Therapeutin rät mir, in eine Wohngruppe zu ziehen?
Meine Therapeutin hat mir am Freitag gesagt, dass es besser für mich wäre, aus meiner Familie in ein anderes Umfeld zu wechseln, da sich meine mentale Gesundheit innerhalb meiner Familie nicht wirklich bessern können wird.
Ich weiß eigentlich, dass sie recht hat. Aber für mich ist meine Familie alles und ich habe das Gefühl, meine Familie zu verraten, wenn ich gehe. Meine Therapeutin kennt ja auch nur die schlechten Seiten...Es gibt ja auch gute.
Ich bin jz ziemlich überfordert und weiß nicht, was ich tun soll. Meine Familie ist klein. Wenn ich etwas gegen meine Eltern sage, werden mich alle hassen. Dann habe ich niemanden mehr. Ich habe keine mega guten Freunde und wäre dann komplett alleine. Deshalb habe ich Angst. Ich möchte auch irgendwie nicht einsehen, dass ich solche Probleme in meiner Familie habe.
Wie kann ich die Situation realistischer betrachten?
Wie alt bist du?
Ich bin 16.
Welche Diagnose hast du?
Eine soziale Angststörung, Traumata, aber dazu habe ich noch keine Diagnose.
5 Antworten
Du musst kein schlechtes Gewissen deinen Eltern gegenüber haben. Wenn du wegen einer Blinddarm-OP ins Krankenhaus müsstest, würdest du auch nicht zögern.
Nun bist du nicht am Körper erkrankt, sondern deiner Psyche geht es nicht gut. Statt einer OP im Krankenhaus brauchst du diese Wohngruppe, um wieder zu genesen.
Und du bist da nicht allein. Du wohnst da mit Gleichgesinnten, mit denen du dich austauschen kannst. Dort versteht man dich besser, als "draußen", weil die anderen gleiche oder ähnliche Probleme haben. Ihr werdet auch von Betreuern begleitet, denen du dich anvertrauen kannst. Sie sind da, um deiner angeschlagenen Psyche zu helfen.
Ich kann verstehen, dass du Angst vor dem Unbekannten hast, aber ich würde der Therapeutin vertrauen und in eine WG ziehen.
Wenn deine Therapeutin es dir rät, dann wird es wohl das Beste sein. Außerdem verrätst du deine Familie ja nicht, die meisten ziehen ja sowieso irgendwann aus. Und dass du nicht mehr bei ihnen wohnst heißt ja auch nicht dass du keinen Kontakt mehr zu ihnen haben kannst, nur dass du mehr Freiraum für dich selbst hast. Außerdem gibt dir eine Wohngemeinschaft ja auch die perfekte Möglichkeit neue, nette Leute kennenzulernen mit denen du dich anfreunden kannst. Und wenn du Angst hast dass sich deine Familei verraten fühlt, musst du ihnen ja nicht den Grund fürs Ausziehen sagen. Ich weiß nicht wie alt du bist, aber wahrscheinlich in einem Alter in dem es sowieso normal ist sonst würde deine Therapeutin es dir wohl nicht raten.
Ich persönlich würde auf sie hören.
Viel Glück, ich hoffe dass es dir mit der Situation besser ergehen wird!
<3
Hallo.
wäre nicht eine psychosomatische Reha oder eine Tagesklinik ein erster Schritt? Da kommt man auch aus dem Alltag raus.
Du musst das auch nicht jetzt entscheiden. Bis sowas im Kopf ankommt, dauert es. Vielleicht siehst du das in 1-2 Monaten schon wieder entspannter und kannst dich damit anfreunden.
Kommt darauf an ob Du Deine Familie magst oder nicht. Abgesehen davon kann man auch einfach die ganze Zeit im eigenen Zimmer verbringen. ^^ Ne Wohngruppe bringt auch nur was wenn die Leute passen.
Wenn deine Eltern dich nicht schlagen oder so, mach das nicht. Eine wg macht dich nur noch mehr kaputt