansKluft66
Aber wieso schämt man sich,

Die hiesige Gesellschaft lebt es als Ideal vor, dass man sich selber um sich kümmern kann. Passt jemand dann nicht in dieses Gesellschaftsbild, schämt er sich eventuell.

Ist es dir wichtig was Menschen von dir halten?

Nicht immer. Es gibt manche Menschen, da ist mir das generell wichtig, ja. Freunde, meine Familie, manche meiner Profs - da möchte ich schon, dass die einen positiven Eindruck von mir haben. Ich würde mich nie dafür verstellen - denn das würde meinen Idealen von mir entgegenstehen, aber ich bemühe mich schon, Kritik von denen ect. ernst zu nehmen.

Desgleichen sind mir aber auch bestimmte Bereiche wichtig. Ich schreibe zum Beispiel super gerne Geschichten - das ist mir auch sehr wichtig - und da habe ich tatsächlich Furcht, dass ich da von Menschen für nicht gut befunden würde. In diesem Bereichen ist mir also wichtig, was von mir gehalten wird.

In anderen Bereichen und bei anderen Menschen ist es mir wiederum völlig schnurzegal. Ob Menschen auf der Straße der Meinung sind, sie müssten mich beleidigen - meine Güte, wenn die mit ihrem Leben nicht klar und deswegen jemanden beleidigen, was kümmert es mich - fuchsig werde ich da eher, wenn die andere beleidigen.

Wenn zusammen eine Gruppe von 500 Leuten dich als Penner beschimpfen, obwohl es nicht stimmt und es sich wie, man es von den Menschen kennt, durch Lästereien rumspricht, hättest Du Probleme und würdest du vor Scham im Erdboden versinken?

Nein. Sollen die doch. Da habe ich genug Selbstvertrauen und genug Trotz um dann zu sagen: und jetzt erst recht! Fuck it.

Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass ich in der Schulzeit mal blöd gefragt wurde, ob ich lesbisch sei (Dorf - etwas ruckständig offensichtlich), und ich danach den Strand für mich alleine hatte und im Dorf geredet wurde - darauf hin habe ich mir meine beste Freundin geschnappt und mit ihr beim nächsten Mal an diesen Strand Händchen gehalten (wir haben uns, beide Hetero, seitdem immer wieder einen Spaß draus gemacht) :-D.

Ich hab da ein bisschen was von meiner Oma ... die war auch so :-D.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:48
@guitschee

Ich finde deine Haltung, Einstellung echt cool und mutig :-) Was also „Fremde“ Menschen von dir denken ist Dir schnurzegal aber was deine Bekannten von dir denken eher nicht.

Die hiesige Gesellschaft lebt es als Ideal vor, dass man sich selber um sich kümmern kann

Genau, habe ich auch gemerkt aber woher kommt der Kern des Virus? Also die Ursache des Ideales?

Würdest du dich schämen, wenn du irgendwann mal (hoffe ich nicht) keine Steuern zahlen kannst und als soziale Randgruppe betiteln wirst und das von allem und jeder dich tagtäglich sehen?

0
guitschee  10.12.2019, 19:08
@HansKluft66
Also die Ursache des Ideales?

Im Überleben. Das ist ein Urinstinkt. Wenn man alleine nicht sich versorgen kann, verhungert man in der Natur - das ist im Menschen drin und macht auch Sinn.

Ein Mensch, der sich nicht selber versorgen kann, stirbt auf einer einsamen Insel.

Würdest du dich schämen, wenn du irgendwann mal (hoffe ich nicht) keine Steuern zahlen kannst und als soziale Randgruppe betiteln wirst von allem

Ich bin aufgewachsen als Kind mit Eltern, die Sozialhilfe und später Hartz IV bekommen haben. Zumindest meine Mutter. Ich habe also gesehen, wie es ist. Ich finde es sehr schwierig Geld von Menschen anzunehmen, bei denen ich weiß, auch die arbeiten hart dafür und sollten sich, meiner Ansicht davon mehr gönnen können.

Es wäre also nicht so, dass ich mich schämen würde, weil ich als Randgruppe betitelt würde - dieser "Titel" wäre mir wiederum egal, aber das Gefühl zu haben, Menschen, die dafür auch viel tun, etwas indirekt wegzunehmen obwohl ich weniger tue und ohne ihnen viel dafür zurück geben zu können (damit meine ich nicht nur Materielles), das könnte Scham verursachen, ja.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 19:34
@guitschee

Verstehe dich voll und ganz aber wieso nehmen wir die Menschen in den ärmeren Gebieten das ganze Geld und Lebensräume ab? Wieso nehmen wir der Umwelt ihre Ressourcen ab? Fürs Überleben ist es in Ordnung, das mache alle Menschen und Tiere aber andere aufgrund oberflächlicher Gier finde ich persönlich beschämend. Soweit denken die Menschen nicht, weil sie nur für die Wirtschaft des Landes tun möchten aber kaufen Produkte die geplündert wurden und man dafür nichts getan hat bzw. keine Energie investiert hatte aber die Beute desto größer war. Das finde ich widersprüchlich, hm vielleicht sollte man ab dem eigenen Bruttoinlandsprodukt stoppten und das andere ausblenden oder?

Ich habe also gesehen, wie es ist. Ich finde es sehr schwierig Geld von Menschen anzunehmen, bei denen ich weiß, auch die arbeiten hart dafür und sollten sich, meiner Ansicht davon mehr gönnen können.

Die gönnen sich doch mehr als die anderen, die minderbemittelten, sonst würden sie doch nicht freiwillig vom Amt leben die nur die Grundsicherung vorläufig deckt und das wars. Spaß oder leben ist nicht drin, sondern überleben.
Wieso? Wollten deine Eltern beide nicht arbeiten oder waren sie physisch krank?

0
guitschee  10.12.2019, 19:41
@HansKluft66

Weder noch. Meine Mutter hat sich erst um uns Kinder gekümmert, war dann tatsächlich eine Weile auf Grund einer Erkrankung arbeitsunfähig- und hat dann keine Vollzeitstelle mehr gefunden (halbtags kann man halt nicht von leben und braucht Geld vom Staat dazu) - je älter man ist, desto schwieriger ist das ja auch - meine Mutter war bereits 38 als ich geboren wurde und auf dem Gebiet des ehemaligen Ostens sind Arbeitsplätze ohnehin nicht so üppig.

Mein Vater hat dagegen immer viel gearbeitet - aber er ist ein leidenschaftlicher Handwerker - der gerne Vollholzmöbel baut und sich weigert zu fuschen. Was er allerdings nicht gut hinbekommt ist PR. Und auch da wieder: Sowas kann sich im Ex-Osten kaum einer leisten - er hat also immer viel gearbeitet und tut es noch, es springt nur kaum was bei raus - und einen Job als Angestellter - das passt überhaupt nicht gut zu seiner Persönlichkeit - zu freigeistig.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 20:14
@guitschee

Schade hast auf meinen ersten Text nicht geantwortet, warum eig? :D Deine Eltern, die armen, hatten keine anderen Wahl und haben alles richtig gemacht. Glaubst du die haben sich geschämt dafür bzw. auch vor dir?

0

Hallo Hans,

diese drei Begriffe sind antimaterialistisch und somit ein Fehler.

Die Menschen haben die materialistischen Bedürfnisse Fressen, Saufen, Dach überm Kopf und guter Sex, um das mal auf diese zu beschränken. Sie stellen nun fest, dass es an deren Erfüllung oft genug hapert und nehmen nun eine methodische, taktische Stellung zu sich ein. Sie relativieren diese Bedürfnisse mit Ehre oder so Zeug, statt sich um die Erfüllung zu kümmern.

Immerhin eine Ehre hat dann noch der arme Hund. Damit fängt er sich nun GESELLSCHAFTLICHE ANERKENNUNG ein - für die er sich aber nichts kaufen kann.

Um die gesellschaftliche Anerkennung lässt sich dann schön streiten. Wegen verletzter Ehre wird sich gern mal der Kopf eingeschlagen. Das liegt an der Totalität dieses Anspruchs als Grundlage der eigenen Persönlichkeit.

Ich selbst habe infolgedessen keine Ehre, Stolz oder Würde. Ehrlos und würdelos taper ich durch die Welt, und mir geht's damit zumindest blendend.


HansKluft66 
Fragesteller
 10.12.2019, 18:20

Und hast du keinen Respekt vor dich selber sowas wie Selbstachtung? Beinhaltet auch die Würde usw?

0
WisperndesGras  10.12.2019, 23:41
@HansKluft66

Nein, ich mecker eigentlich immer nur mit mir selber herum. Mache halt immer wieder Fehler, könnte Dinge besser machen. (Dies geht anderen aber auch so). Einen Ehrgeiz, den habe ich.

Selbstachtung: Was soll das eigentlich sein? Verdoppelt man sich da, stellt sich neben sich und achtet sich selbst? Sorry, ich weiß nicht, wie das gehen soll. Was wäre der Zweck solch einer Veranstaltung?

0
HansKluft66 
Fragesteller
 11.12.2019, 00:39
@WisperndesGras

Respekt bedeutet doch etwas Verliehens, Zugesprochenes also ein Etikett? Dann müsstest du doch haben?

0
WisperndesGras  11.12.2019, 01:09
@HansKluft66

Zum gegenseitigen Respekt mit anderen Menschen bin ich natürlich erzogen worden und erwarte auch Respekt von denen. Auf mich selbst bezogen ergibt Respekt aber keinen Sinn. Selbstrespekt? Was soll das nun wieder sein.

Du bringst immer neue abstrakte, moralische und selbstbezügliche Begriffe, die für mich alle nicht gelten. Was hätte ich denn von denen? Mehr Reisen, mehr Sex? Gerade mit meiner - meinetwegen respektlosen - Selbstironie bin ich zum Beispiel bei Frauen gut klar gekommen, behaupte ich. Viele haben bemerkt, dass ich ganz gute objektive Urteile über die Welt treffe, weil ich mich bei diesen Urteilen immer selbst völlig herausnehme. Nichts verletzt meinen Stolz, meine Ehre und Würde. Denn ich habe diese nicht. Mir ist immer klar, dass es nicht um mich geht in der Welt. Ich mache mir keine Illusionen.

Wenn ich Mist gebaut habe, konnte ich das immer ganz gut mit Selbstironie eingestehen, behaupte ich. Die Frauen haben an mir oft gemocht, dass ich nicht doof bin.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 11.12.2019, 01:24
@WisperndesGras
Nichts verletzt meinen Stolz, meine Ehre und Würde

Da haben wir es doch :) Du hast es selber gesagt, nichts kann deinen Stolz, Würde und eure verletzten oder?

Zu meinem Text noch mal, sorry habe den Begriff Respekt in den Kontext mit Ehre verwechselt. So wäre es eigentlich richtig „Ehre bedeutet doch etwas Verliehens, Zugesprochenes also ein Etikett und das müsstest du doch haben, weil du hast auch eine Mutter, einen Vater oder eventuell eine Schwester, Kind etc....!?

Willst du deine Ehre, in so einer unerwartet Situation, nicht umgehend selber eingreifen und beschützen? Wenn sie befleckt oder von einem Fremden wahllos angegriffen wird?

Erst die Polizei rufen und sich selber nicht in Gefahr begeben aber indirekt trotzdem Zivilcourage zeigen, ist mit einem Anruf an die Zentrale schon vernünftig aber bei deinen Engsten, wird man da doch instinktiv emotional und persönlich angegriffen/betroffen, weil es zu dir gehört und deine Ehre ist?

0
WisperndesGras  11.12.2019, 11:18
@HansKluft66

Nein Hans,

du hast mich missverstanden und ich mich auch missverständlich ausgedrückt. "Nichts verletzt meinen Stolz, Ehre und Würde" meine ich so, dass ich diese NICHT HABE. Dann kann sie auch niemand verletzen.

Heute wirst du schnell mal angefeindet. Ich hatte mal Streit mit dem (türkischen?) Betreiber einer Autowaschanlage. Dann kam der übliche Shice: "Ich f.... deine Mutter oder Freundin" oder ich weiß nicht mehr genau. Auch im Internet wurde ich schon als Sohn einer kranken Hure oder irgendwas bezeichnet. Ich habe dann geantwortet, dass meine Mutter, die Hure, mich immer zwischen zwei Freiern gestillt und gepampert hat, und ich auf diese Weise auch ganz gut groß geworden bin. Dann fällt den kleinen Deppen nichts mehr ein. Ihr Zeug perlt an mir ab. Kleine Deppen: SIE sind doch in diesem Moment die arme Sau, ich nicht. Ich lächel über sie milde. Ich weiß am besten, was ich von mir selber zu halten habe.

1
HansKluft66 
Fragesteller
 11.12.2019, 13:08
@WisperndesGras

Echt krass und was hältst du von dir?

Ich könnte so niemals über mich reden 😬 es würde mich zutiefst verletzten, deshalb könnte ich solche Wörter nicht über die Lippen bringen :)

0
WisperndesGras  11.12.2019, 14:27
@HansKluft66

Versuch's mal auf diese Art in irgendeinem Streitfall. Wenn dich jemand als "Sohn einer Hure" beschimpft, weiß derjenige ja genauso wie du, dass das nicht stimmt. Und über Sachen, die nicht stimmen, braucht man sich nicht aufzuhalten. Höchstens eben in selbstironischer, satirischer Weise, wie ich das mache. Man wird sehr locker und souverän so. Einige Beleidiger sind oft plötzlich auch weich geworden, wenn ich ihnen so gekommen bin. Denn - sorry - Leute, die mit einer ausgeprägten Ehre herumlaufen, sind halt meistens Schwächlinge. Sie klammern sich oft an eine selbst konstruierte Abstraktion, die überdecken soll, dass sie wenig haben, können oder vor allem durchschauen.

Was ich von mir selbst halte? Lass es mich mal von der faktischen Seite her sagen: Ich habe jahrelang die halben Wochenenden damit verbracht, in verqualmten Räumen das Denken zu lernen. Wie weit das erfolgreich war, nun ja... Meine "Spezialgebiete" sind hier Politik und witzigerweise die Erotik der Frauen. Das zweite noch mehr, das macht halt mehr Spaß ....

1
HansKluft66 
Fragesteller
 11.12.2019, 15:01
@WisperndesGras

Alles echt sehr interessant aber trotzdem kann ich es einfach nicht verstehen, wie man keine Selbstachtung vor sich selbst haben kann, abgesehen vom Respekt und Ehre. Eine Würde muss man haben, um in der Gesellschaft ernst genommen zu werden. Die Sätze die Du von dir gibst, sollten Menschen erreichen, wenn du es irgendwann mal in irgendeiner heikle Situation mal möchtest und so einen Tag wird es geben. Und wenn du nicht dich ernst nimmst oder respektiert, dann werden es andere auch nicht tun und dich ebenfalls nicht für voll nehmen, wenn du mal etwas kundtun möchtest und es für dich auch wichtig ist. Respekt ist die Würde und Ehre ist etwas was dir gehört, obwohl von Ehre ist selber nichts halte. Nichts gehört mir aber der gesunde Respekt bzw. Würde sollte schon sein wichtig sein oder :-)

0
CaptainPicard60  05.10.2022, 18:00

Dieses entspricht mehr der Definition eines Wurmes.

0