Vorahnung durch Traum?
Diesmal eine Frage an diejenigen, welche sich mit Traumdeutung und dergleichen befassen. Mich interessiert das jetzt nämlich schon ein paar Monate, und zwar, ob dies möglich ist und wenn ja, inwiefern. Ich hatte nämlich eines nachts einen recht seltsamen Traum. In diesem sah ich den Bauernhof meiner Großeltern, welche beide vor kurzem verstarben. (Ich will hier nicht um Beileid oder sowas betteln, mir geht für diese Frage es nur um besagten Traum.)
Nun, in jenem Traum sah ich also den gesamten Bauernhof und hatte dabei stets so ein ungutes Gefühl. Davon wachte ich schließlich auf, verdrängte den Traum aber bald im Laufe des Tages. An kommendem Abend ging ich mit einigen Freunden von mir auf ein paar Drinks aus und hatte eigentlich einen ziemlich lustigen Abend, bis ich gegen 11 Uhr nach Hause kam.
Was mich direkt und mit voller Wucht erneut an diesen Traum denken ließ, war ein Notarzt, welcher mit im Wagen saß, als ich von meiner Mutter abgeholt wurde. Wenige Minuten darauf, wir saßen bereits am Esstisch, teilte mir meine Mutter mit, dass mein Großvater vor wenigen Stunden verstorben sei.
Mich traf es wie ein Stein und ich habe ihr deswegen nicht sofort von meinem Traum erzählt, da ich ja nicht wusste, wie sie reagieren würde.
Kann das etwa eine Vorahnung sein? Habe ich vielleicht unterbewusst gespürt, dass bald etwas Schlimmes passieren wird? Was sagt ihr?
2 Antworten
Träume beziehen sich immer nur auf die Vergangenheit, nie die Zukunft. Zum Einen weil es die Zukunft nicht gibt und zum Anderen weil Träume Nebenprodukte unseres Gehirns sind, die entstehen wenn es im Schlaf Erinnerungen verarbeitet.
Das was du da erzählst, war also nur Zufall, wenn überhaupt. Unser Erinnerungsvermögen ist absolut kein perfektes Speichermedium. Unsere Erinnerungen verändern und verzerren sich ständig und es kommt sehr oft vor, dass unser Gehirn einfach Erinnerungen miteinander kombiniert, damit sie einem Erzählstrang folgen können.
Bedenke, dass dieses "in Verbindung bringen" auch im Rückblick passiert sein kann. Du hast den Traum, eine Woche später stirbt dein Großvater (mein herzliches Beileid übrigens) und dein Gehirn kombiniert diese beiden Erinnerungen zu "kurz vor seinem Tod, hatte ich einen Traum".
Unser Gehirn ist kein Empfänger für Ereignisse die sich außerhalb der Reichweite und Möglichkeiten unserer Sinnesorgane befinden.
Das ist eine falsche Aussage. Das gibt es wirklich. In dem Fall war es kein Zufall.
Ja, das ist durchaus möglich. Das ganze Leben ist ein Traum. Wenn du deine (nächtlichen) Träume aufschreibst, insbesondere in Verbindung mit den Gefühlen, die du während der Träume hast, dann kannst du in etwa vorhersagen, was dir im Wachbewusstein (welches auch ein Traum ist, nur konstanter als die nächtlichen Träume) widerfahren wird.
Naja, und wenn du noch weiter gehen willst, dann kannst du anfangen, deine nächtlichen Träume zu steuern - um dann festzustellen, dass sich auch das Erleben unter Tags in diese Richtung hin verändern wird.
Darauf werde ich auf jeden Fall zurückkommen, da einer Freundin von mir mal was ganz Ähnliches passiert ist. In ihrer Familie gab es keinen Todesfall, aber sie träumte davon, dass am nächsten Tag ein (unangekündigter!) Test anstehen würde. So war es dann auch. Deshalb finde ich sowas extrem spannend. Danke für deine Antwort.
Gerne. Du musst bedenken, dass das sehr viel mit Glauben zu tun hat. Wenn man glaubt, Träume beeinflussen zu können, wird man es können. Wenn man es nicht glaubt, wird man es nicht können.
Wenn man glaubt, etwas "vorhersehen" zu können, wird man es können.
Ich verstehe deinen Denk-Ansatz voll und ganz. Es kann sein, dass das Ganze nur ein großer Zufall war, es muss aber, in meinen Augen, nicht unbedingt so sein. Es kann auch sein, dass der Traum sich auf ein komplett anderes Ereignis bezogen hat, ich ihn aber aufgrund des Todes meines Großvaters so dermaßen kurz darauf eher damit in Verbindung brachte als mit etwas anderem. Ich weiß es ja selbst nicht. Trotzdem danke für deine Antwort.