Warum ist Schleswig-Holstein nicht Erdbebengefährdet?

5 Antworten

Weil es dort keine tektonischen Linien gibt. Erdbeben entstehen da, wo Kontinentalplatten (du kannst dir die Welt so vorstellen als würden die Kontinente auf geschmolzenen Gestein im Erdinneren schwimmen). Nur wo diese Kontinente nicht geschlossen zusammenhängen und sich aneinander reiben und sich stauen können Erdbeben entstehen. Ausnahmen bilden Gebiete mit vulkanischer Aktivität. In Schleswig-Holstein gibt es keine solche Grenze und auch keine Vulkane.

Woher ich das weiß:Hobby – Ohne Geschichte gibt es keine Zukunft

Wichtig für ein Erdbeben ist das Vorhandensein von Plattengrenzen. Plattengrenzen erkennst du an Vulkanen und Gräben sowie Faltengebirgen.

Das bedeutendste Faltengebirge in Deutschland sind die Alpen. Da gibt es auch vereinzelt messbare Erdbeben.

Die Vulkaneifel heißt so, da es dort inaktive Vulkane gibt. Auch die Maare dort sind vulkanischen Ursprungs. Natürlich können in dem Gebiet dementsprechend Erdbeben auftreten.

Der bekannteste Graben in Deutschland ist der Leine-Rhein-Rhone Graben. Da trennt sich Europa in zwei Teile. Zum Glück ist dieser Grabenbruch relativ ruhig und die meisten Beben können nur mit speziellen Instrumenten gemessen werden. Ein schwereres Erdbeben ist hier jedoch sehr gut möglich. Das letzte ganz schlimme Ereignis war 1356 das Erdbeben bei Basel https://de.wikipedia.org/wiki/Basler_Erdbeben_1356

Ich habe die Links von OpiPaschulke einer Geologin bei ask.fm geschickt, da ich es so ungewöhnlich fand, denn tektonische Bewegungen in Schleswig-Holstein sind mir völlig unbekannt.

Diese Antwort erhielt ich von einer Geologin:

Soweit ich weiß - und es wurde auch entsprechend in dem Artikel erläutert - können langwierige tektonische Prozesse noch Jahrhunderte später nachwirken, wie beispielsweise bei der Entstehung des Oberrheingrabens. Die Grabenschultern, die sich dabei heben, wirken sich viele Kilometer außerhalb des eigentlichen Entstehungsraums aus, in Form von kleinräumigen lokalen Beben. Im Falle von Schleswig-Holstein sind die entsprechenden Salzablagerungen für Bewegungen verantwortlich, da durch das Einwirken von Wasser Erosionsprozesse im Untergrund stattfinden. Und wenn dann historische Störungszonen nach der Entstehung großräumiger Gebirge (z.B. denen der Alpen) bis heute bestehen bleiben, können durchaus Bewegungen zustande kommen, die nicht zwingend mit üblichen tektonischen Zonen verglichen werden können. Dort sind dann meist mehrere Wirkungsmechanismen im Gange, wie auch hier mit dem flüssigen Sedimentmaterial im Untergrund der letzten Eiszeit, die durch Beben entstanden sind. Insbesondere das Pleistozän (die letzte Eiszeit) hatte mehrere Gefrierungs- und Trauungsprozesse hinter sich, was, vor allem bei Störungszonen, die Dynamik des Untergrundes sehr stark beeinflussen kann, da ständig Material verlagert und durch physikalische Prozesse neu nach oben verfrachtet wird, was zu entsprechenden Verschiebungen führt.

In Schleswig Holstein gibt es keine tektonischen Verwerfungen, die Erdbeben verursachen könnten.

Weil die Region Schleswig-Holstein auf einem stabilen Teil der Eurasischen Platte liegt. Google mal Plattentektonik oder Europa Erdplatte, dann kannst du es dir auf einem Bild ansehen

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft