Warum hat Zeitarbeit so einen schlechten Ruf und wie könnte man sie so gestalten, dass alle etwas davon haben?

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Hallo zuerst, dann kurz eine Anmerkung zu DerSchoppenhauer, Zeitarbeit gibt es seit Jahrzehnten! Unter der Regierung Schröder (man staune) wurde das "Reglement" gelockert wie z.B. die Überlassungszeiten, die vorher begrenzt war. Aber Ministerin Nahles will ja das Rad der Zeit zurückdrehen und manches rückgängig machen.

Wieso hat die Zeitarbeit so einen schlechten Ruf? Da könnte ich nun schreiben, weil die ZA ein sehr beliebtes Thema bei den Gewerkschaften sind, sehr beliebt bei mancher Presse und TV um hier mit schlecht recherchierten "Fakten" negatives zu schreiben und zu senden. Wieso habe ich noch nie was gelesen oder gesehen wo aus Sicht der Zeitarbeitsfirma ein Beitrag kommt?

Natürlich gibt es schwarze Schafe - die es übrigens in jeder Branche gibt. Denke hier mal an die Firma Schlecker zum Beispiel. Aber viele ZA Firmen arbeiten akkurat und sind sich der Verantwortung sehr wohl bewusst.

Zeitarbeit wird schlecht bezahlt. Querverweis auf die schwarzen Schafe. Es liegt des Öfteren nicht an den ZA Firmen, sondern an den Kunden die zwar super Personal haben wollen aber den ZA Firmen niedrige Verrechnungssätze zahlen. Da die ZA Firmen auch was verdienen müssen, dann nur der Mindestlohn von derzeit 8,80 Euro/Std. gezahlt werden. Übrigens der gesetzliche Mindestlohn liegt derzeit bei 8,50! Dann ab dem 01.06. liegt der Mindestlohn bei 9,00 Euro. Das ist nicht die Welt aber 50 Cent mehr dann als der gesetzliche Mindestlohn.

Ich bin absolut für einen Mindestlohn und bitte gerne auch einen höheren Mindestlohn. Das ist ein guter Hebel um die "Entleiher" zu zwingen einen höheren Verrechnungssatz zu zahlen.

Dann gibt es die sogenannten Branchentarifzuschläge, bedeutet die Leiharbeiter erhalten im Maximum 90% von dem Gehalt, was der fest Angestellte der die selbe Arbeit macht erhält. Das ist so gut wie gleiche Bezahlung. Es werden auch immer mehr Branchen wo dieser Zuschlag eingeführt wird.

Nächster Punkt der immer negativ bewertet wird. "Es wird ja eh nie jemand übernommen, die "Leiher" werden immer nur nach kurzer Zeit wieder weg geschickt..."  Das mag so sein und wenn Frau Nahles sich durchsetzt, wird das verstärkt wieder so sein. Aber tatsächlich gibt es VIELE Zeitarbeiter die lange in einem Einsatz sind. Und es gibt VIELE Zeitarbeiter die ebenso übernommen werden.

Für viele Unternehmen ist die Zeitarbeit mittlerweile eine sehr beliebte Stellenbörse, einen Zeitarbeiter zu ordern kostet erst mal nichts und dann kann man sich den Mitarbeiter/in in Ruhe anschauen und wenn gute Arbeit und Zuverlässigkeit da sind, diejenigen in der Regel kostenlos nach 6 - 9 Monaten übernehmen. Das ist für die Firmen eine günstige Variante.

Final liegt es auch an der Arbeitsweise und Leistung der Zeitarbeiter ob sie übernommen werden oder nicht.

Es gibt nicht nur Nachteile, sondern auch Vorurteile in der Zeitarbeit. Das waren nur zwei Beispiele die ich hier genannt habe! Natürlich muss man immer verbessern aber wo ist das nicht der Fall.


Familiengerd  25.02.2016, 13:04

Zeitarbeit wird schlecht bezahlt.

und

die Leiharbeiter erhalten im Maximum 90% von dem Gehalt, was der fest Angestellte der die selbe Arbeit macht erhält

Deine Aussagen als "Experte Zeitarbeitsfirma" irritieren mich etwas.

Entweder unterliegt die Zeitarbeitsfirma einem der beiden Tarifverträge für die Zeitarbeit; dann hat sie ihr eigenes Entgeltungssystem, das niedrigere oder höhere Entgelte vorsehen kann, als sie im Kundenbetrieb gezahlt werden.


Oder
der Leiharbeitnehmer hat - wenn die Zeitarbeitsfirma nicht tarifgebunden ist - im Kundenbetrieb dasjenige an Entgelt zu erhalten, dass vergleichbare Stammarbeitnehmer erhalten; das kann mehr oder weniger Entgelt sein, als wenn der Leiharbeitnehmer einem Tarifvertrag der Zeitarbeitsfirma unterworfen wäre.

Die pauschale Behauptung "Zeitarbeit wird schlecht bezahlt." ist jedenfalls sachlich falsch und auch kein "Privileg" der Zeitarbeitsfirmen (Schlecker wurde ja - nur als eines von zahllosen Beispielen "normaler" Arbeitgeber - bereits genannt).

Ich will die Zeitarbeit wahrhaftig nicht verteidigen, aber Zeitarbeitnehmer, auf die einer der beiden Tarifverträge für die
Zeitarbeit anzuwenden ist, stehen mit den dort vereinbarten
Arbeitsbedingungen (die übrigens auch höhere Urlaubsansprüche als die gesetzlichen und Stundenzuschläge vorsehen) oft besser da als viele Arbeitnehmer bei "normalen" Arbeitgebern!



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Markus Galuschka  25.02.2016, 13:13
@Familiengerd

Hallo Familiengerd, es gibt die beiden Tarifverträge das ist richtig UND die Branchentarifregelung zusätzlich. Das haben die Verbände (IGZ und EZB) mit dem DGB vereinbart. Das soll Zeitarbeitsmitarbeitern vom Verdienst nahezu gleichstellen. Im Moment sind es 7 Branchen wo dies bereits umgesetzt wird. Ich denke es werden weitere Branchen in den nächsten Jahren folgen. Das ist eine gute Sache!

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Zeitarbeit in Form von Verleihen von Arbeitskräften war früher in Deutschland verboten - erst Wirtschaftsminister Clement (SPD) hat das durch Gesetz legalisieren lassen - dafür ist er auch später mit einem entsprechenden Posten bei Adecco "belohnt" worden - zudem sitzt er im Aufsichtsrat des fünftgrößten deutschen Zeitarbeitsunternehmens DIS Deutscher Industrie Service.

Arbeitsverleiher sind die Sklavenhändler der Neuzeit; die Arbeitnehmer werden schlecht bezahlt und ihnen werden oft grundsätzliche Rechte verweigert; zudem werden "reguläre" Arbeitsstellen abgebaut und durch Zeitarbeitnehmer substituiert - diese Form der Ausbeutung muß endlich wieder verboten werden - wenn ein Unternehmen kurzfristig oder auch zur Aushilfe, Krankheits- Mutterschaft-, Elternzeitvertretung etc. braucht, dann kann man jemanden befristet einstellen.

Hier können die Arbeitsagenturen und Jobcenter intensiver bei der Vermittlung eingebunden werden.


verreisterNutzer  24.02.2016, 21:13

Zeitarbeit (bzw. deren Vorläuferformen) ist keine neue Erfindung

http://www.zeitarbeit.de/zeitarbeit/geschichte-der-zeitarbeit/

und hat sich in unserer modernen Arbeitswelt durchaus etabliert.

Der ursprüngliche Sinn der Zeitarbeit, Auftragsspitzen abzufangenm, ohne sofort sein Stammpersonal erhöhen zu müssen, ist von der Idee her ja gar nicht einmal so abwegig, doch leider scheitert es wieder einmal an der (exzessiven) Ausgestaltung.

Die Unternehmen (die sicher durch ihre Lobbyarbeit daran beteiligt waren) halten sich an die vom Gesetzgeber verabschiedeten Rahmenbedingungen. Diese sind m.E. allerdings mehr als fragwürdig (==> siehe hierzu auch meinen Kommentar zur Frage von @Idealot).

Dass man die nun seit Jahrzehnten vorhandene Zeitarbeit unbedingt verbieten sollte, halte ich für eine etwas gewagte Forderung. Meiner Ansicht nach müsste sie allerdings auf das notwendige Mindestmaß zurückgeführt werden. Dafür müsste dann jedoch eine unabhängige (!) Kontrollinstanz geschaffen werden.

Anm.: Dort würde ich gerne mitarbeiten :))    

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Familiengerd  25.02.2016, 12:48

die Arbeitnehmer werden schlecht bezahlt und ihnen werden oft grundsätzliche Rechte verweigert

Es gibt zwei Möglichkeiten:


Entweder unterliegt die Zeitarbeitsfirma einem der beiden Tarifverträge für die Zeitarbeit; dann hat sie ihr eigenes Entgeltungssystem, das niedrigere oder höhere Entgelte vorsehen kann,als sie im Kundenbetrieb gezahlt werden.

Oder der Leiharbeitnehmer hat - wenn die Zeitarbeitsfirma nicht tarifgebunden ist - im Kundenbetrieb dasjenige an Entgelt zu erhalten, dass vergleichbare Stammarbeitnehmer erhalten; das kann mehr oder weniger Entgelt sein, als wenn der Leiharbeitnehmer einem Tarifvertrag der Zeitarbeitsfirma unterworfen wäre.


Die pauschale Behauptung "die Arbeitnehmer werden schlecht bezahlt und ihnen werden oft grundsätzliche Rechte verweigert" ist sachlich falsch und bloße Polemik (womit ich die Zeitarbeit wahrhaftig nicht verteidigen will!)! Und auch die "Verweigerung grundsätzlicher Recht" ist nun wahrhaftig kein "Privileg" der Zeitarbeitsfirmen (Schlecker wurde ja - nur als eines von zahllosen Beispielen "normaler" Arbeitgeber - bereits genannt).



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Familiengerd  25.02.2016, 12:53
@Familiengerd

Ergänzung:

Zeitarbeitnehmer, auf die einer der beiden Tarifverträge für die
Zeitarbeit anzuwenden ist, stehen mit den dort vereinbarten
Arbeitsbedingungen (die übrigens auch höhere Urlaubsansprüche als die gesetzlichen und Stundenzuschläge vorsehen) besser da als viele Arbeitnehmer bei "normalen" Arbeitgebern!

Ich will die Zeitarbeit wahrhaftig nicht verteidigen: Aber in der Diskussion hier geht es offensichtlich mehr um polemische Verteufelung als um sachliche Benennung der konkreten und tatsächlichen Bedingungen!

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DerSchopenhauer  25.02.2016, 13:23
@Familiengerd

Leiharbeitskräfte verdienen durchschnittlich 43% weniger als die vergleichbare Stammbelegschaft - bei den sowieso niedrig bezahlten Helferstellen sind es immer noch 30%.

http://statistik.arbeitsagentur.de/Statischer-Content/Arbeitsmarktberichte/Branchen-Berufe/generische-Publikationen/Arbeitsmarkt-Deutschland-Zeitarbeit-Aktuelle-Entwicklung.pdf

Zudem sind die Zustände so, daß Baden-Württemberg sich genötigt fühlt einen Entschließungsantrag im Bundesrat zur Begrenzung der Leiharbeit und gegen den Mißbrauch von Werkverträgen einzureichen (Drucksache 89/16) - damit wird sich der Bundesrat morgen beschäftigen...

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Familiengerd  25.02.2016, 13:36
@DerSchopenhauer

Das mag ja alles stimmen - und es ist gut, wenn BW einen Entschließungsantrag einbringt und das Leiharbeitssystem insgesamt eingedämmt wird.

Die statistischen Durchschnittszahlen sind aber nicht aussagekräftig, wenn es um die Bewertung konkreter Gegebenheiten geht - siehe das Beispiel der Geringerbezahlung weiblicher Arbeitnehmer: die liegt zwar auch (aber nur zu einem geringen Teil) daran, dass teilweise für gleichwertige Arbeit weniger bezahlt wird als an männliche Arbeitnehmern, im Wesentlichen aber daran, dass das ein Ergebnis struktureller Gegebenheiten ist: Frauen also wesentlich häufiger in grundsätzlich geringer bezahlten Arbeitsbereichen tätig sind.

Die Aussage, dass Frauen im Durchschnitt weniger verdienen als Männer heißt also nicht automatisch, dass Frau A für die Arbeit X  weniger verdient als Mann B für die gleiche Arbeit X.

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DerSchopenhauer  25.02.2016, 13:36
@DerSchopenhauer

Noch eine kleine Bemerkung zu Tarifverträgen/grundlegende Rechte:

Tarifverträge sind nicht apriori gut oder akzeptabel, nur weil sie Tairfverträge sind; es ist zwar oft besser einen Tarifvertrag zu haben als keine Regelung, aber nicht immer zum Wohle der Arbeitnehmer (man siehe nur den TVöD/TV-L als Ersatz für den BAT - ein Skandal sondergleichen!!!) - das gilt auch für die Tarifverträge mit den Zeitarbeitsverbänden.

Wenn flächendeckend gerade in der Zeitarbeit Werkverträge konstruiert werden, ist das aus meiner Sicht eine Beschneidung der grundlegenden Rechte von (eigentlich) Arbeitnehmern.

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Familiengerd  25.02.2016, 13:40
@DerSchopenhauer

Da stimme ich Dir zu: Wenn ein Leiharbeitnehmer in einem Kundenbetrieb mit sehr hohem Lohnniveau eingesetzt wird, verdient er allerdings schlechter, wenn er einem Tarifvertrag unterliegt - das gilt aber auch umgekehrt.

Das Problem der Werkverträge ist dann ja noch einmal ein besonderes, zu dem der Gesetzgeber dringendst "gefordert" ist!

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DerSchopenhauer  25.02.2016, 13:42
@Familiengerd

Bei den globalen Betrachtungen bei Mann/Frau-Bezahlung ohne Abstufung von Arbeitszeiten und Branchen stimmt Deine Aussage natürlich - aber hier haben wir es zumindest mit vergleichbaren Tätigkeiten in einzelnen Branchen zu tun - natürlich sind die Prozentangaben nicht sankrosankt zu verstehen - sie weisen aber in die richtige Richtung..

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DerSchopenhauer  25.02.2016, 13:47
@Familiengerd

Abschließend noch ein kleines Bonmont:

Grundsätzlich wettern die Gewerkschaften ja über Zeitarbeit und befristete Arbeitsverträge.

Vor einiger Zeit suchten wir eine Sektretärin - es hat sich u. a. eine Dame beworben, die 2 Jahre befristet über eine Zeitarbeitsfirma bei einer Gewerkschaft beschäftigt war...

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Familiengerd  25.02.2016, 14:03
@DerSchopenhauer

Ohne dass ich den statistischen Bericht jetzt genau "durchgearbeitet" hätte:

Die Erklärungen - so weit ich sie gelesen habe - und die graphischen Darstellungen verweisen aber entscheidend wesentlich auf strukturelle Fakten (wie beim Einkommenvergleich Frauen - Männer) der verschiedensten Art hin, die dazu führen, dass Zeitarbeit im Durchschnitt erheblich geringer entlohnt wird als "reguläre" Arbeit, z.B. ein überwiegender Teil un- oder gering qualifizierter Arbeitnehmer.

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Familiengerd  25.02.2016, 14:07
@DerSchopenhauer

Das überrascht Dich jetzt aber nicht wirklich!

Dass Gewerkschaften (wie auch Kirchen, Sozialverbände, Öffentlicher Dienst, Genossenschaften) als Arbeitgeber um keinen Deut besser sind als private Arbeitnehmer, ist nun nicht neu.

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verreisterNutzer  25.02.2016, 21:21
@Familiengerd

Leider nicht - sondern vielmehr Erfahrung aus konkreten Fällen, und dieses Phänomen ist auch allgemein bekannt - Dir etwa nicht?

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Familiengerd  25.02.2016, 21:39
@verreisterNutzer

Sie verhalten sich allgemein wie private Arbeitgeber auch.

"Fehlverhalten" wird bei ihnen aber als entschieden "krasser" erfahren oder gewertet, weil gerade von ihnen anderes erwartet wird. Das fällt dann besonders bei Gewerkschaften auf, wenn sie sich als Interessenvertretung der Arbeitnehmerschaft als Arbeitgeber arbeitnehmerunfreundlich verhalten; beim öffentlichen Dienst, wenn er als Arbeitgeber Gesetze, die quasi aus seiner eigenen Sphäre (Gesetzgeber) stammen, konterkariert.

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verreisterNutzer  25.02.2016, 22:25
@Familiengerd

... und bei kirchlichen Arbeitgebern, die ihre Leute rauswerfen, wenn sie aus der Kirche austreten (obwohl sie wahrscheinlich immer noch an Gott glauben).

Das ist dann ein Akt "christlicher Nächstenliebe" :((

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Wenn der Beschäftigte eine gute Aussicht auf eine unbefristete Anstellung hat und ein äquivalentes Gehalt bekommt.


Ragnar1969 
Fragesteller
 24.02.2016, 20:16

Verstehe ich. Nur, was nutzt eine unbefristete Beschäftigung? Letztlich kann ich mich doch von jedem trennen, also ist das doch auch nur eine scheinbare Sicherheit, oder?

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LittleBobV2  24.02.2016, 21:05

Gibt dir als Angestellter mehr Sicherheit. Ob du kündigen willst bleibt dir trotzdem überlassen und gibt dem Beschäftigten mehr Freiheit.

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Man könnte Zeitarbeit seriös machen, indem man die staatliche Zwangsvermittlung in diesen Bereich abstellt und auf komplett freiwilliger Basis gestaltet. Dadurch müssten diese Hütten auf die Interessen der Bewerber eingehen (Lohn, Arbeitsbedingungen, Art der Arbeit etc), statt sie unter Druck zu setzen und mehr oder weniger einzuschüchtern. 

Die weißen Schafe kann man in der Branche sehr lange suchen. Nur manche Disponenten und andere Profiteure sind von Zeitarbeit überzeugt, die lassen es sich auf Kosten der niedrig bezahlter Leihkeulen gut gehen.

Zeitarbeit ist nichts anderes wie moderne Sklaverei auf höheren Niveau. Permanent neue Kollegen. Du kanns dich kaum auf soziale-kollegiale Bindungen einlassen. Festangestellte sehen in dir häufig einen "zweitklassigen" Arbeiter. Die Bezahlung ist (fast) immer unter dem regulären Niveau obwohl gleiche Arbeitsleistung erbracht wird. Dann mußt du dich dauernd auf deinen Zeitarbeitsdienstleister verlassen. Es ist frustrierend auf Dauer. Sind keine Arbeiten vorhanden erhält man den Lohn ohne Zulagen über einen Zeitraum X. Danach erfolgt automatisch Kündigung.


verreisterNutzer  24.02.2016, 20:52

So ist es - leider!

Aber das haben wir einmal wieder unseren "Volksvertretern" zu verdanken, die solche Rahmenbedingungen (hier das AÜG) geschaffen haben.

Im Übrigen haben auch die "doppelmoraligen" Gewerkschaften die maßgeblichen Tarifverträge (einschließlich der unsäglichen Zeitkonten) unterschrieben - pfui Teufel !!

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Familiengerd  25.02.2016, 12:40
@verreisterNutzer

Diese Zeitkonten sind selbstverständlich keine besondere Eigenschaft der Zeitarbeit!

Und Zeitarbeitnehmer, auf die einer der beiden Tarifverträge für die Zeitarbeit anzuwenden ist, steht mit den dort vereinbarten Arbeitsbedingungen (die übrigens auch höhere Urlaubsansprüche als die gesetzlichen und Stundenzuschläge vorsehen) besser da als viele Arbeitnehmer bei "normalen" Arbeitgebern!

Ich will die Zeitarbeit wahrhaftig nicht verteidigen: Aber in der Diskussion hier geht es offensichtlich mehr um polemische Verteufelung als um sachliche Benennung der Bedingungen!

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Familiengerd  25.02.2016, 12:35

Die Bezahlung ist (fast) immer unter dem regulären Niveau obwohl gleiche Arbeitsleistung erbracht wird.

Es gibt zwei Möglichkeiten:

Entweder

unterliegt die Zeitarbeitsfirma einem der beiden Tarifverträge für die Zeitarbeit; dann hat sie ihr eigenes Entgeltungssystem, das niedrigere oder höhere Entgelte vorsehen kann,als sie im Kundenbetrieb gezahlt werden.

Oder der Leiharbeitnehmer hat - wenn die Zeitarbeitsfirma nicht tarifgebunden ist - im Kundenbetrieb dasjenige an Entgelt zu erhalten, dass vergleichbare Stammarbeitnehmer erhalten; das kann mehr oder weniger Entgelt sein, als wenn der Leiharbeitnehmer einem Tarifvertrag der Zeitarbeitsfirma unterworfen wäre.

Die pauschale Behauptung "Die Bezahlung ist (fast) immer unter dem regulären Niveau obwohl gleiche Arbeitsleistung erbracht wird." ist sachlich falsch

und bloße Polemik (womit ich die Zeitarbeit wahrhaftig nicht verteidigen will!)!

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