Was bedeutet Armut für Priester?

6 Antworten

Pflichten würde ich das nicht nennen. Es sind evangelische Räte (von Evangelium, nicht von evangelisch)., und sie gelten zunächst für die Ordensleute, nicht für Priester allgemein.

Aber natürlich sind auch die Priester - wie alle Christen - aufgerufen, diese Ratschläge des Evangeliums zu beherzigen. Und wie bei allen Christen gibt es auch bei den Priestern solche und solche: die einen nehmen es ernst, die anderen sehen es lockerer.

Wenn jetzt Priester, wie du sagst, 3000-5000 Euro verdienen, dann können sie das Geld verwenden, um sich den neuesten BMW zu kaufen, oder sie können das Geld für wohltätige und caritative Zwecke spenden. Letzteres würde dem evangelischen Rat der Armut sehr viel besser entsprechen.

Zu bedenken wäre abschließend noch: Nur wer Geld hat, kann damit etwas Gutes tun.

Ein Priester verdient an sich nichts. Auch ein Mönch ist ein Priester. Mönche sind bettelarm und besitzen nichts. Was aber vielen Priestern Geld bringt, ist ihre Arbeit: die Pfarrstelle. Die Voraussetzung, um Pfarrer zu werden, ist allerdings die Priesterweihe. In Deutschland verdienen Pfarrer wirklich nicht schlecht. Um eine Familie gut zu ernähren, ist so viel Geld schon nötig, aber nicht für einen einzelnen Mann. Aber das Geld ist nicht da, dass man das anhäuft oder immer die teuersten Sachen kaufen kann. Gut, man muss zugeben, dass eine anständige Soutane auch sein Geld kostet; das sind aber Einmalanschaffungen.

Das Geld bei Pfarrern ist zunächst einmal, damit sie "flüssig" sind. Sie sollen sich nicht um ihre Finanzen zu sorgen haben, damit sie mehr Gedanken für die Pfarrei übrig haben. In Frankreich sind viele Pfarrer z.B. sehr arm und müssen noch einen Nebenjob haben, um ihr Leben finanzieren zu können. Ein Priester muss eben manchmal Anschaffungen machen. Er sollte immer die neuste theologische Literatur haben, die Stundenbücher auf dem neusten Stand haben, etc. Das kostet alles sein Geld.

Es bleibt hierbei aber immer noch einiges übrig. Das Geld ist dazu da, dass ein Pfarrer damit etwas macht. Damit ist gemeint, dass er sich durchaus als großzügig zeigt, wie den Ministranten mal einen Kasten Bier zu sponsorn oder zum Pizzaessen einzuladen, aber auch, dass man damit Bedürftigen hilft. Manche Priester helfen z.B. einer finanziell schwachen Familie, indem sie die Wohnungsmiete bezahlen. Aber natürlich schmeißen Pfarrer auch öfters mal bei den Bettlern mehr Geld in den Bechern oder geben ihnen eine warme Mahlzeit. Pfarrer sollen also mit ihrem Geld Gutes tun. Ich selbst habe das auch bei vielen Pfarrern erlebt. Es gibt aber auch die andere Sorte von Priestern, die mit Anzug und Krawatte und einem teuren Mercedes mehr wie ein Manager aussieht.

Die Kirche hat dem allgemeinen Volk schon immer gerne Dinge gepredigt, die sie selbst nicht oder nur sehr selten eingehalten hat. Angefangen bei einem bescheidenen Lebensstil, bis hin zur Nächstenliebe und Hilfe für die Menschen, die sich nicht selbst helfen können. Das sind Dinge, die auch Jesus laut der Bibel von seinen Nachfolgern gefordert und selbst praktiziert hat.

In Wirklichkeit ging es dieser Institution immer nur um materiellen Wohlstand, Gehorsam und Macht. Erst durch die Reformation wurden jene Prozesse in Gang gesetzt, die dazu geführt haben, dass sich heute manche Kirchen ihrer eigentlichen Aufgabe wieder bewusst werden.

das ist so nicht ganz richtig,

Pfarrer sind sehr häufig weltliche Priester, d.h. keine Ordenszugehörigkeit und diese Priester legen keine Gelübte der Armut ab. Das machen nur Priester in Ordensgemeinschaften.

Ausserdem verdienen Pfarrer um die 4000 EUR und nicht mehr als 5000 EUR ,  davon bezahlen sie die Haushälterin, Auto und alle Kosten, die sie haben. Allerdings keine Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung, da sie so etwas ähnliches wie Beamte sind.

wenn man vergleicht, das eine Person in der freien Wirtschaft mit so einer Ausbildung, mehrjähriges Studium oft mit Doktor deutlich mehr verdienen, sind Priester nicht mehr so "reich" besonders wenn man den Stundensatz ausrechnen würde, der locker bei 50 -60 Stunden Pro Woche liegt, kein Wochenende und Feiertage sowieso nicht, Urlaub auch nur 4 Wochen im Jahr.

aber es ist schon richtig, was macht ein Priester mit einem Gehalt, von dem sonst locker eine 4-Köpfige Familien leben muss....

Er ist nicht verpflichtet, aber angehalten auch sehr großzügig bei Spenden und Hilfsorganisationen zu sein....

ich weiss, unser Pfarrer hat immer Brot und Getränke für Menschen zuhause, die Hunger haben. Einige kommen regelmässig und das wird auch alles aus der eigenen Tasche bezahlt....

Anderes Beispiel: Mutter Teresa. Die hat die Kranken dahinsiechen lassen, ohne zu helfen, weil deren Leid laut ihrer Aussage der direkte Weg zu Jesus sei. Sie selbst wollte diesen Weg jedoch komischerweise nicht beschreiten. Als sie krank wurde, ließ sie sich von den besten Ärzten helfen, die die Welt zu bieten hatte.

Verlogenheit ist zweifellos der Kern des Katholizismus.