Stute ist sehr abweisend gegenüber mir. Was tun?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dir zutreffend sagen zu könne, woran es liegt und was im Argen ist, wird hier niemand können, außer er rät richtig. Ist ein bisschen wie beim Roulette, da gibt es auch mal Glückstreffer. Denn am Ende müsste man Dich im Umgang mit der Stute sehen um beurteilen zu können, ob es daran liegt, dass Du zaghaft und missverständlich handelst und reiterliche Fehler machst.

Es gibt durchaus Pferde, die haben ihren Menschen, ihre Bezugsperson und sind sehr wählerisch mit weiteren Menschen und zeitweise auch sehr deutlich ablehnend. Und es gibt eben auch bei Pferden Sympathie und Antipathie. Mein Wallach mag überhaupt keine Tierärzte und lässt diese in der Regel nur an sich ran, wenn ich dabei bin - außer bei einer Tierärztin, mit der ich mich auch privat sehr gut verstehe. Die mag er, die darf ihm sogar Spritzen setzen und sogar an seine Füße und da lässt er niemanden ran, den er nicht leiden kann.

Vielleicht stimmt die Chemie zwischen Dir und der Stute einfach nicht. Vielleicht versuchst Du viel zu sehr, es ihr recht zu machen und sie lässt Dich aus reiner Zickigkeit am langen Arm verhungern. Vielleicht passt Ihr auch in allem einfach nicht zueinander. Vielleicht bist Du auch nur zu krampfig und interpretierst viel zu viel in alles rein. Unter Umständen mag sie nicht, wenn Du zu zögerlich im Umgang mit ihr bist. Vielleicht zeigt sie einige Unarten auch bei Ihrer Besitzerin, doch diese geht selbstbewusster damit um. Vielleicht kaschiert die Besitzerin Ausbildungsfehler des Pferdes mit reiterlichen Fehlern, die das Ganze optisch für einen Laien kompensieren. Vielleicht wird Dir gesagt, sie spielt mit dem Maul, aber ein objektiver Beobachter würde sagen: sie reisst der Stute rechts links das Gebiss durchs Maul. Vielleicht glaubst Du das Pferd läuft am Zügel, in Wirklichkeit geht es einfach in Rollkurhaltung und latscht auf der Vorhand.

Am Ende bleibt Dir eigentlich nur folgendes: Entspann, nimm Unterricht bei guten Trainern, versuche Dich reiterlich zu entwickeln und lass Dir von dem Pferd nicht auf der Nase rumtanzen. Behandele es aber fair und mit liebevoller Konsequenz und entscheide irgendwann, ob Dir das Ganze wirklich Spaß macht, oder ob Du Dir lieber eine RB suchst, mit der Du Dich wohler fühlst, die Dir emotional näher ist.


Sallyvita  24.10.2020, 20:04

Dankeschön 🤗

0

Sicher liegt das auch am Pferd. Generell ist es nun mal so, dass Tiere (Pferde) auch ihre Sympathien und Antipathien haben. Gerade Stuten sind halt manchmal auch echte Zickentanten und suchen sich genau aus, wem sie ihre Gunst gewähren...

Auf das Pferd eingehen ja, aber bitte nicht zuviel. Es wird dich nicht lieber mögen, wenn du bei allem zögerlich, vorsichtig und ängstlich bist. Klingeln, Klopfen, Tür eintreten. Pferde wollen klare Ansagen und eine klare Richtung - was nicht heißt, dass man grob sein soll/muss.

7 Monate ist im übrigen auch noch keine so arg lange Zeit, da ist noch Luft nach oben für das Verhältnis zw. Stute und dir. Wenn es aber für dich so gar nicht passt und du da auch keine Chance auf Besserung siehst, dann wäre es vllt auch vernünftiger, du siehst dich anderweitig um.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Warum sollte die Stute Dich den mögen?

Wie alt ist die Besitzerin, wie alt bist Du?

Wie viele Jahre reitet sie, wie viele Du und vor allem auf was für ein Niveau?

Warum sollte sie Angst vor Dir haben? Beständigkeit ist oft der Zugang zum Pferd. Sei verlässlich fürs Pferd. Habe Gleichmut wenn sie Dich nicht "mag". Es ist egal. Ebenso wenn sie unter Dir schlechter läuft als bei der Besitzerin.

Pferde merken die Verunsicherung, Unsicherheit ist gerade nichts was Pferde schätzen.

Ich habe auch so einen Kandidaten, der giftet einfach mal gern, hat auch noch gelernt, wer giftig ist, den lässt man gewähren. Den muss man halt simpel in den Sack stecken und methodisch, didaktisch wieder in Form dengeln. Umso konsequenter man ihn Arbeitet umso weniger kommt es vor und umso mehr Leistung liefert er ab. Man muss halt wissen, wenn er einen richtig schlechten Tag hat, kann ich heute mithalten oder ist es schlauer den Konflikt zu umschiffen und anders mit ihm zu verfahren.

Wenn es Dir zu viel Energie raubt das sie in der Reitstunde nicht gut geht, macht es einfach keinen Sinn zu kämpfen. Es ist weder für Dich noch dem Pferd gut wenn Du nicht geplant nachgeben kannst. Gerade hier ist eine gute Betreuung eines RL nötig.

Dieser muss Dich im Blindflug ans Pferd leiten können, so dass Du gut aus der Situation raus gehst und für das Pferd die Situation zwar konsequent aber positiv endet.

Pferde mögen oft denjenigen, der den Weg kennt, lieber, als jenen der lieb aber unbedarft über die Wiese stolpert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

es kann durchaus am pferd liegen.

manche pferde brauchen sehr lange kontinuierlichen umgang, 7 monate ist noch nicht besonders lange. bedränge das pferd nicht, sondern gehe selbstverständlich mit ihm um und warte mit intensivem kontakt, bis das pferd von allein kommt.

das kann durchaus noch mal 1 1/2 jahre dauern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Ich denke manchmal passen Mensch und Pferd einfach nicht zusammen. Das hat weder etwas mit dem Pferd noch mit dir zu tun. Möglicherweise stimmt die Chemie einfach nicht, ihr seid euch nicht sympathisch (resp. du bist ihr nicht sympathisch).