Thema Zweithund?
Hallo liebe Community,
dieses Thema wurde bereits oft auf anderen Plattformen diskutiert. Da ich mir aber wirklich viele Gedanken mache und es lieber 3 mal durchdenken möchte hier nun eine kleine Erklärung mit der Hoffnung auf eure Erfahrungen/ Meinungen:
Meine Hündin 1,5 Jahre alt, ein Whippet 50cm Höhe, liebt andere Hunde und deren Gesellschaft. Sie teilt gerne ihr Körbchen und Spielzeug und liebt das spielen mit Artgenossen. Sie hört sehr gut und ist auch vom Wild gut abrufbar. Grundkommandos sowie sehr gutes Leinen laufen kennt und beherrscht sie.
Das einzigste was sie macht ist extrem klammern an mir. Ist ein Besucherhund ( auch über Nacht) da lässt sie mich in Ruhe, entspannt sich auf ihrem Platz und will auch nicht mehr die extreme Aufmerksamkeit.
Da sie wenn der Hund weg war extrem nach ihm gesucht hatte und ich das Gefühl habe sie fühlt sich mit einem anderen Hund wohler denke ich über einen Zweiten nach.
Ich arbeite von Zuhause aus und muss nur 1x die Woche für 4 Stunden ins Büro. Die 4 Stunden könnte ich die beiden nach Eingewöhnung zuhause lassen oder mal mitnehmen.
Ansonsten haben wir viel Platz und Zeit. Wir haben einen Groß- oder auch Königspudel genannt im Kopf. Wir haben uns einen Welpen ( 4 Monate) angeschaut da uns gesagt wurde vom Wesen und der Ruhe würde es zu unserer passen. Der Welpe war ein sehr sehr ruhiger ( Hündin) und hat lieber alles von der ferne beobachtet und war kein kribbel. Die Züchterin meint auch das sie vom Charakter die ruhigere bleibt.
Ich wollte mal Fragen was ihr für Erfahrungen mit einem Zweithund gemacht habt und ob ihr mir eher davon abraten oder zuspruch geben würdet.
Vielen Dank! :-)
4 Antworten
Ich habe insgesamt drei Hunde und ich möchte auch in Zukunft mehr als einen Hund haben.
Wenn dein Ersthund keine Baustellen hat, mit Besuchshunden grundsätzlich kein Problem und du die Zeit hast die ein Welpe/Junghund anfangs braucht und das Geld für Steuer und Tierarzt spricht nichts gegen einen Zweithund.
Es ist allerdings so, dass Hunde sich auch viel Blödsinn voneinander abgucken. Besonders beliebt ist bellen (es wird gern mal mitgebellt) oder jagen (wenn ein Hund losläuft dann laufen alle los).
Manchmal ist bei Hündinnen so, dass sie sich nicht gut verstehen wenn die Hündinnen läufig sind. Diese Erfahrungen kenne ich aber hauptsächlich von Hundehaltern mit intakten Jack Russell-Hündinnen und ein Terrier hat ja doch etwas mehr "Schärfe" als Whippet und Pudel.
Pudel sind tolle Hunde. Mir gefällt vor allem, dass sie so vielseitig sind. Ich kenne Pudel im Rally Obedience, beim Dummytraining und Bikejöring/Carnicross ist mit einem Großpudel auch kein Problem wenn er ausgewachsen ist.
Ich finde mehrere Hunde normalerweise besser, gerade unsichere Hunde profitieren meiner Erfahrung nach oft sehr stark davon. Gerade wenn einer sehr jung dazu kommt wird auch meist eine gewisse Bindung zwischen den Hunden aufgebaut und ein Rudel zu beobachten ist schon sehr interessant.
Klar gibt es dann Potential für neue Baustellen (nicht nur den Welpen selbst), aber wenn Hund 1 keine (großen) Baustellen hat, wieso nicht.
Und Großpudel sind toll. Nicht ganz meins, aber hier läuft eine Frau mit 2 Stück, ganz, ganz tolle Hunde.
Wenn dein Hund so gut sozialisiert ist und so gut gehorcht spricht erste einmal nichts dagegen.
Warum aber soll es eine andere Rasse sein? Wenn die Überlegung ist, dass der Hund einen Kameraden braucht, passt die gleiche Rasse mit den gleichen Bedürfnissen doch viel besser.
Dir muss klar sein, dass du mit zwei Hunden auch mit jedem einzeln unterwegs sein musst. Mit einem Welpen täglich. Jeder Hund muss auch einzeln gut funktionieren können.
Ein Welpe der schon 4 Monate alt ist hat seine intensivste Prägezeit schon vorbei und kommt gerade ins Junghundealter.
Das würde mich eher abhalten diesen Welpen zu kaufen.
Ich habe - abgesehen vom Pudel in meiner Kindheit - immer zwei, zeitweise auch mal drei Hunde gehalten. Ich glaube, wenn man einmal ein Doppelpack hatte, dann kommt einem das ganz normal vor.
Die Beschreibung deiner ersten Hündin klingt doch toll, nicht so, als würdest du versuchen, ihre Baustellen durch einen anderen Hund zu kompensieren, sondern lediglich ihrem Bedürfnis nach Gesellschaft nachkommen.
Persönlich habe ich teilweise etwas schlechte Erfahrungen mit 2 Hündinnen untereinander gemacht, meine Hündin und die meiner Mutter sind mal aneinandergeraten, das war kein Spaß mehr, teilweise habe ich auch schon gelesen, dass Hündinnen, wenn sie aneinandergeraten, oft tatsächlich getrennt werden müssen, weil kein Friede mehr reinkommt. Wie gesagt, aufgrund des Erlebnisses mit meiner Hündin und der Hündin meiner Mutter bin ich da auch etwas "vorsichtig". Andererseits halte ich seit Jahren intakte Rüden, von denen mir auch vom Tierarzt schon mal "gewarnt" worden bin, dass dies Ärger geben würde, was ich allerdings nicht bestätigen kann - zumindest nicht wegen des "Zustands der Unkastriertheit". Auch gelesen habe ich oft, dass das nicht gut gehen würde. Persönlich kann ich das aber nicht bestätigen.
Insofern kann man leider keine Diagnose abgeben, ob die Kombi von 2 Hundedamen tatsächlich problematisch werden könnte, oder ob man lieber ein "gemischtes Doppel" daheim hat (was möglicherweise ja auch wieder Probleme mit Läufigkeit etc. mit sich bringt).
Ich denke mal, dass es ein Stück weit auf den Halter ankommt, wie sich die Hunde insgesamt verhalten.
Wenn du ein gutes Gefühl bei der Sache und bei dem ausgesuchten Welpen hast, dann würde ich es machen. Deine Schilderung klingt zumindest nicht komplett nach "ich mach jetzt einfach ohne Nachzudenken" und auch die beste Vorbereitung/Vorabinfo lässt leider nicht alle auftretenden Probleme ausschließen.
Und wie gesagt, dass, was Fachmänner meinen, muss nicht immer zu- bzw. eintreffen :-)
Vielen Dank. Ich hätte auch die Möglichkeit eine fast gleichaltrige Hündin vom selben Züchter mir anzusehen. Wäre dann sogar die selbe Rasse