Vorteile von Vorurteilen?

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schließe mich shifclicks ausführungen an. es gibt nicht nur vorurteile im hinblcik auf menschen, sondern auch beim eintereten von ereignissen. hier wären z.b. heuristiken zu nennen, in form von verfügbarkeitheuristen, repräsentativitätsheuristiken und ankerheuristiken (siehe wikipedia).

wir haben noch andere stereotype in unserem kopf, die sich dann schemata und skripte nennen. schema bedeutet z.b., dass wir eine grobe vorstellung davon haben, was ein büro ist, welche gegenstände man dort und wofür es verwendet wird und entsprechend einem gesprächspartner problemlos folgen können, wenn er davon spricht, dass er ins büro gegangen ist und sich dem dort liegenden papier gewidmet hat. wir müssen nicht frage, was er mit dem papier gemacht hat. wir können direkt ausschließen, dass er papier recyclet hat, wir können ausschließen, dass er papier produziert hat, wir wissen, dass er akten bearbeitet hat, weil es das ist, was man in einem büro macht. das erleichtert uns das verstehen von gesagtem und erspart uns ständiges nachfragen.

skripte wiederum sind handlungsabläufe. wir haben stereotype von handlungsabläufen. wenn wir z.b. ein reatsurant betreten, dann wissen wir, dass man sich nen tisch sucht bzw. einen tisch zuweisen lässt, dann erhält man die karte und bestellt. anschließend wird ienem das bestellte gebracht, man isst und ruft den kellner, um zu bezahlen und dabei trinkgeld zu geben. wie nützlich solche skripte in unserem kopf sind, mekrt man, wenn man mal in ein anderes land reist und der gleiche abfolge befolgt. in japan würde man mit dem trinkgeld z.b. einen kellner vor den kopf stoßen und in manchen reaturants kann man lange warten, bis einem jemand die rechnung bringt, denn man muss aufstehen und bezahlt beim rausgehen an der kasse.

derartige vorurteile helfen uns also in der welt klar zu kommen. es gibt autismus-forscher, die behaupten, dass autisten nicht in der lage sind solche stereotype im kopf zu "bilden". das hat zur folge, dass sie in sozialen situationen völlig überfordert sind und nicht wissen, wie man sich angemessen verhält. sie betreten also ein restaurant und fragen sich, wie man nun weiter vorgehen muss. das kann ganz schön problematisch sein. z.b. wenn jemand gestorben ist, dann ist es üblich ihm seine beiladbekundungen auszusprechen. autisten wissen das dann quasi nicht und könnten anfangen die hinterbliebenen plötzlich nach dem letzten urlaub auszufragen, was als taktlos epfunden wird. darüber hinaus sind autisten mit neuen situationen häufig überfordert, einfach aufgrund der reizüberflutung. die situation erscheint unberechenbar und deswegen muss man alle möglichen variablen beachten, um auf alles gefasst zu sein... stereotype bewahren uns vor so einer reizüberflutung und machen das leben "berechenbar". allerdings sind sie fehleranfällig ^^


issle  01.09.2015, 23:08

danke für's sternchen (und sorry für die massen an rechtschreibfehlern o.O. ich sollte häufiger korrekturlesen xD)

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Eigentlich gibt es keine, aber wir haben in der Schule gelernt, das man dadurch Geld verdienen kann, also die Zeitungen zum Beispiel machen auf sich aufmerksamer wenn man Vorurteile in sich verpackt und die Leute sind dann interessiert, weil sie es ja wussten, dass die Ausländer Schuld waren (war nur ein Beispiel) oder so

Vorurteile gehören zu den Stereotypen, und beinhalten den Rückgriff auf vorgefertigte oder tradierte Meinungen. Sie können in Situationen, in denen keine echten Informationen vorliegen, wertvoll sein und man kann sie sogar als unvermeidlich und überlebensnotwendig betrachten. Problematisch werden sie erst dann, wenn sie beim Vorliegen abweichender Informationen nicht revidiert werden.

  • Stereotype sind mentale Vereinfachungen von komplexen Eigenschaften oder Verhaltensweisen von Personengruppen. Obwohl diese vereinfachten Eindrücke und Darstellungen nicht immer wahrheitsgetreu sind, benötigen wir Stereotype, um die Komplexität unserer Umwelt zu vereinfachen und die Interaktion mit Menschen anderer Gruppen zu erleichtern. Die Anwendung und das Vorhandensein von Stereotypen ist also ein gewöhnlicher Vorgang und ist nicht negativ zu bewerten, solange man sich über die starke Reduzierung der Realität bewusst ist.

http://www.ikud.de/glossar/stereotyp-und-vorurteil.html

Es gibt nur einen: man muss weniger über seine Mitmenschen nachdenken und kann einfach die Leute in Gruppen einteilen, anstatt über jeden Mensch einzeln zu urteilen. Das spart Zeit.