Warum sind die Menschen manchmal wieder "dumm" geworden?

5 Antworten

Klischee und Vorurteil

Gruß nach Hessen und klasse, dass du eine Frage über das Mittelalter stellst. Es ist wirklich eine sehr spannende Epoche und zugleich wird über keine Zeit so viel Unsinn erzählt wie über diesen Zeitabschnitt. Und das gilt umso mehr für das Fernsehen und die sogenannten Dokumentationen, die über das Mittelalter ausgestrahlt werden. Es ist dabei auch egal, ob der Sender öffentlich-rechtlich ist oder RTLplus, es wird sehr viel Schrott versendet. Wenn du eine Dokumentation im Fernsehen gesehen hast, z.B TerraX, dann bist du nach der Sendung nicht klüger sondern dümmer gemacht worden.

Bild zum Beitrag Das typische Fernsehbild vom Mittelalter: Blaufilter, böse Blicke und schlechte Laune, kaputte Kleidung (die natürlich überhaupt nichtt so aussieht wie tatsächlich im Mittelalter) Dreck, Krankheiten, schlecht gebaute Häuser... zum Weglaufen

Seit der Altsteinzeit ist den Menschen die grundlegende Funktionsweise der Fortpflanzung bekannt, der Zusammenhang zwischen dem Beischlaf und einer Geburt. Dieses Wissen ist niemals verloren aber oft erweitert worden. Und selbstverständlich kannten auch die Menschen im Mittelalter das Prinzip! Gerade die Bauern, die doch tagtäglich davon umgeben waren. Tierzucht ist unmöglich, wenn man nicht weiß wo die kleinen Kälber herkommen. Das alles ist kein Zufall und die Bauern waren selbst nicht faul und haben fleißig mitgemacht und Kinder gezeugt.

Den Menschen war sicher nicht klar, was eine Eizelle ist und ein Spermium. Schließlich wurde das Mikroskop erst viele Jahrhunderte später erfunden. Aber sie wussten genau, wozu das Sperma dient. Darum wurde und wird es ja auch Samen genannt.

Bild zum Beitrag Schwangerschaft in einer mittelalterlichen Darstellung: übrigens kein Adel!

Es wird heutzutage gern so getan, als wären die Mittelaltermenschen dumm, rückständig, abergläubig und sogar zu blöd sich zu waschen. Aber sie waren es, welche...

  • Den Kompass erfanden
  • Die Versicherung erfanden
  • Die herrlichen Kathedralen bauten, was niemand mehr heute kann
  • Die Brille erfanden
  • Den Buchdruck erfanden
  • Die Universität erfanden
  • Das Segeln gegen den Wind entwickelten
  • Den bargeldlosen Zahlungsverkehr erfanden
  • Wahlprozedere erfanden die heute noch gültig sind
  • Die moderne Stadtverwaltung erfanden
  • Das Multitool erfanden (letherman)
  • Das Schießpulver besser nutzten
  • Kräne erfanden
  • Wasser- und Windmühlen konstruierten
  • Bauwerke schufen, die 1000 Jahre halten
  • Die internationale Zusammenarbeit erfanden
  • Die Landwirtschaft revolutionierten

Die Bauern waren ebenfalls nicht dumm. Denn damals war es üblich alles, alles selbst zu machen. Ein Bauer und seine Frau mussten viele verschiedene Kenntnisse besitzen:

  • Brunnen bohren
  • Hausbau
  • Viehzucht 《Fortpflanzung 》
  • Bier brauen
  • Wetterkunde
  • Imkerei
  • Pflanzenkunde
  • Einlagerung und Haltbarmachung
  • Brot backen
  • Stoffe weben
  • Kleidung schneidern
  • Zeiten zur Aussaat und Ernte bestimmen
  • Landgewinnung
  • Dach eindecken
  • Nähen
  • Werkzeugherstellung
  • Töpfern
  • Lichter herstellen (Kerzen, Tranlampen, etc.)
  • Feld bestellen
  • Jagen
  • Kochen (damit sind heute doch schon viele überfordert)
  • Schlachten und Herstellung von Wurst, Schinken, etc
  • Einkochen von Früchten
  • Färben von Stoffen
  • Obst- und Gemüseanbau

Das sind keine Dummblödis gewesen, sondern kluge und fleißige Menschen, die eben nicht auf Fertigprodukte zurückgreifen konnten wie wie heute. Wenn wir nähen wollen, was kaum jemand kann, kaufen wir Stoffe, Nähgarn, Material. Die haben erstmal die Wolle geschoren, verarbeitet und Nähgarn hergestellt, Stoffe hergestellt und gefärbt.

 - (Menschen, Sexualität, Gesellschaft)  - (Menschen, Sexualität, Gesellschaft)

So dumm waren auch die Bauern nicht. Dokumentationen haben auch nicht immer recht.

Es gab sogar Verhütung mittels einer Pflanze (welche habe ich leider vergessen). Die war allerdings nicht so effektiv wie die Pflanze, die die Römerinnen dazu nutzten.

Allerdings war die so begehrt und viel benutzt, dass sie leider schon zur Zeit des antiken Rom ausgerottet wurde.

Sie waren nämlich in der Hinsicht dumm, dass sie diese Pflanze nicht züchteten und anbauten, sondern sie wurde wild in der Natur gesammelt bis es keine mehr gab.

Aber viel intelligenter sind wir ja auch nicht - Siehe das aktuelle Artensterben aufgrund des Menschen.

Jedenfalls hatten die Römerinnen eine zuverlässige Verhütungsmöglichkeit. Im Mittelalter musste man sich mit etwas weniger wirksamen begnügen und das natürlich heimlich, denn es war von der Kirche verboten.

Die Doku ist Müll. Die Bauern waren nicht dumm.

Weil die Kirche gerne Wissen unterschlagen hat, die Frauen die damals den ganzen Frauen geholfen haben, waren die diejenigen die man als Hexen verbrannte und ja es gab sogar Kondome aus Schweinedarm also es war schon bekannt irgendwie.


Es war sehr wohl auch im Mittelalter bekannt das der Akt zu Nachwuchs Führen kann. Also so dumm waren die Menschen im Mittelalter nicht. Das war jeden klar.


Firmian  31.12.2023, 11:41

...ansonsten hätte man ledigen Müttern wohl kaum einen Vorwurf machen können....

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