Warum bin ich so genervt, wenn jemand aus meiner Familie mit mir redet bzw. sozial tätig wird (Mutter, Stiefmutter, Bruder, Schwester)?

2 Antworten

Das klingt für mich als wärst du manchmal lieber alleine, hast aber keine Wahl, weil ihr euch die Küche teilt.

Würdest du lieber selbst entscheiden, wann du jemanden triffst und mit jemandem sprichst?

Wenn du in solchen Momenten, wo du niemand treffen willst, aber es nicht vermeiden kannst genervt bist, das kann verschiedene Gründe haben.

Zum einen, steckt in der Situation ein kleines Stück Ohnmacht oder Hilflosigkeit: Der Kontakt ist nicht freiwillig von deiner Seite aus und du weißt nicht wie du ihn vermeiden kannst. Und das löst vielleicht bei dir Stress aus.

Zum andern gibst du möglicherweise unbewusst den andern die Schuld an diesem Kontakt. Vielleicht weil sie dich ansprechen. Oder einfach weil sie da sind und dich alleine dadurch in eine unangenehme Situation bringen.

Hinter Ärger steckt oft ein Urteil, dass du denkst, jemand macht etwas falsch und sollte es anders machen.

Wenn die anderen dir oft zu viel sind, dann fällt es dir vielleicht schon grundsätzlich schwer ihnen ohne so eine innere Abwehrhaltung zu begegnen.

Ich könnte noch weiter gehen:

Du könntest zu dir stehen und den anderen sagen, dass du oft nicht angesprochen werden möchtest und sie bitten, das zu beachten. Dann braucht ihr noch ein Zeichen woran die anderen erkennen können, wann sie dich ansprechen können.

Wenn du die anderen hier im Unklaren lässt, machst du sie unbewusst zu Tätern und dich zum Opfer.

Übernimm bitte Verantwortung für dich und sorge für dich. Wenn möglich findet kreative Lösungen, wie auch die Bedürfnisse der anderen erfüllt werden können.

Man wird nicht genervt durch blosse Anwesenheit der Menschen, wenn man sie liebt.