Tagesablauf eines Psychologen?

4 Antworten

Hallo JiwiStoran,

eine meiner Freundinnen ist Psychologin in einer Klinik, mit Orthopädie, Kardiologie, Neurologie, Schmerztherapie usw.

In der Klinik lies ich eine Schulteroperation durchführen und konnte sie mal an ihrem Arbeitsplatz besuchen.

Erst einmal werden die Emails und diverse Unterlagen durchgesehen, bearbeitet usw. Danach bekommt sie ihren Terminplan, welche Patienten zu einer Gesprächstherapie aufzusuchen sind, sie führt autogenes Training in der Gruppe durch,  sie besucht ständig weiterbildende Seminare, Konferenzen mit Kollegen und behandelnden Ärzten.

Das ist der Tagesablauf eines Psychologen in einer Klinik.

Liebe Grüße

Du müßtest den Beruf (Psychologe ist kein Beruf, sondern eine Berufsbezeichnung mit der über 200 Berufe ausgeübt werden) und die Branche nennen. Teilzeit oder Vollzeit? Angestellt oder selbständig - und da erübrigt sich die Frage, da sehr unterschiedlich? Ernährer einer Familie oder wohlhabender Erbe usw. usw. usw.

Was sich bei Psychologen stetig fortsetzt: der Anteil an männlichen Studenten und Absolventen sinkt weiter und die männlichen Absolventen sind nur selten in den paar Berufen zu finden, die mit Gesundheit oder dem psychosozialen Bereich zu tun haben. Z.B. im bekanntesten Zweig Psychotheraie, sind in den Absolventenjahrgängen bzw. auch schon bei Ausbildungsbeginn, weniger als 10% Männer. Bei niedergelassen Psychologischen Psychjotherapeuten unter 35 Jahre ist der Anteil an Frauen nach Info der Bundespsychotherapeutenkammer 91%.

Ich vermute, dass Du Psychotherapeut meinst. Psychologe ist ja kein Beruf. Ein Psychologe ist einfach jemand, der Psychologie studiert hat.

Es kommt darauf an, was der Psychologe beruflich macht. Ein Psychologe beim TÜV macht was komplett anderes als bei Psychologe in einer Beratungsstelle, Klinik, freien Praxis, etc..

Der Tagesablauf sieht immer anders aus, man hat ja keinen Bürojob. Ich (Beratungsstelle) fange um 8:30 an, habe bis ca 12:30 Telefonate zu führen, Klientengespräche, eventuell einen Hausbesuch, Schulbesuch, Kindergartenbesuch, Tests zu machen. Schriftliche Notizen.

Eine richtige MIttagspause gibt es eigentlich nicht, da man auch in der Mittagspause Telefonate entgegennimmt. Es sei denn, man geht raus, einkaufen

Dann am Nachmittag wieder KLientengespräche, Therapiegespräche, Familiensitzungen, Verhaltensbeobachtungen. Statistik ausfüllen, schriftliche Vorbereitungen von Seminaren, Fortbildungen für Erzieher, Lehrer,etc..

Wissenschaftliche Aufsätze über diverse Themen schreiben. Hin und wieder Gutachten verfassen.

Supervisionssitzungen mit Kollegen über Fälle. Teamsitzungen. Besprechungen mit Jugendamt, Träger der Einrichtung ,etc...

Abends dann hin und wieder Seminare und Gremienarbeit.


Das alles passiert natürlich nicht jeden Tag - außer Klientengesprächen und Telefonaten - aber oft genug. Und eines ist einfach klar. Man hat offiziell eine 38,5 Stundenwoche, aber es werden (unbezahlte) Überstunden erwartet. Oft sind ABendtermine angesagt. Es ist halt kein Bürojob, wo man um 17:00 den Bleistift fallen lassen kann.

Früher habe ich mich immer auf die Sommerferien gefreut, da dann viele Klienten in Urlaub sind, die Lehrer sind weg, die Schulen geschlossen. Da konnte man sich mal erholen, mit Kollegen, sofern sie da waren, einen Kaffee trinken. Aber diese laue Zeit ist seit Jahren vorbei.