Verbaue ich mir meine berufliche Zukunft?
Ich bin 24 Jahre alt und habe das Gefühl, dass ich mir mein ganzes Leben verbaue... Ich schreibe euch mal kurz meinen Lebenslauf auf und schreibe etwas dazu, bevor ich zu meinem eigentlichen Problem komme, damit ihr das Ganze besser nachvollziehen könnt.
2003-2012: Förderschule (Förderschwerpunkt: Lernen)
2012-2013: Berufsschule (erlangter Abschluss: Berufsreife)
2013-2014: BVB-Maßnahme
2014-2015: BVB-Maßnahme
2015-2018: BVB-Maßnahme
2018 bis voraussichtlich 2021: Volkshochschule (angestrebter Abschluss: Mittlere Reife)
Zu den BVB:
Weil ich keine Ausbildung hatte, noch minderjährig war und von der Förderschule kam, musste ich zur Reha-Beratung beim Arbeitsamt und man steckte mich in eine BVB. Da ich keine Lust darauf hatte, habe ich mich entsprechend verhalten und schaffte es nicht in die Ausbildung (ich wollte auch nie eine Reha-Ausbildung absolvieren).
In der BVB von 2014-2015 lernte ich meine erste große Liebe kennen und wurde sehr schnell abhängig von diesem Jungen, schwänzte Schule und Arbeit, hatte Stimmungsschwankungen und verlor jeglichen Respekt vor den Erwachsenen in der Maßnahme (je nachdem, wie es zwischen und lief, es war eine On-Off-Beziehung). Dadurch wurde die Maßnahme abgebrochen und ein Gutachten verfasst (was ich nicht wusste).
Man versuchte es dann nochmals. Auch in der BVB von 2015-2018 verhielt ich mich durch die emotionale Abhängigkeit von meinem Freund so wie im vorigen Absatz. Das Gutachten von 2015 wurde fortgeschrieben (Emotional-instabile Persönlichkeit, Hinweise auf geistig eingeschränkte Leistungsfähigkeit, erstmal keine BVB schaffbar), ich bekam eine Empfehlung für eine stationäre Behandlung und für eine WfbM. Das schockierte mich so, dass ich mich nicht dagegen wehrte und mich entgültig von meinem Freund trennte.
Aktuell:
2018 fing ich an, auf eine VHS zu gehen, um die Mittlere Reife nachzuholen. Es war ein 2-Jahreskurs und eigentlich hätte ich 2020 den Abschluss gehabt, aber ich wurde gemobbt, weil ich kein Englisch konnte und so kam ich öfter mal nicht zur Schule. Auch meine Lehrerin war genervt, weil ich mich weigerte, vorzulesen. Generell bekam ich immer nur 5en und 6en in Englisch. Ich wurde so nicht zur Prüfung zugelassen und wiederholte das Jahr, allerdings in einem Jahr, sprich, ich würde diesen Sommer den Abschluss bekommen. Allerdings hab ich in diesem Schuljahr extreme Probleme mit Prokrastination. Meine Notenübersicht fürs 1. Semester sieht nicht vorzeigbar aus:
und zu allem Überfluss muss ich bald zu einem Gutachter (Psychiater), um meine Arbeitsfähigkeit zu überprüfen. Ich werde ihm natürlich sagen, dass ich in diesem Jahr meinen Abschluss mache und mich um eine Ausbildung bewerbe. Vom prokrastinieren sage ich ihm nichts. Trotzdem hab ich Angst, dass dieser Termin mir meine berufliche Zukunft verbaut. Könnt ihr mir die Angst vielleicht nehmen? Ich muss dort hin, weil ich auf das Geld vom JC angewiesen bin, solange ich Schülerin bin.
Was kann ich gegen das Prokrastinieren tun?
Sollte ich mich bewerben?
4 Antworten
Die Angst werden wir dir nicht nehmen können, denn die Prokrastination ist ein grundsätzliches Problem. Solltest du Erfolg mit dem Abschluss und der Bewerbung haben wird sie spätestens in der Ausbildung ein Problem, denn prokrastinierende Lehrlinge wird kaum ein Betrieb lange tolerieren. Du musst ja keine Liebe zu Englisch und Mathe entwickeln, aber du solltest deine Probleme auch nicht ignorieren, sondern angehen. Kann dir niemand beim Lernen helfen? Klassenkameraden? Nachhilfe?
Außerdem: Es mag schwer sein sich Mobbing zu stellen, aber du musst unbedingt deine Schulstunden wahrnehmen und hingehen. Könntet ihr alle schon perfekt Englisch dann wärt ihr doch nicht mehr in der Schule? Die Schule ist doch schließlich da um zu lernen. Wenn das deine Mitschüler nicht begreifen ist das viel mehr deren Problem.
Die Prokrastination würde ich dem Psychologen gegenüber auf jeden Fall ansprechen, denn das ist ja ein großes Problem. Fehlstunden darfst du dir in einer Ausbildung nicht leisten, sonst fliegst du schneller raus als du gucken kannst.
Der Gutachter wird meine Arbeitsfähigkeit beurteilen. Wenn ich dem sage, dass ich prokrastiniere und dadurch wieder nicht den Abschluss schaffe, schreibt er mich garantiert arbeitsunfähig und ich bekomme dann Geld vom Sozialamt. Das kann ich wirklich nicht auch noch gebrauchen. Das Problem mit der Prokrastination kann ich einem anderen Psychologen mitteilen, den ich mir selber suche. Der schreibt dann auch kein Gutachten fürs Jobcenter.
Ich kenne das Problem von mir selber. Ich hatte auch ziemliche Probleme im Bildungssystem. Ich schrieb dazu auch ein eBook ( https://play.google.com/store/books/details?id=GbqpDwAAQBAJ ). Ich kann aus eigener Erfahrung nur schreiben. Vergiss die normale Berufswelt und mache dein eigenes Ding. Du bist nicht dumm, nur weil das System sagt, dass du dumm bist.
Ich erkannte das leider auch zu spät aber immerhin besser spät als nie. Ich mache jetzt mein eigenes Ding (Youtube, eBooks schreiben, Rap Songs singen etc.) und lebe viel besser als zu Zeiten wo ich noch zur Schule und Uni/FH ging.
Ansonsten hast du noch den Vorteil, dass du jung und weiblich bist (ich bin männlich). Wenn du gut aussiehst bzw. dich aufhübscht, kannst du dir einen Mann angeln, der gutes Geld verdient oder im besten Fall sogar wohlhabend/reich ist. Dann hast du ebenfalls keine Sorgen mehr. Natürlich solltest du dir aber dann immer Geld zur Seite legen, falls es mit dem Mann kracht, damit du abgesichert bist.
Fazit: Vergiss den normalen Berufsweg. Da hast du schon versagt. Jetzt noch weitere Jahre da reinzuinvestieren, ist nur verschwendete Lebenszeit, selbst wenn du die Abschlüsse bekommst. Du hast trotzdem keine Chance gegen andere Bewerber mit geleckten Lebensläufen. Denke an die Alternativen, die ich gerade aufgeschrieben habe.
Wäre Mathe nicht wäre das alles garnichr mal so dramatisch (Fehlstunden gehen aber garnicht das sind mehr als 1/3 das dir fehlt)
Du solltest wirklich schauen in Mathe klar zu kommen. Zumindest eine 5 in der Klassenarbeit.
In Bio wäre das auch net schlecht