Vater überhäuft Kind mit Geschenken?

9 Antworten

auch wenn du zu 100 prozent recht hast, es ist zu viel, ..so wirst du es doch leider nicht ändern können :/

er wird es wohl so weitermachen. wäre er vernünftig, dann hätte er es erst gar nicht so angefangen. nun ja, er ist also nicht vernünftig was das betrifft. deine tochter wirds aber kapieren, wenn nicht jetzt, dann später. kinder sind nich doof, die kriegen mit was läuft..

ja. und irgendwann akzeptieren sie auch, dass es elternteile gibt, die zuwendung und liebe über geld ausdrücken. irgendwann ist man dann über die enttäuschung weg, denn die wird kommen... dann ist es halt so. dann nutzt man das womöglich auch mal, aber es wird immer einen ganz bestimmten eindruck im herzen und der seele hinterlassen. es ist aber nicht so dermaßen schlimm, wie man so von außen denkt. es ist machbar. insofern...da du es kaum verhindern kannst, vertraue auf die innere kraft deiner tochter. sie hat ja dich als mutter und festen anker im rücken.

Die Frage ist: warum stört dich das? Platzmangel? Geht es überhaupt um irgendwas, was dich ganz persönlich betrifft? Oder darum, dass du denkst, dass deine Tochter irgendwelche falschen Lehren für das Leben daraus zieht?

Oder....und das liegt für mich aus deinen Kommentaren geschlossen nahe: geht es eigentlich um was ganz anderes? Deine Ehe ist gescheitert, weil dein Mann zu wenig Zeit für die Familie hatte. Nun scheint er nicht genug Zeit für deine Tochter zu haben. Geht es darum?

Das ist natürlich schwierig, aber letztendlich nichts was du beeinflussen kannst. Du sagst, dass du merkst, dass sie mehr Zeit mit ihm verbringen möchte. Dann bringe deinem Kind bei, ihre Gefühle selbständig zu äußern....am Besten der Person gegenüber, die sie betreffen. Also in ihrem Fall, dass sie lernt, dass sie ihrem Vater auch sagen kann, wenn sie gerne mehr Zeit mit ihm hätte.

Das schließt auch gar nicht aus, dass sie sich trotzdem über die Geschenke freut (na komm....das hätten wir doch alle gerne gehabt, dass wir einfach was bekommen, was wir uns wünschen ;-) ).

Kinder sind nicht dumm....sie wissen durchaus, dass es bei verschiedenen Leuten verschiedene Regeln gibt (was man bei Oma darf, darf man bei Mama nicht unbedingt :-D ). Deine Tochter weiß auch, dass sie bei Papa Sachen bekommt, die du ihr nicht auf Zuruf kaufst.

Dein Exmann sagt, dass er sich kümmert: das würde ich in der Selbstaussage schon ernst nehmen. Er liebt sein Kind und will das zeigen. Dass ihr unterschiedliche Ansichten darüber habt, wie stark er beruflich eingespannt sein darf oder sollte: Geschenkt....das Thema hattet ihr schon, darüber habt ihr euch scheiden lassen....das ist ein Paarproblem gewesen. Deine Tochter kennt ihren Vater so: viel unterwegs, wenig Zeit, hat sie total lieb....das ist für sie die Normalität.

Kennst du das Buch "Die fünf Sprachen der Liebe" von Gary Chapman? Gibt's in allen möglichen Ausführungen (auf Kinder bezogen, auf Paare etc.). Da geht es darum, dass Menschen unterschiedliche Arten haben Liebe auszudrücken und eben auch Liebe zu empfangen (also dass sie sich auch geliebt fühlen).

https://de.wikipedia.org/wiki/Fünf_Sprachen_der_Liebe

Du gehst davon aus, dass dein Mann mit den Geschenken sein schlechtes Gewissen beruhigen will....ich frage mal nach: bist du sicher? Ist er sonst auch ein Mensch (denk mal an eure erste Verliebtheit) der gerne Geschenke macht?

Es kann auch einfach sein, dass er Geschenke machen als "Liebessprache" hat (oder als einer derer)….dann würden Geschenke in seiner Denkweise einen ganz anderen Stellenwert haben als bei dir (du klingst nicht so, als wäre das deine "Liebessprache").

Vielleicht solltest du das in Erwägung ziehen....das könnte helfen sein Verhalten nicht nur unter "er macht das falsch" zu betrachten, sondern als seine Art seiner Tochter zu zeigen, dass sie ihm wichtig ist.

Fakt ist: du kannst ihn nicht ändern. Hast du versucht, ist gescheitert. Dann lass es, es ist auch gar nicht deine Aufgabe. Wenn du bei deiner Tochter (nicht nur in deiner Denke, weil dir das wichtig wäre) siehst, dass sie ernsthafte Probleme damit hat, dass sie ihren Vater zu selten sieht, dann kannst du darüber mit ihm reden und ihr könnt versuchen eine Lösung zu finden. Aber solange dein Kind damit klar kommt, lass es....sonst versuchst du über sie das durchzusetzen, was du in der Ehe nicht geschafft hast und das ist ihr gegenüber unfair.


CardinalsJack 
Fragesteller
 29.12.2018, 12:37

Sie war extrem enttäuscht, als er sie über die Feiertage nicht abgeholt sondern ein Tag vor Weihnachten nur die Gesckenke hier abgeliefert hat. Das hat sie ihn auch spüren lassen, es ist ja nicht das erste mal, dass er sie sitzen lässt. Er vertröstet sie dann auf ein nächsten mal.

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Glasdach  29.12.2018, 12:46
@CardinalsJack

Dann ist das Problem ja nicht die Menge der Geschenke, sondern die Verlässlichkeit. Gibt es einen Grund warum solche Absagen so kurzfristig passieren? Kann er das beruflich nicht besser planen?

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CardinalsJack 
Fragesteller
 29.12.2018, 12:52
@Glasdach

Doch die Geschenke sind nach wie vor ein Problem. Er könnte es schon besser planen. Aber er ist ein Karrieremensch

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Glasdach  29.12.2018, 12:59
@CardinalsJack

Womit wir wieder bei der Frage sind: warum sind die Geschenke ein Problem? Für wen sind sie ein Problem?

Ich finde du vermischt hier zwei Themen: 1) zu viele Geschenke 2) Verlässlichkeit deines Mannes deiner Tochter gegenüber.

Ich persönlich sehe Punkt 2 ja als das wirkliche Problem an, weil so wie du klingst, ist es doch das worunter deine Tochter wirklich leidet.

Aber vielleicht verstehe ich dich auch nicht: warum sind die vielen Geschenke für das Kind ein Problem und wessen Problem ist das? Versuche doch mal das zu erklären, ohne über deinen Mann zu reden....es ist ja im Endeffekt erst mal egal, ob er die Sachen aus schlechtem Gewissen heraus oder pädagogisch anderen Vorstellungen als du oder sonst was schenkt: nun sind sie da und es werden wahrscheinlich auch mehr. Welche Problem bereitet das Spielzeug denn?

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Ist doch gut, dann brauchst du nichts kaufen und kannst dafuer Zeit mit deiner Tochter verbringen!


CardinalsJack 
Fragesteller
 27.12.2018, 19:38

Ich merke aber schon, dass sie lieber etwas mehr Zeit mit ihrem Vater verbringen möchte.

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Ich würde alles was sie nach kurzer Zeit nicht mehr beachtet auch aus dem Verkehr ziehen und erst nach und nach wieder ans Licht bringen. So viel Input kann sie doch gar nicht verarbeiten.

Die 2 haben ihr eigenes Verhältnis. Leider ist es auf Materielles gegründet. Vielleicht weiß er auch gar nicht was er außer "was kaufen" mit ihr gemeinsam veranstalten soll. Du könntest ihm doch mal Vorschläge machen. Wenn er sie berücksichtigt, war das - das wirkliche Problem. Ich denke die Geschenke sind nur ein Symptom. ich würde seine Geschenkeflut steuern. Einschränken wirst du sie vermutlich nicht wirklich können.


Glasdach  29.12.2018, 09:09

Und genau das würde ich nicht tun....mir ist wirklich unklar, warum so viele Leute meinen, dass es Kindern nichts ausmacht, wenn man ungefragt ihre Spielzeuge aus dem Verkehr zieht.

Und wenn es wie hier auch noch Geschenke des Vaters sind, ist das eine ganz schlechte Idee, wenn die Mutter sich in die Rolle der Buh-Frau begibt und die ihrem Kind einfach weg nimmt oder sie weg räumt.

Falls im Kinderzimmer das Chaos ausbricht und es Platzmangel gibt, kann man gemeinsam mit dem Kind entscheiden, welche Spielzeuge mal Ferien in einer Kiste machen und welche gerade gebraucht werden (die Ferienspielzeuge können dann ja mal gegen andere Spielzeuge ausgetauscht werden, die auch mal in den Urlaub wollen....aber immer gemeinsam mit dem Kind und das Kind entscheidet was wann Pause macht).

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Realisti  29.12.2018, 12:31
@Glasdach

Das wiederum halte ich für Blödsinn.

Vorab: Kinder haben in der Regel genug Freunde. Was sie auf jeden Fall brauchen sind Eltern, sie liebende Eltern. Wenn der Laden laufen soll, dann kann man nicht alles ausdiskutieren. Mit älteren Kindern zu diskutieren artet immer in ein Hobby aus. Die diskutieren nämlich alles.

Ich werfe es ja nicht weg. Wenn das Kind speziell danach fragt, holt man es einfach vorzeitig vom Dachboden und gut. Es ist ja keine Aktion, die man nicht rückgängig machen kann. So eine Entscheidungsaktion, wie von Glasdach vorgeschlagen funkioniert nicht. Kindern fällt so eine Entscheidung unangemessen schwer und oftmals ändern sie mehrmals im Verlauf ihre Meinung. Durch die Mengen an Spielzeug und dem aufregenden Wochenende mit Papa sind sie schon randvoll mit Input und gar nicht mehr in der Lage dazu.

Es ist auch Widersinnig so eine Schutzfunktion erst mit dem überdrehten Nachwuchs auszuhandeln. Wie bereits gesagt: Ich gucke mir das an, und alles was ignoriert wird, wird einkassiert. In passenden Dosen tauchen die Sachen dann zu den passenden Zeiträumen wieder auf. Das ist keine Sache von Platzmangel oder Neid. Das Thema dürfte wohl eher Reizüberflutung lauten.

Meine Kinder sind schon deutlich älter, als 9 Jahre. Der Fragestellerin kann ich nur sagen: "Die Pubertät steht vor der Tür. Die Buh-Frau wirst du noch ganz oft sein. Gewöhn dich schon mal dran." So eine Zeit steht man nur mit klaren Regeln, Konsequenz, Respekt und viel Humor durch. Liebe schadet natürlich nicht, sollte aber das Elternteil nicht daran hindern seinen Job zu erledigen.

Mit der Zeit relativiert sich das so oder so. Der Vater wird in ein paar Jahren auf einzelne Großgeschenke umsteigen und dann nur noch Geldgeschenke machen. Dieses Problem gehört zu denen, die sich von alleine erledigen.

Meine Tochter (damals noch 14 J.) kam aus dem gemeinsamen Dänemark-Urlaub mit Freunden zurück. Sie war Gast eines Vaters mit Tochter gewesen. Danach verbrachten sie noch ein Wochenende mit der dazugehörigen Mutter. Gleiche Baustelle, wie beim Fragesteller. Sie stieg aus dem Auto und drückte mich sofort ganz doll: "Wie gut, dass du meine Mutti bist." Kommentar ihres Bruders: "Was hast du angestellt?" Ihre Antwort (sinngemäß): "Nichts, aber ich bin nur froh, dass sie nicht immer über alles reden will. Oft bin ich einfach nur froh, dass sie sieht was Sache ist und dann das macht was mir gut tut."

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Glasdach  29.12.2018, 12:52
@Realisti

Kurz nach den Feiertagen? Was soll das werden? Geschenke, die man gerade erst bekommen hat, einfach weg nehmen?

Pädagogik dreht sich nicht immer nur darum was am einfachsten für die Mutter ist.

Kannst du zwar machen, aber mein Rat wäre das nicht.

Im Übrigen brauchst da auch mit einer Neunjährigen nicht groß diskutieren.....wenn es zu wenig Platz im Zimmer gibt (das sieht sie doch auch selbst) kann man ihr doch vorschlagen, dass sie die Sachen aussortiert, mit denen sie im Moment nicht spielen möchte, dann werden die in eine Kiste gepackt und die wird dann in den Keller, auf den Dachboden oder wo auch immer dafür Platz ist gepackt und gut ists...das kann sie in dem Alter doch auch alleine machen.

Da werden wir uns sicher nicht einig, aber ich ziehe die Partizipation von Kindern vor...gerade in den Lebensbereichen, die sie ganz persönlich ja betreffen...und ihr höchsteigenes Spielzeug betrifft sie.

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Realisti  29.12.2018, 13:00
@Glasdach

Du willst mit 9jähren ausdisktuieren was aussortiert wird? Die räumen ja nicht einmal freiwillig ihr Zimmer auf und dann soll noch zusätzlich sortiert werden - alleine? Das Kind will ich erleben.

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Schenkt man, um Freude zu bereiten, dann ist das Geben ein Sich-Hingeben, dann ensteht Harmonie aus dem ethischen Sinnverständnis.

Zur bösen Tat hingegen wird das Schenken, wenn man den anderen verwöhnt, um ihn an sich zu binden. Dann trifft das zu, was mein Pädagogiklehrer sagte: "Verwöhnung ist ein Verbrechen."

Verwöhnungstaktiken, die angeblich "nur das Beste für das Kind wollen", widersprechen dem ethischen Sinnverständnis. Sie zerstören den Charakter ihres Günstlings.