Wäre es gerechtfertigt, wegen einer Epilepsie in einer Behindertenwerkstatt arbeiten zu müssen?
Gehen wir mal von folgender Ausgangssituation aus:
Ein 23-Jähriger leidet unter eine Epilepsie (vor allem Absencen). Aufgrund der Krankheit war es ihm nicht möglich, einen guten Schulabschluss zu machen. Er hat durch Absencen vieles verpasst und bekam dann lediglich ein schlechtes Zeugnis im 3er-Bereich der Noten.
Eine Ausbildung zu finden ist gescheitert und er ist nun von Anbeginn arbeitslos. Aber das Jobcenter ist eingesprungen und versucht jetzt, ihn irgendwie zu beschäftigen - derzeit mit dem Versuch, ihn in eine Behindertenwerkstatt vermitteln zu wollen.
Wohlgemerkt: Er ist nicht behindert und hat keine Intelligenzminderung. Sein IQ liegt bei über 100 und er könnte auch normal arbeiten, insofern der Arbeitgeber auf seine Bedürfnisse eingehen würde und er eine passende Tätigkeit hätte. Der Haken wäre nur, dass er maximal 20-25 Stunden wöchetnlich arbeiten kann.
Das Problem in einer Behindertenwerkstatt wäre u.a. auch der niedrige Lohn von nicht einmal 100€ monatlich. Man bekäme nur ein kleines Taschengeld.
Da er aber auch von etwas leben muss, ist fraglich wie es weitergehen soll? Zumindest wäre eine Arbeit am 1. Arbeitsmarkt nötig für mindestens 80 Stunden/Monat, damit wenigstens (nach Mindestlohn) eine kleine Wohnung gemietet werden kann.
Zumindest wäre die Obdachosigkeit mit einer Beschäftigung in einer Behindertenwerkstatt unumgänglich. Wenn man nur 60, 70€ Taschengeld bekommt, kann man sich keine Wohnung leisten.
4 Antworten
meine Freundin ist in Bethel. Bekommt den höchsten Lohn als Taschengeld von 300 € + Erwerbslosenrente.
Sie hat aber 100 % mit Begleitperson
Notfalls Sozialgeld bentragen-Wohngeld. U 25 gibt es Einschr#nkungen bei Auszügen aus dem Elternhaus
Tabletteneinstellung beim Prof in Bonn. Phenobarbital etc. Bei Abcencen Frisium
Ein Zeugnis mit 3er Noten ist erst mal nicht sooo schlecht. Ich habe bei Bewerbungen schon schlimmeres gesehen. Viel gravierender ist, dass er sich bei einem epileptischen Anfall verletzen könnte, das kann möglicherweise Probleme mit der BG geben. Auch müsste eine adäquate Hilfe gegeben sein. Das Risiko ist für den Arbeitgeber zu hoch.
Bei einer Ausbildung müssen sowohl die Arbeitstage als auch die Berufsschultage nachgewiesen werden, um zu den Prüfungen zugelassen zu werden. Bei der Beschränkung auf 20 - 25 Wochenstunden wird das schwierig.
Ich kenne einen Fall, da hat ein Mann im Alter von 33 Jahren einen Schlaganfall gehabt. Danach war er körperlich stark eingeschränkt, geistig aber normal. Der Versuch, wenigstens in einer Behindertenwerkstatt zu arbeiten war nicht möglich, da die Werkstatt nur geistig behinderte beschäftigt.
Welche Möglichkeiten es für die Lösung des finanziellen Problems gibt, müsste das Jobcenter besser wissen. Auch die in einer Behindertenwerkstatt arbeitenden müssen nicht von dem dort verdienten Geld leben.
Selbst ein GM auf Arbeit ist kein Fall für die BG da es kein Arbeitsunfall ist. Ich selbst bin nach einem Anfall auf Arbeit auf der Intensivstation gelandet. Es lief alles ganz normal über die KK. Das Risiko für den Arbeitgeber ist also nicht zwingend hoch. Anhand einer Gefährdungsbeurteilung muss eben festgestellt werden welche Tätigkeiten durch die Erkrankung noch ausgeführt werden können (Eigengefährdung, Fremdgefährdung) oder ob eine Umschulung zu erfolgen hat.
du wirst nicht schlauer, wenn hier jeder seine Meinung abgibt-- Fakt ist, dass er in einem Umfeld sein muss, das sich im Notfall auch um ihn kundig kümmern kann. Finanziell gibt es sicher eine Lösung , da bin ich mir sicher , es gibt ja auch Wohngruppen oder WG´s....
sorry, aber besser den Fachleuten vertrauen
Die Auswirkungen und Arten der Epilepsie sind dermaßen vielfältig. Man kann sie nicht über einen Kamm scheren.
Das geht von einem zucken in der Augenmuskulatur los was nie oder nur durch Zufall als Anfallsleiden diagnostiziert bis hin zur Epilepsie wo der Kranke einfach umfällt.
Bei vielen kann man ganz normal arbeiten, auch gibt es manchmal Hilfe. Und manchmal wird auch zu schnell abgeschoben, weil sich einfach keiner damit auskennt und man nicht bereit ist zu lernen. Vorurteile sind halt praktisch.
Also erstmal bei Spezialisten nachfragen. Vielleicht wäre Bielefeld (Bethel) mit den dort ansässigen Fachkräften eine Hilfe um eine Richtung zu finden.