Synthese von Magnesium-L-Threonat aus Magnesium und L-Threonin?
Das Supplement Magnesium-L-Threonat ist im Vergleich zu anderen Magnesium-Supplementen unverhältnismäßig teuer, hat jedoch scheinbar vor allem auf die Wirkung im Gehirn auch Vorteile, die den hohen Preis rechtfertigen können.
Daher ist meine Idee als Chemie-Laie dieses Supplement selbst herzustellen, da die Ausgangsstoffe (reines Magnesium und L-Threonin) jeweils deutlich günstiger sind als die gewünschte Verbindung der beiden. Um dies zu bewerkstelligen bräuchte ich jedoch einige Tipps (oder genau genommen fast eine komplette Anleitung).
Wie kann ich aus Magnesium und L-Threonin das Chelat Magnesium-L-Threonat herstellen? Was benötige ich dafür?
1 Antwort
Spätestens in der Magensäure hast Du exakt die gleiche Mischung vorliegen, wie wenn Du ein beliebiges lösliches Magnesiumsalz (nicht etwa metallisches Magnesium!) zusammen mit der stöchiometrischen Menge L-Threonin schluckst.
Ob das irgendeinen Vorteil bringt, entzieht sich meiner Kenntnis.
> alle Magnesiumsalze zu Magnesium und einem jeweiligen Kathion im Magen trennen?
unter der von mir genannten Einschränkung auf lösliche Salze: ja. Wobei Mg²⁺ das Kation ist.
Und der Chelat-Komplex ist beim pH des Magens entweder stabil, dann bildet er sich aus den Ionen sehr viel schneller als das Zeug zur Magenpassage braucht. Oder er ist nicht stabil, dann zerfällt ein geschluckter Komplex ebenso schnell.
Vielen Dank für die Antwort.
Angenommen der Magnesium-L-Threonat wäre stabil, woher weiß man, dass dem L-Threonin ein Elektron geschenkt wird bzw. ein Wasserstoff abgespalten wird, sodass es mit Magnesium reagiert?
Und wenn ich das richtig verstehe, dann müsste ich zur Herstellung von Magnesium-L-Threonat nur ein Lösemittel haben, in welchem sich ein beliebiges Magnesiumsalz löst und durch welches dem L-Threonin ein Wasserstoff geklaut wird (sodass es eine negative Ladung erhält)? Für letzteres bräuchte es eine ausreichend starke Base, oder?
Irgendwas hast Du da falsch verstanden. Du sollst niemandem Elektronen oder Protonen klauen. Du schluckst ein beliebiges lösliches Mg-Salz, und dazu die passende Menge Threonin.
Was sich dabei tut, kann ich Dir ohne Recherche nicht sagen. Aber ich kann Dir versichern, dass danach in Deinem Magen dieselben Ionen und Komplexe herumschwimmen wie wenn Du Magnesium-L-Threonat geschluckt hättest.
> zur Herstellung von Magnesium-L-Threonat
wäre vermutlich Magnesiumhydroxid ein guter Ausgangsstoff.Das ist dann die Base, die der Aminosäure ein Proton klaut.
Was habe ich denn da falsch verstanden? Einer stabilen Aminosäure muss aber schon erstmal ein Proton geklaut werden, damit es mit zB hier Mg2+ reagiert, oder nicht?
Der zweite Absatz scheint sich zu widersprechen. Woher wissen wir, dass L-Threonin zu L-Threonat wird? Bräuchte es dafür nicht eine Base? Die Magensäure ist ja bekanntlich sauer.
Den Tipp mit MgOH, den habe ich jetzt gerade fast zeitgleich in einem anderen Forum auch erhalten, der erscheint bei dieser Ausgangssituation als Vielversprechend. Danke dafür.
Und was ich leider erst jetzt herausgefunden habe: L-Threonat-Verbindungen sind Salze der L-Threose und nicht des L-Threonins. Das macht das ganze jetzt nochmal einen Schritt komplizierter, weil ich aus L-Threonin L-Threose herstellen wollen würde, da letztere nur im Chemiefachhandelverkauft wird und in den benötigten Mengen für mich nicht bezahlbar ist. Hast du eine Idee wie das zu bewerkstelligen wäre? Das erscheint mir leider als etwas komplizierter als das, was wir vorher gemeint haben zu betrachten.
In meiner Frage war bis eben ein Fehler: Magnesium-L-Threonat ist kein Salz, sondern ein Chelat.
Woher weiß ich, dass L-Threonin mit Mg2+ in der Magensäure zu Magnesium-L-Threonat reagiert?
Und bist du sicher, dass sich alle Magnesiumsalze zu Magnesium und einem jeweiligen Kathion im Magen trennen?
Magnesiumbisglycinat bspw. (auch ein Chelat) passiert den Magen und wird im Darm resorbiert, ähnlich der Resorption von Aminosäuren, wohingegen die meisten anorganischen Salze anders absorbiert werden. Zudem unterscheiden sich auch verschiedene Magnesiumsalze in Ihrer pharmakologischen Kinetik, also deren Verhalten im Organismus Verhalten etc.