tut reiten pferden weh?

12 Antworten

naja, das kommt wohl schlicht und ergreifend auf den an, der draufsitzt.

Um ein gesundes Reitpferd zu bekommen, ist erstmal eine fundierte Grundausbildung nötig, die aber leider auch nichtmehr immer gegeben ist.

Denn heute muss ja meistens alles schnell gehen. Zeit ist Geld.

Dann ist es wichtig, dieses gesunde Pferd so zu erhalten.

Dazu gehören passende Trense und Gebiss, ein passender Sattel,

und ein Reiter, der weiß wie man ein Pferd gesunderhaltend gymnastiziert, so dass es seinen Reiter "mühelos" tragen kann.

Ich nehme nun mal wieder meinen Hafi als Beispiel. Als er kam, wurde erstmal viel Longenarbeit am Kappzaum gemacht, um überhaupt eine belastbare Rückenmuskulatur aufzubauen. Geritten wurde dann mit Schenkeltrense, um ihn ihn den Seitwärtsweisenden Hilfen etwas zu unterstützen. Anfangs neigte er dazu, sie über die Schulter aus der Wendung zu "schieben". Also kam die Gerte zur Hilfe. Durch seitliches anlegen, oder auch mal anticken an der äußeren Schulter hatte er eine "menthale" Begrenzung, und hat das auch echt schnell verstanden.

Mittlerweile kommt die Gerte nurnoch selten zum Einsatz, und wenn, dann an "Reflexpunkten" eingesetzt, um eine bestimmte Reaktion hervorzurufen.

Ja, die grausamen Sporen nutzen wir auch. Die berühren aber nur den Pferdebauch, wenn ich das auch möchte. Und auch das ist nicht all zu häufig.

Neben der Dressurarbeit springen wir auch, oder gehen ins Gelände. Wir arbeiten mal Gebisslos, mal mit Knotenhalfter, mal am Halsring. Machen Bodenarbeit, longieren, gehen spazieren, oder machen einfach mal nichts.

Wie wir eben grade Lust haben.

Ich behaupte einfach ganz dreist, mein Pferd hat keine Schmerzen beim Reiten, sondern Spaß daran.

Würde er mich sonst begrüßen, beim Putzen und Satteln artig stehen, und beim Reiten eifrig alle Lektionen ausführen?


Katzengirl1997  14.12.2021, 12:28

Vielleicht hat er auch Angst vor der Gerte. Die tut weh

0

Es tut den Pferden immer weh. In der Natur haben die kein Sehr, sehr eng geschnallten Gurt um den Bauch, der den Sattel gegen Verrutschen und Verdrehen hindert. Stell dir vor dir wird ein Gürtel sehr eng um deinen Buch geschnallt, du wirst irgend wann keine Luft bekommen und auch Schmerzen. Das Pferd wird von klein auf zu dieser "Sklaverei" erzogen, oder nach dem "Erwachsen-werden" mit Gewalt gebrochen, nennt sich "Einreiten". Danach wird mit "Leckereien" eine scheinbar heile Welt vorgegaukelt.

Am schlimmsten sind die Reit-, oder Western-Pferde-Dressuren. Den Pferden wird Schmerz an den empfindlichsten Stellen zugefügt um z.B. höher zu springen. Bei dem Western-Reiten wird das arme Pferd gezwungen Dinge zu tun die es in der Natur freiwillig nie machen würde. Auch diese sehr schönen Bilder wo die Pferde rum tanzen oder rückwärts/seitwärts und sonst noch wie laufen ist nichts Natürliches.

Schau dir mal Pferde, beim z.B. Training an und vergleiche es mit den Bewegungen der Pferde wenn diese frei auf einer Wiese rum laufen. Du wirst einen riesigen Unterschied fest stellen. Von denen in der Freiheit wirst du den Blick nicht abwenden können. Pferde sind nämlich die schönsten Tiere die wir kennen, habe nicht ich bestimmt, aber genau dieser Meinung.


MissDeathMetal  20.03.2015, 21:03

Nun ja, ich denke du kennst das nur von der "Ich will, du machst" Seite. Der Sattelgurt hindert den Sattel nur geringfügig am verrutschen. Ein gut liegender Sattel drückt nicht und muss auch nicht sehr eng ans Pferd geschnallt werden. Wir tragen ja auch gürtel, die unsere Hose an der Hüfte halten? Deswegen schnüren wir uns aber auch nicht die Luft ab. Das "Brechen" durch Einreiten, das gibt es leider wirklich. Aber es gibt auch Pferde und Menschen, die arbeiten immer weiter miteinander und irgendwann wird man sich auf das Pferd setzen können, ohne dass das Pferd Angst hat. Es wird gespannt sein, aber im Vertrauen zu seiner Reiterin wird es mitmachen. Sie werden aufeinander hören und still kommunizieren. Erst wenn der Reiter kommt, ohne Rücksicht Sattel und Reiter auf den Rücken wirft, und das Pferd mit allen Mitteln zwingt zu gehorchen, dann ist es definitiv Quälerei.

Es stimmt, Seitwärtsgänge und Piaffen und weiß der Geier was, das macht das Pferd selten und nur kurz in der Freiheit. Ein Hengst vllt, im Imponiergehabe. Aber ein Pferd, das instinktiv auf Hilfen reagiert (Was sie ja eig alle tun!) und vom Reiter Lob bekommt, wird es dem Reiter recht machen wollen und das tun, wofür es gelobt wird. Das macht beiden Seiten Freude und eine große Anstrengung ist es bei Seitengängen auch nicht. Außerdem: Wir Menschen würden in unserer ursprünglichen Art niemals auf die Idee kommen Balett zu tanzen. Trotzdem tuen es manche.

So lange es im Rahmen ist, das Pferd seelisch wie körperlich nicht schädigt und ein "Nein" des Pferde gehört und akzeptiert wird, so lange ist es eig auch keine Quälerei oder? Es gibt Pferde, und ich kenne auch selbst welche, die lieben Springen. Die springen von selbst über Steine und Baumstämme auf der offenen Weide! Die freuen sich! Die ziehen an, wenn sie Hindernisse sehen. Und das ist so lange oke wie es körperlich nicht kaputt geht und es das auch noch will. Erst wenn der Reiter das Pferd zwingt höher zu springen, als es kann und will, dann ist es Quälerei. So denke ich zumindest :)

4

Oh, das ist eine interessante Frage! Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber keine eindeutige Ansicht gewonnen. Vorausgesetzt sind meiner Meinung nach, dass das Pferd korrekt gehalten, behandelt und geritten wird. Dazu gehört v.a. die Rücksichtnahme auf das natürliche Verhalten von Pferden. Für ein Pferd ist ein Gewicht auf dem rücken immer erstmal Gefahr, es könnte auch ein Raubtier sein. Unsere Pferde zeigen uns so oft ihr Vertrauen und wir merken es gar nicht! Wenn wir auf ihnen sitzen dürfen, obwohl sie denken könnten, es wäre ein Raubtier, wenn sie sich anbinden lassen, obwohl sie doch eigentlich Fluchttiere sind und wegrennen wollen, wenn sie die Hufe zum Auskratzen geben, obwohl sie sich damit in unsere Hände geben, wenn wenn wenn. Das traurige ist, dass die meisten Reiter das als Selbstverständlich sehen. "Der wird schon seit 7 Jahren geritten" "Der hat gelernt Hufe zu geben!" "Der wurde doch immer angebunden!" und so weiter. Nichts ist selbstverständlich, es ist immer Vertrauen. Doch wenn ein Pferd Vertrauen gewonnen hat, dann kann es, denke ich, wirklich Spaß mit uns Reitern haben.

Wenn ich sehe, wie meine RB mir und der Fahne hinterherrennt, obwohl sie doch eig wegrennen müsste, wenn ich ein Pferd reite, das unglaublich aufmerksam ist und mir alles Recht machen will ... ein unglaublich tolles Gefühl! Pferde sind kooperativ, 99% der Pferde wollen es uns Recht machen. Wir müssen auf sie eingehen, auf sie hören, ihnen ZUHÖREN und MIT ihnen arbeiten, dann können sie daran Spaß haben! Hören wir auf unser Pferd, so können wir auch ganz ohne Sattel und Zaum ausreiten, können sie vor Kutschen spannen und mit ihnen in den McDrive reiten. Einfach weil sie mit uns arbeiten wollen und wir mit ihnen.

Erst wenn der sportliche Ehrgeiz das Wesen Pferd in den Schatten stellt, wenn diese Tiere als Sportgerät missbraucht werden, verschlissen und ausgetauscht, dann ist es sehr wohl Tierquälerei. Tierquälerei kann eine scharfe Kandare sein, können Gerten- und Peitschenhiebe sein, Sporen die stechen und so weiter, UND es kann Tierquälerei sein, ein Pferd einfach abzuschieben. Denn ein Pferd hat Gefühle und es vertraut uns. Es abzuschieben tut dem Pferd in der Seele weh.

Aber ich glaube nicht, dass man Reiten allgemein als Tierquälerei abtun kann. Es kommt immer auf das WIE an. Und wer mit offenen Augen und offenem Herz auf ein Pferd zugeht, der wird merken, ob das Pferd reiten will, oder nicht. Wenn ich daran denke, wie mir mein Pö schnobernd entgegenkommt, den Kopf ins Halfter schiebt, mir das offene Maul hinhält wenn ich trensen will, den Rücken zudreht wenn ich den Sattel dabeihabe - dann weiß ich, dass es auch reiten will. Und um das zu erkennen muss ich kein Profi sein :)


Crassiella  20.03.2015, 21:08

Dies ist eins der besten Antworten,die ich auf dieser Internetseite je gehört habe!!!! : )

Mehr kann ich echt nicht sagen!

Ich bin selber eine RB und habe nie daran gedacht das mein Pferd mir so viel Vertrauen entegen bringt,ich habe es sehr gern und versuche in Zukunft mehr darauf einzugehen! :)  :*

1
MissDeathMetal  20.03.2015, 21:40
@Crassiella

Ja tu das ! Unsere Pferde sprechen die ganze Zeit mit uns, doch unsere Fähigkeit zu Sprechen macht uns blind auf anderen Wegen zu Reden. Wir müssen lernen zuzuhören. Viele, viel zu viele Pferde schreien, doch wir hören nicht einmal ein Flüstern. Jeden Tag sollten wir unseren Pferden danken, dafür, dass sie uns vertrauen, denn Pferde kennen keine Vorurteile. Das Vertrauen, das du gibst, wird wieder zurückkommen. Kein Mensch der Welt wird uns je so treu sein wie es unsere Pferde sind. Wir sollten jeden Tag dafür danken :)

1
rosarot999 
Fragesteller
 22.03.2015, 08:43

dnke das war die beste antwort die ich je bekommen habe! :-)

1

Ich finde, dass reiten und alles, was damit verbunden ist, etwas ganz wundervolles ist. Allerdings unter der Bedingung, dass das Pferd gerne mitmacht und Spaß hat bzw. keine Schmerzen Aber das kann man sehen, wie man will. Vor meiner gab es ja auch eine Antwort, die eindeutig sagt, dass Reiten Tierquälerei ist. Meiner Meinung nach kommt das sehr auf das Pferd und den Reiter an: denn es gibt natürlich auch pferde, für die es besser ist, dass ein Mensch sich um sie kümmert.

Auf jeden Fall sind sie nicht als "Reittiere" geboren worden... Pferde sind Fluchttiere und wenn es zwischen Mensch und Pferd ganz dumm läuft, dann empfindet das Pferd auf seinem Rücken den Menschen als das Raubtier, welches er letztlich ja ist...^^

In so einem Fall "tut reiten Pferden weh"...^^

Dann gibt's noch die korpulenten Leute mit einem Faible für schmächtige Pferde, das macht dann so einem Pferderücken auch weh...^^

...Andererseits bietet gutes Reiten auch die Chance eins zu werden!

:)

... In so einem Fall ensteht kein "Reittier" und auch kein "Raubtier" sondern eine perfekte Einheit, eine Gemeinsamkeit.

...Mit "auspeitschen" hat das allerdings nichts zu tun! Eher mit mentaler Kraft!

...Reiten tut dann "weh", wenn das Pferd nicht auf Augenhöhe wahrgenommen wird!


Katzengirl1997  14.12.2021, 12:32

Wenn ich ein Pferd mit einer Gerte(Peitsche) schlage , dann tut es dem Pferd weh. Er springt dann , weil er Angst vor der Peitsche hat. Im Zirkus genauso.
einem Reiter würde ich gerne eine Gerte über dem arsch ziehen!! Dann kann er heulend sagen , dass er nie wieder ein Pferd schlagen wird

0