Warum sind Leute in Deutschland obdachlos?

13 Antworten

In den allermeisten dieser Fälle geht es letztlich um psychische Probleme. Sich mit unserer bürokratischen Verwaltung zu arrangieren kostet eben auch Kraft, man muss sich anpassen, Dinge verstehen, Unterlagen besorgen, Anträge und anderes rechtzeitig erledigen etc. - alles Sachen, wo es viele Menschen gibt, die daran scheitern...

Leider ist grad die Sachbearbeitung bei Hartz4 auch mehr für Repression und Druck bekannt, eher nicht für soziale Unterstützung bei Schwierigkeiten. - Motivation und Hilfe für einen "Neustart" o. ä. wird man hier wohl nicht finden. Zumeist kennen sich die Sachbearbeiter auch selbst gar nicht gut aus auf dem Arbeitsmarkt, sondern sie müssen die Leute nur schnell irgendwohin packen, damit man sie von der Arbeitslosenliste streichen kann und die eigene Aufgabe "erledigt" ist.

Es gibt viele Bettler aus dem Ausland die sowas absichtlich machen oder durch eine Bande. Viele deutsche Obdachlose finden einfach nichtmehr den Weg zurück in ein normales Leben, entweder wegen einer Sucht oder weil sie es einfach nicht können.

Bettler und Obdachlose sind nicht das Selbe

Manche Menschen ziehen tatsächlich die Obdachlosigkeit vor, andere finden keine Unterkunft, denn auch die Obdachlosenunterkünfte haben begrenzte Reccourcen und was auf dem Wohnungsmarkt los ist, ist ja hinlänglich bekannt.

Soweit ich weiß, muss man eine Meldeadresse haben, um Hartz IV beantragen zu können und es auch zu bekommen.

Es gibt viele Menschen die können oder wollen nicht in geschlossenen Räumen leben. Denen ist es nicht wichtig oder unmöglich sich dauerhaft in Gebäuden aufzuhalten.

Dann die unmöglichen Mietpreise und zu knappe Wohnlage in Deutschland. Es ist schon traurig, wenn sich ein gebürtiger Münchner mit nomalem Job keine Wohnung mehr in der Stadt leisten kann und in ein Wohnheim muss. Selbst dort kommt man nicht für immer unter. Nach Ablauf der Fristen muss man raus.

Ferner gibt es lebensuntüchtige Menschen, die eigentlich unter Betreuung leben sollten. Sie schaffen es weder Anträge zu stellen, regelmäßige Zahlungen zu organsieren noch den Überblick über ihr Leben zu behalten. Dazu gehören viele Suchtabhängige oder gescheiterten Existenzen, die aufgegeben haben oder in Depressionen verfallen sind.

Die selbst gewählte Obdachlosigkeit ist bei erschreckend vielen sowas wie die letzte Freiheit über die sie selbst bestimmen können und nicht wenige haben auch massive Probleme damit, sich in Strukturen einzuordnen die ihnen vorgegeben werden.

Bei zahlreichen Obdachlosen ist es auch ganz einfach ihr Hund, den sie in eine Obdachlosenunterkunft meist nicht mitnehmen dürfen.

Desweiteren gibt es in den Unterkünften reichlich Gewalt, Streiteren und Diebstähle.....: wer kann bleibt da oft lieber auf der Straße.

Eine Zeit lang hatte in dem Mietshaus in dem ich in Berlin gewohnt habe die Stadtmission mehrere kleine Wohnungen angemietet, um Obdachlosen mit angeblicher Perspektive diese als Basis für die Wiedereingliederung in das normale Leben zur Verfügung zu stellen...: Neubauwohnung, 35qm mit Balkon, alles notwendige für den Start und das Ganze in einem damals " besseren " Stadtbezirk.

Ergebnis....: in drei Jahren hat es nicht ein einziger derjehnigen die da einquartiert wurden geschafft, die Kurve zu kriegen.

Dafür hatten wir plötzlich ständig aufgebrochene Keller, mindestens ein Mal die Woche die Polizei im Haus, Müll und Fäkalien im Treppenhaus, Lärm...Saufgelage und allerlei zusätzliche " Gäste ", die sich auch noch ständig geprügelt haben.