Warum sollen Kinder das Klima zerstören?

11 Antworten

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Wer von Euch versteht diesen Gedankengang, oder denkt auch so?

Ich verstehe den Gedankengang vollkommen, und denke größtenteils genauso.

Ich bin selbst seit letztem Jahr Mutter - das war immer mein größter Wunsch - und wir wollen auch noch mehr Kinder.

Klar, Kinder sind ja auch etwas wundervolles.

Krisen gab es doch zu jeder Zeit - wenn wir uns einfach nicht mehr vermehrt hätten, weil es (gerade) schwierig ist, wären wir doch bereits ausgestorben, oder wie seht ihr das?

Es geht ja nicht einfach um irgendwelche Krisen, sondern es geht um eine Krise, die ausgelöst wurde, durch ein exponentielles Wachstum der Gattung Mensch.

Was denkt ihr über den oben genannten Gedankengang von vielen Leuten?

Ich gehe da wie gesagt grundsätzlich vollkommen mit. Ich persönlich denke aber auch, dass wir, die sich keine Illusionen über unseren Zustand und unsere Situation machen und schon seit Jahrzehnten tiefgreifende Opfer bringen oder einfach die Bereitschaft aufbringen unsere Gewohnheiten abzulegen, um diese Entwicklung nicht noch zu verstärken, trotzdem auch für einen gewissen Nachwuchs sorgen sollten, um diese Kultur und diese Denkweise, die wir uns in unseren Familien erarbeitet haben, weiterzugeben.

Ich habe nie Kinder gewollt, einfach weil ich Kleinkinder und Babies überhaupt nicht mag. Meine kleine Pflegeschwester war schon die Hölle (sie kam mit 10 Monaten zu uns). Da brauche ich auch keine anderen Gründe für.

Das es schon jetzt zu viele Menschen gibt ist so. Da liegt das Problem aber nicht hier sondern in Ländern, wo nur viele Kinder eine gewisse Absicherung im Alter geben und einige auch die ersten Jahre nicht überleben.
So lange sich dort nichts ändert kann auch hier jede Frau, die Lust dazu hat so viele Kinder bekommen wie sie mag und versorgen kann. Diese Kinder haben wenigstens eine Zukunft.
Man sollte also eher versuchen, die Umstände in den Ländern zu verändern, wo die Bevölkerung besonders schnell wächst damit genau dort weniger Kinder geboren werden, die dafür eine bessere Versorgung bekommen können. Leider funktioniert das aus kulturellen Gründen nicht (Mädchen werden reihenweise abgetrieben)


DreiGegengifts  29.03.2023, 16:17
Da liegt das Problem aber nicht hier sondern in Ländern, wo nur viele Kinder eine gewisse Absicherung im Alter geben

Nein da ist der CO2 Fußabdruck so winzig, das er gar nicht ins Gewicht fällt.

So lange sich dort nichts ändert kann auch hier jede Frau, die Lust dazu hat so viele Kinder bekommen wie sie mag

Es ist genau andersherum, jedes Kind, das im Westen aufwächst, verursacht einen gigantischen CO2 Fußabdruck.

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Ich denke, man geht davon aus, dass die Kinder in unserem Lebensstil erzogen werden müssen:

Wenn alle Menschen so lebten wie die Europäer, wären fast drei Erden notwendig, um den Ressourcenverbrauch nachhaltig zu ermöglichen.
Wenn alle Menschen so lebten wie die Nordamerikaner, wären es sogar knapp fünf Erden.

Quelle: Ökologischer Fußabdruck und Biokapazität

Wer von Euch versteht diesen Gedankengang,

Bin selbst Vater.

Dennoch verstehe ich den Gedankengang, ist ja auch nicht schwierig: Weniger Menschen = weniger benötigte Ressourcen = weniger Umwelteingriffe.

Und dass man in einer Welt, die vor großen Herausforderungen steht auf die Idee kommen kann, kein Kind in eben diese Welt zu setzen um ihm die Schwierigkeiten zu ersparen kann ich auch verstehen.

Aber teilen tue ich diese Meinungen nicht.

Ich schätze auch, dass viele die das sagen ohnehin keine Kinder wollen (ist ja auch ok). Da das wiederum viele andere nicht verstehen oder mit Verachtung reagiert wird, sind Umweltschutz oder Unsicherheit eben ein praktischer Deckmantel, um sich für andere verständlich rechtfertigen zu können.


DreiGegengifts  29.03.2023, 16:20
Aber teilen tue ich diese Meinungen nicht.

Die Frage ist warum, denn den Widerspruch hast du gerade selbst dargelegt.

Ich schätze auch, dass viele die das sagen ohnehin keine Kinder wollen

Ich bin genau diese Meinung, und habe selbst einen Kinderwunsch. Ich denke eher dass diese Vorwurf daher rührt, dass manche diesen Widerspruch zwischen eigenen Wünschen und dem, was gut ist für uns alle nicht aushalten können.

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Callidus89  29.03.2023, 17:03
@DreiGegengifts
Die Frage ist warum, denn den Widerspruch hast du gerade selbst dargelegt.

Welcher Wiederspruch? Ich habe nur die Meinung anderer versucht nachzuvollziehen. Meine eigene ist aber eine ganz andere:

Betreffs des Klimas: Ich halte ein nachhaltiges Leben (also ohne rucksichtlose Umweltschädigung) für alle Menschen für machbar, selbst wenn wir 10 Mrd. wären, die alle den gleichen Lebenstandard wie wir in Deutschland hätten. Es ist alles wissen dafür da (Erneuerbare Energien, nachwachsende Rohstoffe, Recycling, Abwasserbehandlung, Müllvermeidung, Mülltrennung, Nahrungsmittelanbei, Nutztierhaltung, etc.), es haben nur zu wenige dazu Zugang. Aber es werden stetig mehr. Und mein Kind ist auch eines mehr und hilft hoffentlich dabei das Wissen in die Welt zu tragen, also um sie besser zu machen.

Und zu Krieg etc: Jede Generation hat ihre Krisen. Zum einen lebe ich in Deutschland und halte daher absehbar das Ausmaß unserer Krisen für Recht überschaubar. Zum anderen haben es Kinder steht's einfacher in Krisen zurecht zu kommen, denn sie sind wesentlich anpassungsfähiger als Erwachsene. Daher denke ich das mein Kind ein gutes Leben haben wird.

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Vielleicht versteht mancher Verantwortung übernehmen und die Triebe unter Kontrolle bekommen falsch.

Denn das sollten Menschen tun, um die Welt zu verbessern. Jeder seines und für sich.