Telos-Gedanke der Stoa?

1 Antwort

Die Stoa war nicht nur eine philosophische Schule, sie hatte hintergründig auch eine religiöse Orientierung, die um den Logos-Begriff kreiste. Die Stoa glaubte - anders als die Epikureer - an einen Kosmos, d.h. eine geordnete Welt und der Logos war ein göttlicher Weltenordner, Weltenlenker, der, wie schon bei Aristoteles der unbewegte Beweger, dafür sorgte, dass wir immer die beste aller Welten haben (Leibniz) und diese einem immer perfekteren Zustand zustrebt (bei Hegel der Weltgeist). Der Ordnungswille des Logos verwirklicht sich im Kosmos und ein glückliches Leben findet, wer diesen Ordnungswillen des Logos erkennt und ihm folgt. Anders als bei Aristoteles geht es in der Stoa aber darum nicht mehr nur um die Erfüllung des individuellen Zwecks als Menschenwesen, als Wesen mit Geist, sondern um die Einordnung der eigenen Lebensorientierung in den Willen des Logos, die Ordnung des Kosmos umzusetzen. Der Stoiker will dem höheren Ganzen dienen und sich ihm unterordnen. Das klingt in abstrakten Formulierungen gut, ist aber sehr interpretationsoffen, wenn es um die konkrete Ausfüllung geht.


lilia2727 
Fragesteller
 16.05.2018, 16:01

OMG Ich danke Ihnen vielmals!! Sehr kurz und einfach erklärt! Vielen, vielen Dank!

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