Warum sind Quads schlecht für Eisläufer?

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Nicht nur Quads sind schlecht für den Körper, sondern auch Triples.

Weil ab einer bestimmten Umdrehungszahl die Gelenke von Hüfte/Knie/Knöchel und der Rücken enorm belastet werden. Je mehr Umdrehungen ein Sprung hat, desto schneller muss sich ein Eiskunstläufer drehen, da alle Sprünge ähnlich lange in der Luft sind (<1s, ca 50-125 Millisekunden).

Durch die Kombination der dabei wirkenden Kräfte entsteht eine 13-14fache g-Kraft, die bei der Landung auf den Eiskunstläufer einwirkt, und die Aufgrund der Geschwindigkeit eines Sprunges und der Beschaffenheit von Schlittschuhe noch schlechter absorbiert bzw abgefangen werden kann.

Dadurch trifft ein Eiskunstläufer nach neuesten Erkenntnissen mit dem 5-8fachen seines eigenen Körpergewichts wieder auf dem Eis auf, und dieses Gewicht wird vor allem von Unterbein, Fuß und Hüfte absorbiert.

Beispiel: Nathan Chen hatte 2018 ca 61 kg. Das heißt bei jedem Sprung, den er in seiner Olympiakür absolviert hat, haben seine Knochen und Gelenke jedesmal ein Gewicht von beinahe einer halben Tonne abgefangen.

Weil ein Eiskunstläufer die Sprünge ja nicht nur ein paar Mal macht, sonder oftmals 50 mal pro Tag, und das 5x die Woche, führt das oft zu Verletzungen aufgrund von Überbelastung zb. Ermüdungsbrüchen.

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Quellen:

The Science of Figure Skating

The Physics of Figure Skating

Figure 8: Skaters feel eight times their body weight when they land a jump

Physics Network: What forces are used in figure skating?

Impact forces upon landing single, double, and triple revolution jumps in figure skating