vater alkoholsucht, was tun?
bin w14. mein vater ist jeden tag abends total betrunken. meine mutter ist nur manchmal zuhause, und wenn, dann streiten sich meine eltern immer. frühs ist er wieder nüchtern und korrekt. er sieht auch ein das er diese sucht hat, aber tut nichts dagegen. meine mutter meint, dass es schon seit 18 jahren so ist mit seiner sucht. mich trifft es total und es macht mich extrem traurig meinen vater so zu sehen. ich will ihm helfen, aber hab das gefühl ich kann nichts für ihn tun. ich kann das alles nichtmehr. kann ich irgendwas für ihn tun oder ihm helfen? was soll ich machen?
danke schonmal für eure antworten
3 Antworten
So hart es ist, aber du kannst rein gar nichts für ihn tun. Nur für dich, und das solltest du auch.
Sprich darüber, egal, wie unangenehm ihm das ist. Such dir Selbsthilfegruppen für Angehörige und tausche dich mit Menschen aus, die das Gleiche erleben und durchmachen.
Und hör auf, für ihn zu lügen - wenn jemand anruft und ihn sprechen will, er aber nicht kann/ nicht möchte, sag dem Anrufer, dass er zu besoffen ist und er es vormittags versuchen soll, weil da die Chancen besser stehen, ihn nüchtern zu erwischen. Das wirkt mehr als alle Bitten und Vorschläge.
Wenn du es da gar nicht aushältst, überleg dir, welche Alternativen du hast. Es gibt meist mehr als nur Mutter und Jugendamt, mit 14 darfst du auch eigene Vorschläge machen, zu anderen Verwandten ziehen oder zu Freunden, wenn deine und deren Eltern einverstanden sind.
Du musst auch nicht gleich komplett und "hochoffiziell" weg - vielleicht reichen schon ein paar Tage/ Nächte hin und wieder, die Wochenenden oder die Schulferien...
Dein Vater kann auf sich selbst aufpassen, und falls nicht, ist er jeden Morgen nüchtern genug, das zu erkennen. Er ist auch alt genug um zu wissen, wo er sich Hilfe holen kann.
Also lass dich nicht in die Elternrolle drängen. Du bist Kind, und solltest Kind sein dürfen. Überleg dir, wie das am besten möglich ist, und dann kämpfe dafür. Denn das, was du dir wünschst (einen Vater, der für dich da ist und sich um dich kümmert), kannst du nicht selbst erreichen.
Es ist ein bischen wie Lottospielen: du kannst zwar gewinnen, aber nie, weil du bewusst und gezielt "das Richtige" getan hast. Halte den Einsatz vertretbar. Gib deinen Vater nicht auf, aber akzeptiere, dass vermutlich (erst mal) kein Wunder passieren wird.
Alles Gute trotzdem!
Sag ihm dass Du ihn lieb hast und es dich sehr belastet wenn er das tut.
Du möchtest dass er damit aufhört.
Wenn er ein guter Mann ist, wird er sich öffnen, dir erzählen was ihn bekümmert und an sich arbeiten.
Falls er ernsthaft guten Willen zeigt, dann rede mit deiner Mutter, dass Sie den Druck rausnimmt, was die Streiterei angeht. Solange er es ehrlich meint, soll Frieden im Haus sein.
Wenn er sich nicht darauf einlässt, ist er ein hoffnungsloser Fall. Dann verschwendest Du nur Lebenszeit, Gesundheit und Nerven an ihm.
In dem Fall mit 18 von daheim ausziehen.
Dauerhafter starker Alkoholkonsum macht im Gehirn die Bereiche für Empathie und Sozialverhalten kaputt. Deshalb sind solche Leute ab einem gewissen Punkt nicht mehr zugänglich.
Ich drücke dir die Daumen 👍 dass bald alles wieder gut wird 🤗
Hallo!
Nacoa bietet jeden Dienstag um 18 Uhr einen kostenlosen anonymen Chat für Jugendliche, die einen alkoholkranken Elternteil haben, an. Mach doch da mal mit: https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien
Deiner Mutter gib mal den link www.Al-Anon.de